Wer Werbung treibt, will damit möglichst auffallen. Werbung, die nicht auffällt, macht soviel Sinn wie den Mond bei Sonnenschein suchen. Trotzdem darf Werbung nicht auffallen um jeden Preis, weil der Preis, den der Inserent dabei zahlt, mitunter auch die Wirkung der Werbung kostet. Grundsätzlich gilt auch: Jedem das Seine! Was meint: Jede Werbung hat ihre Zielgruppen. Und die Ansprache von einem Supermarkt an eine Hausfrau mit Familie dürfte eine andere sein als die Anzeige, die sich an an ein Rentnerpaar richtet oder an einen Single in einer Studenten-WG, um es mal zu pauschalieren.
Links eine Anzeige von Edeka, wo es jetzt Payback gibt wie zuvor bei Rewe. Und weshalb Edeka aktuell dafür wirbt. Und wir sehen in einer Anzeige einen Bro von Käpt’n Iglo, der beim Suchen von Fischstäbchen zwischen den Regalen bei Edeka über Bord gefallen ist und nun in blauen Plastikbällen schwimmt und hilflos nach Rettung schreit – siehe die Abbildung!
Von dieser Reklame fühle ich mich, obwohl ich eine Payback-Karte habe, nicht angesprochen. Weil ich mich mit dem gezeigten Protagonisten nicht identifiziere, sondern den Mann im Gegenteil für einen Werbefuzzy halte, der wieder mal völlig durchgeknallt ist. Aber wie gesagt: Jedem das Seine.
Was der Discounter Lidl in Vergangenheit schon praktiziert hat, das macht auch Wettbewerber Aldi, nämlich den Vergleich zwischen zweieiigen Zwillingen, um mal eine Metapher zu verwenden. Denn Aldi vergleicht seine Eigenmarken mit bekannten Markenprodukten und kommt zum Resultat, dass die Eigenmarken billiger sind als die bekannten Klassiker. Wer hätte das wohl gedacht. 😉
Nur: Dieser Vergleich hinkt, weil er irreführend ist. Man kann nur Gleiches mit Gleichem vergleichen. Was meint: Den Preis von Coca-Cola bei Aldi mit Coca-Cola zum Preis bei Lidl. Aber nicht River-Cola mit Coca-Cola. Und das gilt sinngemäß auch für die anderen Produkte, die dort auf dem Schaukelbrett stehen: Hier werden Verpackungen mit unterschiedlichen Inhalten miteinander in ihren Preisen verglichen. Und das geht garnicht, zumal Aldi auch den Preis der Markenartikel selber festlegen kann.
Merke: Geschmack ist bekanntlich Geschmacksache, weshalb man über Geschmack nicht oder endlos streiten kann. In der Aldi-Anzeige steht dafür ein Beispiel, das für meine Familie geradezu klassisch ist, nämlich Cucina nobile Pesto von Aldi links und die Barilla-Pesto rechts! Beide Pestos kann man vom Geschmack her garnicht vergleichen, sie schmecken so unterschiedlich wie Golden Delicious und Granny Smith, obwohl beides doch Äpfel sind.
Meiner Meinung nach könnten die betroffenen Markenhersteller sich juristisch gegen diese Werbung zur Wehr setzen. Das werden sie aber nicht tun, so lange ihre eigenen Produkte noch bei Aldi gelistet sind – im Original oder auch in manch einer Kopie. 😉