“Neue Studie fordert separate S4-Gleise bis Bad Oldesloe”, las ich online bei Abendblatt-Stormarn. Und die Unterzeilen lauten: “Ahrensburg. Wissenschaftler aus Braunschweig und Hamburg halten Streckenausbau der Bahn für Fehlplanung. Welche Problemlösungen sie anbieten.” Und welche Problemlösungen das sein sollen, können Sie hier lesen.
Allerdings: Über die naheliegende Problemlösung, die nicht zuletzt auch sehr viel Kosten sparen würde, steht keine Silbe in dem Beitrag. Denn diese Lösung wären S4-Gleise nur bis Rahlstedt. Auch dazu gibt es eine Studie. Und ich bin sicher: Naturwissenschaftler halten einen Streckenausbau durch das Naturschutzgebiet Tunneltal für eine Fehlplanung.
Und ich wiederhole auch an dieser Stelle noch einmal: Die Stadt Ahrensburg hat zwei U-Bahnhöfe und zwei Regionalbahnhöfe. Ein 5. Bahnhof in Ahrensburg-West wäre absolut unnötig – jedenfalls für die Einwohner unserer Stadt.
Zur Erinnerung: Ich habe den Ahrensburger Bürgermeister am 9. Dezember 2024 gefragt: “Was hat die Verwaltung im laufenden Jahr unternommen, um zu verhindern, dass die S4 bis Ahrensburg fährt, sondern nur bis Hamburg-Rahlstedt?” Die Antwort des für das Wohl von Ahrensburg vereidigten Verwaltungsleiters steht noch aus.
Mich ärgert der Verlauf dieser Debatte. Die S4 wurde, als es noch Gelegenheit dazu gab, den Planungsprozess mitzugestalten, euphorisch begrüßt, während man die offensichtlichen Nachteile für die Stadt Ahrensburg ausgeblendet hat. Ich erinnere mich noch gut an die begeisterte Werbung der damaligen Bürgermeisterin, die offenbar nicht mal näher wusste, was eine S-Bahn ist und ständig den damals geplanten Bau des Haltepunktes Gartenholz mit dem S-Bahn-Ausbau in einen Topf warf. Dabei lagen die Probleme für Ahrensburg doch schon damals auf der Hand. Kurz zusammengefasst:
– Längere Fahrzeit
– Unbequemere Züge
– “Zerteilung” der Stadt durch hohe Lärmschutzwände
– Massiver Schaden im Natur- und Grabungsschutzgebiet Tunneltal; insbesondere auch während der Bauphase.
Warum hat sich die Politik damals kaum damit befasst?
Jetzt ist es ersichtlich zu spät, das Vorhaben fest geplant und bereits im Bau. Ich bezweifle, dass man jetzt noch die Notbremse ziehen kann – zumal dies, das muss man faiererweise sagen – gesamtwirtschaftlich angesichts der bisherigen Planungen und Investitionen viel Geld verschleudern würde.
Die S4 nur bis Rahlstedt zu bauen wäre für Ahrensburg, wenn das überhaupt realistisch wäre, ein Pyrrhussieg Denn man darf sich nicht einbilden, dass dann einfach die Regionalbahn zwischen Ahrensburg und Hamburg bleiben würde und sich für Ahrensburg nichts ändert. Die Planungen haben bereits im Anfangsstadium klargemacht: Die S-Bahn ersetzt die Regionalbahn. Führe die S-Bahn nur bis Rahlstedt, so würde für den verbleibenden Streckenteil zwischen Rahlstedt und Bad Oldesloe entweder ein unattraktiver Inselbetrieb laufen und Ahrensburger müssten in Rahlstedt in die S-Bahn umsteigen) oder die Bedienung von Ahrensburg und Bargteheide würde durch den nur stündlich verkehrenden RE 80 übernommen und die RB würde ersatzlos gestrichen. Ob das in der Gesamtabwägung zur Durchbindung der S4 der bessere Weg wäre?
… einfach mal das Konzept S4neo lesen.