Speisen am Sonntag: Steak ist nicht gleich Steak. Und muss auch nicht aus Argentinien kommen!

Am Wochenende steht bei vielen Familien die Frage im Raum der Küche: Was essen wir am Sonntag? Traditionsgemäß ist der Sonntag kein Fast-Food-Day mit Pizza und Döner, sondern an diesem Tage möchte man im Kreise der Familie schon etwas “Selbstgekochtes” auf den Esstisch bringen. Oder man geht zum Essen ins Restaurant, wozu es ja in Ahrensburg eine gute Auswahl an empfehlenswerten Lokalitäten gibt.

Ich komme auf das Thema, weil ich auch an diesem Wochenende wieder eine Anzeige im MARKT gefunden habe vom Restaurant “La Madera” in Sasel. Dort lockt man die Gäste mit “Surf & Turf” und “All you can eat”. Was meint: “Rindersteak und Garnelen, dazu Kartoffel-Dippers und gemischter Salat” zusammen für “29,90 pro Person”. Was bedeutet: Für 3 Personen mit Getränken runde 100,00 Euro zum Sattessen.

Ich habe auf die Karte vom “La Madera” geguckt (siehe rechts neben der Anzeige!) und dort unter “Steaks” gefunden: “Surf & Turf (Rinderfilet & Black Tiger Gambas-Spieß) serviert auf Rotwein-Schalotten-Jus, dazu Dauphine-Kartoffeln und mediterranes Gemüse 35.90”. Und im Vergleich  dazu sind  29,90 Euro für All-you-can-eat sehr preiswert.

Doch nun kommt das große ABER, und zwar mit der Frage: Woher weiß der Gast, dass es sich bei dem Angebot auch wirklich um Rinderfilet handelt und nicht etwa um preisgünstigeres Hüftsteak? Und die dazu servierten Garnelen: Sind das auch Black-Tiger-Gambas wie. beim Surf &Turf auf der Speisekarte oder eben wirklich bloß “Garnelen”?

Und überhaupt: Die Steaks im “La Madera” kommen nicht aus regionaler Rinderhaltung, sondern sie werden aus Argentinien importiert. Warum, um alles in der Welt?!

In meiner Familie gehören Steaks zu den Lieblingsgerichten am Wochenende. Früher waren wir dafür öfter im “Block Hause”, aber dort hat die Qualität schon seit längerer Zeit ziemlich nachgelassen – inklusive dem Personal. Und deshalb gibt es bei uns daheim das Steak vom eigenen Grill. Als “Chefkoch” des Hauses, kaufe ich nur Rib-Eye aus deutschem Lande und grille es auf einem elektrischen Klappgrill und stelle es danach noch kurz in den vorgeheizten Backofen. Und meine beiden Damen sind hochzufrieden mit meiner Art der Zubereitung und haben nicht mehr das Verlangen, in ein Steakhaus zu gehen. 🙂

Übrigens: Rib-Eye, das der Franzose auch Entrecôte nennt, muss nicht nur mit Fett marmoriert sein, sondern es muss auch ein deutlich erkennbares Fettauge haben. Und da empfiehlt sich das, was der Gast im Steakhaus nicht kann, nämlich das Fleisch vor dem Grillen anzugucken und auszusuchen! Und ein Rib-Eye ohne größeres Fettauge lasse ich im Supermarkt liegen.

Postskriptum: Haben Sie schon mal einen Blick darauf geworfen, was Gänsebraten in diesem Jahre kostet…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. November 2024

6 Gedanken zu „Speisen am Sonntag: Steak ist nicht gleich Steak. Und muss auch nicht aus Argentinien kommen!

  1. Sabine Heinrich

    Mit Verlaub, Herr Dzubilla,
    wenn ich so einen Beitrag lese, muss ich sofort wieder an den alten deutschen Mann – ganz offensichtlich arm, nicht verwahrlost – denke (ungefähr in meinem/Ihrem Alter), der vor der JVA Dresden in den Müllcontainern nach Lebensmitteln gesucht hat.
    Ein paar Brötchen hatte er schon gerettet.
    Ich mag solche Artikel nicht lesen – egal, von wem – hier dieser Luxus, den sich manche Leute leisten und dann das auch noch öffentlich machen – und dort die immer größer werdende Armut.
    Die wird aber gern übersehen, weil sich die Armen (alte Rentner z.B.) unsichtbar machen, weil sie sich eben nicht mehr das Geringste leisten können.
    Nicht die Kugel Eis für 2 Euro. Und erst recht nicht die neue Luxusschokolade für 20 Euro!
    Sichtbar werden sie nur, wenn sie nach Leergut suchen – und dann werden sie noch geflissentlich von den wohlbeleibten, finanziell wohlgestellten Mitmenschen jeden Alters übersehen.
    Zurück zu diesem mich erschütternden Eindruck in Dresden: Außer mir kam keiner von den guten Menschen auf die Idee, dem alten Mann etwas zu geben; sie konnten nur über die Zustände klagen.
    Heuchler und Doppelmoralisten!

    1. Harald Dzubilla

      Hallo Frau Heinrich!

      Wenn Sie den alten Mann beim nächsten Treffen zum Essen einladen, und nicht mit einer Banknote abspeisen wollen, dann verrate ich Ihnen meinen persönlichen Einkaufstipp für gutes Steakfleisch – siehe die Abbildung! Dazu kommen dann noch Kartoffeln und Salat.

      Wenn Sie den Preis vergleichen mit dem Preis, den Sie für zwei Glühwein und eine Grillwurst vom Schwein auf einem Weihnachtsmarkt ausgeben, dann wissen Sie, was ich meine.

      Schöne Adventszeit!

      1. Peter Holzer

        Die Qualität vom Steak bei aldi kann ich nur bestätigen. Wers mag kann dort auch die Grillkartoffel mit Kartoffelcreme mitnehmen oder sich eine frische Kartoffel selber kochen. Aber auch das Steakfleisch von Lidl ist sehr gut. Wichtig beim Grillen ist natürlich auch das Können. Aber das wissen erfahrene Griller ja selber. 😉

    2. Kowalski

      Ich finde es grossartig, dass Frau Heinrich sich als ein guter Mensch geäußert hat, die als einzige Passantin etwas für einen armen alten Mann übrig gehabt hat, zumal gerade Hilfe zur Selbsthilfe ein guter Weg ist, um solche Menschen aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Und darum ist es beispielgebend, was Frau Heinrich in ihrer Herzensgüte gemacht hat anstatt dass sie ihr Geld auf das Spendenkonto von der Bürger-Stiftung Ahrensburg eingezahlt hat.

      1. Sabine Heinrich

        @Kowalski – bzw. den, der sich hinter diesem Namen verbirgt: Ihre schlecht verborgene Häme mir gegenüber hätten Sie sich gern ersparen können – und tschüss!

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