Einleitung: Auf Abendblatt-Online sah ich gestern eine Anzeige, die mir sonderbar erschien. Ich stelle sie hier auf mein Blog zur Kenntnis. Geöffnet habe ich das Inserat nicht, da ich zwar Lust auf Sommer verspüre, jedoch nicht erkennen kann, dass der Sommer schon erwacht ist.
Vor dem Sommer erwarte ich eigentlich den Frühling. Und damit das Erwachen der Natur, die blühenden Blumen und das frische Grün der Bäume. Womit ich beim eigentlichen Thema dieses Blogs bin, nämlich bei den Bäumen in der Hamburger Straße, die von der Stadt mit der Kettensäge umgelegt wurden. Und weil danach der Bürgerentscheid gefallen ist, dass die dortigen Abstellplätze für Autos nicht wegfallen dürfen, ohne dass zuvor an anderer Stelle für Ersatz gesorgt wird, darum passiert nichts in der Hamburger Straße.
Im September diesen Jahres läuft die Zwei-Jahres-Frist des Bürgerentscheids ab. Dann können die Stadtverordneten entscheiden, dass Parkplätze stillgelegt werden, ohne dass Ersatz geschaffen wird. Zum Beispiel der Parkplatz am Stormarnplatz. Und die Stellplätze in der Hamburger Straße. Und damit wäre der Bürgerentscheid für die Katz’ gewesen. Oder im Klartext geschrieben: Die Ahrensburger Bürger wären vom Boegemeister nach Strich und Faden verarscht worden.
Dass wir von unserem Bürgermeister und einigen Stadtverordneten sauber verarscht
werden, ist ja keine neue Erkenntnis.
Das Ausmaß dieser “verasche” ist nur langsam nicht mehr zu ertragen.
Wir haben einen Alten Speicher, der seit Monaten leise vor sich hingammelt, es
werden große Baupläne geschmiedet, ohne das hinreichend Geld dafür vorhanden wäre.
Unsere Flaniermeile, die Hambuger Str. ist nur eine alte Huckelpiste, mehr nicht.
In Berlin haben wir nur noch “Fachpersonal” sitzen, die unser Land systematisch
gegen den Baum fahren, warum soll es in Ahrensburg besser aussehen ?
Es gibt so einen schönen hierfür passenden Spruch:
Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Schlachter selber.
In diesem Sinne ein frohes neues Jahr.
Die Stadt muss ja irgendwie die 80 Millionen Euro ausgeben, die ihr von den Stadtverordneten bewilligt wurden für die Stadtverschönerung. Und wenn halt nichts anderes geht, dann sägt man halt schon mal prophylaktisch die Bäume ab in der Hamburger Straße. Und irgendwann , wenn wieder ein paar Millionen der bewilligten 80 Millionen Euro fließen, pflanzt man halt neue Bäume. Für irgendwas muss man die Subventionen doch ausgeben!
Am 09. November 2019 berichtete das Abendblatt mit Foto:
Die Linden sollen gefällt und ersetzt werden.
Um den historischen Allee-Charakter wiederherzustellen, ist geplant, auf beiden Straßenseiten Bäume zu
pflanzen. Zurzeit gibt es große Lücken. Da die bestehenden Linden laut einem Gutachter größtenteils in
keinem guten Zustand sind, sollen sie den Plänen zufolge gefällt und ersetzt werden.
Gefällt sind sie ja nun und wie es aussieht, wird die Stadt angesichts der desaströsen Haushaltslage und dem Fehlen qualifizierter Planer die Hamburgerstraße wohl auch nicht in absehbarer Zeit neu gestalten können.
Das seinerzeitige Fällen hat durchaus Sinn gemacht, – nicht nur um die notwendigen Leitungserneuerungen möglichst behinderungsfrei erledigen zu können, sondern um zukünftig wieder ein einheitliches, symmetrisches Allee-Bild gestalten zu können.
Die Gutachter-Aussage, dass “die Linden größtenteils in keinem guten Zustand gewesen seien” hätte das Fällen auf keinen Fall rechtfertigen dürfen.
Sie impliziert, dass ein Teil der Bäume in gutem Zustand und dass die anderen in einem nicht schlechten Zustand waren.
Wenn eine solche Feststellung Anlass gäbe, Bäume zu fällen, hätten wir in Ahrensburg wahrscheinlich nirgendwo mehr alte Straßenbäume…
Es spricht aber angesichts der oben erwähnten Realisierungsschwierigkeiten überhaupt nicht dagegen, SOFORT die neuen Alleebäume in den historisch vorgegebenen Achsen und Abständen zu pflanzen und den heutigen trostlosen Anblick zu mildern und den neuen Bäumen jetzt schon Gelegenheit zu geben, heranzuwachsen.
Egal, wie die Straße endgültig gestaltet werden wird; – mit mehr oder weniger Platz für Autos und Radfahrer und mit mehr oder weniger Parkplätzen- die historischen Baumachsen und -abstände sind zwingende Vorgaben für jedwede Gestaltung.
Dass ohne weiteres eine Straßenraum-Neugestaltung um vorhandene Bäume herum möglich ist, – dafür ist die seinerzeitige Neugestaltung der Hagener Allee vor inzwischen ca. 40 Jahren ein schlagender Beweis.
Als damals verantwortlicher Tiefbauamtsleiter hätte ich mir nicht träumen lassen, dass es mehr als ein halbes Menschenleben brauchen würde, bis die Neugestaltung des “Dreizacks” vollendet werden würde.
Es ist nur zu hoffen, dass in den ganz wenigen dafür in Frage kommenden Baumschulen auch heute noch eine ausreichende Anzahl von Großbäumen -so wie seinerzeit in der Großen Straße nachgepflanzt- zur Verfügung steht…. Ein Alptraum der Gedanke, dass irgendjemand auf die Idee kommen könnte, am historischen Erbe unserer Stadt sparen zu wollen und Exemplare pflanzen lässt, wie sie in Neubaugebieten üblich sind….
Um diese Bäume an den vorbestimmten Stellen zu pflanzen, bedarf es übrigens keiner qualifizierten Tiefbau-Ingenieure, – dass kann auch in Verantwortung des Fachdienst Grünflächen und Klimaschutz und des Bauhofes erledigt werden.
Es ist zu hoffen, dass es dieser Vorschlag noch in die laufenden Haushaltsberatungen schafft und die erforderlichen Mittel (Städtebauförderungsmittel sind ja wohl reichlich vorhanden und können gar nicht alle verwendet werden) noch für dieses Jahr bewilligt werden.