Der Citymanager von Ahrensburg und das überflüssige Fragezeichen im Stormarn-Teil vom Abendblatt

Seit fünf Tagen bekomme ich kein Abendblatt mehr. Aber ich bezahle ja nicht nur für das gedruckte Exemplar, sondern ich löhne den Verlag auch für die Online-Version. Und dort ist der Aufmacher im Stormarn-Teil heute der Abgang des Citymanagers von Ahrensburg mit der Schlagzeile: “Differenzen zu groß? Citymanager hört auf”. Und auf dem Foto aus dem Archiv erkennt man Christian Behrendt vor einem Eisladen in der Großen Straße, der auch schon vor langer Zeit aufgehört hat.

Leser von Szene Ahrensburg wissen, dass ich den “Medienfluglehrer” Christian Behrendt aus Schönberg schon von Anfang an für einen Blender gehalten und viele Blogs über ihn und sein Wirken bzw. Nicht-Wirken geschrieben habe. Und wenn Reporter Filip Schwen heute fragt: “Differenzen zu groß?”, dann ist das Fragezeichen flüssiger als Wasser, nämlich überflüssig.

In den Versammlungen der Stadtverordneten habe ich mich mehrfach beim Bürgermeister erkundigt, was der Citymanager eigentlich für die City macht, außer dass er dort rostende Trinknäpfe mit Stadtwappen für Hunde aufstellen ließ und Stromversorgungskästen mit primitiver Malerei hat versehen lassen. Ob das zur geschäftlichen Belebung der City beigetragen hat, wage ich zu bezweifeln.

Wie Sie in der Abbildung oben links erkennen, habe ich ich bereits am 19. August 2022 die Frage veröffentlicht: “Citymanager Christian Behrendt: Wie lange müssen wir diesen Hochstapler noch finanziell mit durchschleppen?!” Hätte der Bürgermeister damals auf mich gehört, dann wären der Stadtkasse die Ausgaben von vielleicht rund 150.000 Euro erspart geblieben. Aber wer nicht hören will, der muss zahlen.

Und noch etwas: Der HA-Reporter schreibt über “die Etablierung des Video-Formats `’Talk vor Ort’, in dem Behrendt viermal pro Jahr mit Vertretern aus Handel und Wirtschaft über aktuelle Themen spricht und dessen Zukunft nun ungewiss ist.” 

Die Wahrheit ist: “Talk vor Ort” hat es in 2022 genau viermal gegeben, danach war finito, obwohl dieser Talk meiner Meinung nach das einzig Sinnvolle gewesen ist, was der Citymanager in all den Jahren auf die Beine gestellt hatte. Und ich denke, dass dieses Format vom Bürgermeister höchstselbst “abgewürgt” worden ist, weil die dortigen kritischen Aussagen von interviewten Geschäftsleuten dem Scheffe der Verwaltung nicht in den Kram gepasst haben – Stichwort u. a.: Parkplätze in der Innenstadt.

Foto: Cosmic

Postskriptum: Etwas Wundersames ist passiert! Heute um 8:25 Uhr hielt ein Auto in der Schimmelmannstraße, und ich bekam sowohl das Abendblatt als auch die BILD-Zeitung geliefert! Oder wie Katja Ebstein es dazu so passend gesungen hat: “Wunder gibt es immer wieder…!”

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. September 2024

2 Gedanken zu „Der Citymanager von Ahrensburg und das überflüssige Fragezeichen im Stormarn-Teil vom Abendblatt

  1. Ahrensburger

    da ich das “Hamburger Abendblatt” weder im Abo lese, noch im Einzelverkauf erwerbe, kenne ich den Wortlaut des Berichtes nicht in Gänze. Danke, dass Sie den Inhalt – in Auszügen – wiedergeben.
    Dass Herr Behrendt als “seine Leistung” das Verteilen von Stoffbeuteln erwähnt, ist so lächerlich, so peinlich, dass einem echt die Worte fehlen.

    Überhaupt nicht nachvollziehen ist die Tatsache, dass es für die Stelle “Citymanager” keine ausführliche Stellenbeschreibung gab bzw. gibt.
    Gibt es in der Stadt Ahrensburg keinen Personalrat, der auf so etwas achtet????

    Die Damen und Herren und natürlich auch den diversen Stadtverordneten muss der Vorwurf gemacht werden, dass Sie der Einstellung von Herrn Behrendt zugestimmt haben, ohne, dass eine Stellenbeschreibung vorliegt.
    Ich finde es ist nicht zu viel verlangt, wenn auch und gerade in den Kommunen das Geld der Steuerzahler mit mehr Sorgfalt ausgegeben wird. (Dass die Politiker im Bund mit schlechtem Beispiel vorangehen, sollte nicht als Freibrief verstanden werden).

    Für die wirklich arbeitenden städtischen Angestellten in der Verwaltung, vor allem aber auch in den Kitas und im Bauhof, ist die Causa Behrendt ein echter Demotivierungstatbestand, und es ist ihnen zu danken, dass Sie ihren Dienst für die Bürger dieser Stadt trotzdem verrichten.

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