Glauben, so spricht der Volksmund, ist nicht wissen. Und Unwissenheit hat bekanntlich noch nie ein Problem gelöst. Womit ich “das Kino” anspreche, von dem angeblich viele glauben, dass Ahrensburg es haben will. So auch Tobias Koch (CDU), Abgeordneter im Kieler Landtag und Stadtverordneter in Ahrensburg.
Heute schreibt Tobias Koch in der Zeitung. Nein, nicht in einer richtigen Zeitung, sondern lediglich in einem Anzeigenblatt, nämlich dem MARKT. Und sein Beitrag ist überschrieben: “Ein Kino für Ahrensburg”. Schauen wir doch einmal hinein in diesen Beitrag und lesen, was Tobias Koch so von sich gibt: Weiterlesen →
Wenn die eine nicht mehr will oder kann, dann macht der andere eben weiter. So einfach ist das. Und so erfahren wir heute aus der Stormarn-Beilage: Nun will das Kino-Unternehmen selber die Projektentwicklung in Ahrensburg übernehmen. Und nur, damit ein Kino in die Alte Reitbahn kommt.
Anzeige in der Stormarn-Beilage vom 12. Juni 2014: “Ahrensburg soll Eisbahn bekommen”
Ob es bei einem Projekt in dieser Größenordnung nicht einer öffentlichen Ausschreibung bedarf und nicht jeder, der möchte, einspringen darf, wenn ein anderer abspringt, weiß ich nicht. Dafür weiß ich aber, dass ein Kino in Ahrensburg ein totgeborenes Kind sein wird, weil es sich für den Betreiber nicht rechnen wird. Und wenn der in einem Saal auch noch kulturelle Veranstaltungen durchführen wird, dann geht das zu Lasten von Marstall etc, sodass daraus dem Bürger weitere Kosten erwachsen werden.
Und die Stormarn-Beilage behauptet nach wie vor: „Ahrensburg soll eine Eisbahn bekommen“ – siehe die Anzeige! Und diese Eisbahn könnte natürlich eines Tages dort entstehen, wo zuvor das Kino gewesen ist.
Fazit: Die Stadt hat viele Probleme; dass die Politiker mehr oder weniger bloß Kino im Kopf zu haben scheinen, verwundert den Bürger. Sieht irgendwie nach Ablenkungsmanöver aus.
Dass die Stormarn-Beilage seit jeher jedweden Kinoplan für Ahrensburg bejubelt, das ist kein Geheimnis. Und heute geht der Jubel weiter: Wir sehen im Bilde zwei Herren, die im Kinogeschäft erfolgreich tätig sind. Und sie wollen in unserer Stadt investieren, „möchten in Ahrensburg ein Kino mit bis zu sechs Sälen und rund 800 Plätzen eröffnen“, so berichtet heute die Stormarn-Beilage.
Jedweden Kino-Plan für Ahrensburg begrüßt die Stormarn-Beilage mit Feuer und Flamme!
Na, denn mal los. Wenn die Betreiber finanzkräftig sind, dann steht dem Vorhaben (Alte Reitbahn) wohl nichts mehr im Wege. Höchstens die eigenen Worte der Investoren, die wie folgt lauten:
“’Wir werden Massen in die Stadt bringen. Unser Kino wird das Zentrum beleben. Ein anspruchsvolles Haus mit ansprechender Gastronomie auf rund 300 Quadratmeter Fläche und ausreichend Parkraum – das wird funktionieren’”, sagt Christof Gläser.“
Massen in die Stadt bringen? Klar, massenweise und massenhaft. Und was tun diese Massen nach 22 Uhr, wenn sie aus dem Kino kommen? Richtig: Sie strömen in die 300 Quadratmeter Fläche der Gastronomie beim Kino und beleben somit das Zentrum von Ahrensburg.
Oder habe ich hier etwas missverstanden?
Und dann noch ein Absatz aus der Stormarn-Beilage, der mich misstrauisch werden lässt und also lautend: Weiterlesen →
Die Essener Tageszeitung Hamburger Abendblatt promotet mit ihrer Stormarn-Beilage jedweden Kino-Plan für Ahrensburg – vermutlich hofft die Anzeigenabteilung auf die Programm-Anzeigen. Und nun wird ein neuer Plan bejubelt unter der Schlagzeile: “Ahrensburger Kino-Pläne reifen”.
Meine Meinung über ein Kino in Ahrensburg habe ich mehrfach dargelegt: Ich bin skeptisch und glaube nicht, dass sich ein Kino in Ahrensburg für den Betreiber rentieren wird. Das Kino wird zu Beginn laufen, weil viele Besucher aus Neugier kommen; und danach werden die Besucher peu á peu ausbleiben.
Kino-Fan Tobias Koch (CDU) ist da völlig anderer Meinung. “Das Projekt hat Hand und Fuß. Wir müssen diese Chance nutzen!”, erklärte er gegenüber der Stormarn-Beilage. Und: “Ein Kino … würde auch die Innenstadt beleben”.
Ein Kino am Rande der Innenstadt würde die Innenstadt beleben? Wer häufig ins Kino geht, der weiß: Die Besucher kommen hauptsächlich in den Abendstunden. Dann, wenn die Geschäfte in der Innenstadt geschlossen sind. Wie die Belebung der Innenstadt durch ein Kino nach Vorstellungen von Tobias Koch ausschauen könnte, weiß ich nicht. (Würden auf dem Gelände auf der Alten Reitbahn beispielsweise Wohnungen gebaut, dann würden die Bewohner die Innenstadt durchaus beleben!) Und das Thema “Parkplätze” sei nur am Rande erwähnt.
Bei dieser Gelegenheit: Hat jemand von Ihnen in letzter Zeit von Tobias Koch und/oder Michael Sarach und/oder der Stormarn-Beilage die Forderung vernommen: “Ahrensburg braucht ein neues Krankenhaus!”…?
Meine Frau und ich gehen sehr gern ins Kino. Und ich weiß: Was Ahrensburg wirklich nicht braucht, das ist ein Kino. In meiner Kindheit gab es in Ahrensburg drei Kinos. Und das letzte Kino, das wir hatten, das hatte zwei Vorführräume und stand dort, wo heute das CCA steht. Und der Betreiber hat es schon lange Zeit vor Baubeginn aufgegeben, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr rentiert hat.
Stormarn-Beilage im November 2010
Und nun kommt Mira Frenzel, Schreibkraft bei der Stormarn-Beilage, und behauptet in einem Kommentar allen Ernstes: „Ein Kino wertet die Stadt auf“. Das ist genauso richtig, hätte sie geschrieben: “Ein Flughafen wertet die Stadt auf”. Und der Frenzel-Kommentar beginnt: „Viele Ahrensburger wünschen sich ein Kino“. Wie viele das sind, verrät die Schreiberin allerdings nicht. (Ich vermute: Weniger als die Zahl derjenigen Ahrensburger, die sich einen Flughafen wünschen!) Und recherchiert hat Mira Frenzel das Thema auch nicht richtig, denn sonst hätte sie mit dem ehemaligen Betreiber von Mini & Maxi genauso gesprochen wie mit dem Betreiber der Kinos in Bargteheide und Volksdorf und hätte sich ihren Kommentar ersparen können. Weiterlesen →