Aus gegebenem Anlass komme ich heute noch einmal zurück auf Fragen, die ich Bürgermeister Eckart Boege vor über 14 Tagen zur Einwohnerfragestunde gestellt habe. Es sind darunter mehrere Fragen zur selben Sache und lauten wie folgt: 1. Die Verwaltung hat auf dem Neujahrsempfang der Stadt zwei Filme über Ahrensburg vorgeführt. Meine Fragen hierzu: Wer hat diese Filme in Auftrag gegeben? Wer hat dafür das Briefing geschrieben? Wer hat das Drehbuch verfasst? Welchen Firma hat die Filme produziert? Warum steht der Name der Produktion und der Name des Regisseurs nicht im Abspann? Wer hat diese Filme für die Veröffentlichung freigegeben? Was haben die Filme gekostet? Wo und wann und warum sollen sie eingesetzt werden?
Auf diese meine Fragen hat der Boegemeister nun geantwortet. Aber nicht an mich hat er seine Antworten gegeben, sondern er gab sie via Rathausprecherin Petra Rogge an Elvira Maria Nickmann vom Stormarnteil im Abendblatt. Und hier werden die Antworten auf meine Fragen heute online veröffentlicht – siehe die Abbildung links! Und das, was aus dem Rathaus kommt, liest sich für mich wie eine Rechtfertigung der Produktion von zwei Ahrensburg-Filmchen, die ich persönlich als absolut daneben empfinde. Und vermutlich deshalb fordert Elvira Maria Nickmann nun ihre Leser auf, dass diese ihre Meinung schreiben sollen zu dem, was aus dem Denkmal am Rathausplatz gekommen ist.

Frech wie Oskar: Eckart Boege
Der Leser erfährt: Konzept und Drehbuch stammen vom Ex-Citymanager Christian Behrendt, von dem sich die Verwaltung anschließend getrennt hat, und zwar zu Recht. Die Filme wurden von einer Hamburger Produktion gefertigt; und die Kosten belaufen sich auf “rund 59.500 Euro”. Dazu der Hinweis von Eckart Boege: „Unsere Stadt hat so viel zu bieten – und genau das möchten wir mit diesen Filmen zeigen.”
Ich wiederhole: “möchten … wir zeigen” hat der BM gesagt. Und “möchten” ist ein Modalverb, das einen Wunsch zum Ausdruck bringt.
Meine Fragen zur Produktion der beiden Filme waren dem Bürgermeister offensichtlich so unangenehm, dass er sich mit Hilfe der Abendblatt-Redaktion einen Beistand erhofft, bevor er mir seine Antworten gibt. Und was erkenne ich daraus? Ich erkenne: Rund 60.000 Euro wurden von der Verwaltung ohne Auftrag für unser beliebtestes Haustier ausgegeben, nämlich für die Katz’.
Postskriptum: Elvira Maria Nickmann bringt die beiden Ahrensburg-Filme in Zusammenhang mit den Ahrensburg-Beiträgen vom NDR-Satiremagazins „extra 3“ über den „Pannenbahnhof von Ahrensburg“ und die „Zu breite Hecke in Ahrensburg“. Recht hat sie.
Was lernen wir daraus? Elvira Maria Nickmann verfolgt aufmerksam die Szene Ahrensburg und hat sich des Themas angenommen. Warum Harald Dzubilla nicht in dem Bericht erwähnt wird, liegt vermutlich daran, dass dieser Blogger in der Redaktion nicht mehr so beliebt ist wie noch zu Zeiten von Ulrke Schwalm und Martina Tabel.
Das waren die beiden letzten richtigen Journalistinnen in Ahrensburg.
Muss eine Investition in dieser Größenordnung eigentlich nicht von den Stadtverordneten genehmigt werden?
Heute ist der Beitrag von Elvira Maria Nickmann auch noch auf totem Holz veröffentlicht worden. Und die Reporterin bleibt bei ihrer Behauptung, dass es nur ein einziger Film ist. Und dieser Film besteht aus zwei “Clips”, erklärt Frau Nickmann, die offensichtlich garnicht weiß, was ein Clip ist. Meine Fragen an den Bürgermeister zu diesen Filmen werden in den Zeitungsbericht nur teilweise beantwortet. Ich warte also auf die Antwort von Eckart Boege und bleibe weiterhin an diesem Thema.