Es könnte der Stoff sein, aus dem Krimis gemacht werden. Thema: Kunstraub. Und auch für eine Boulevardzeitung wäre es ein Aufmacher-Thema, wenn im Rathaus einer Stadt im Laufe von vielen Jahren rund 75 Kunstwerke verschwunden sind, die von der Verwaltung mit dem Steuergeld der Bürger angekauft worden sind. Und damit komme ich zum Casus Belli, der direkt ins Rathaus der Stadt Ahrensburg führt.
Die Stadt Ahrensburg hat schon vor Jahrzehnten rund 75 Kunstwerke aus verschiedenen Ausstellungen des Vereins Kunstfreunde Ahrensburg (ruht seit über zehn Jahren) angekauft. Und was ist mit all diesen Kunstwerken passiert? Wurden sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Mitnichten! Laut Auskunft des Bürgermeisters lagern die Werke irgendwo im Rathaus. Seit Jahrzehnten. Was vergleichbar wäre mit dem Ankauf von Computern, die nach Lieferung verpackt im Keller des Rathauses eingelagert werden.
Als letzter amtierender Vorsitzender des Vereins Kunstfreunde Ahrensburg habe ich den Bürgermeister aufgefordert, mir eine Aufstellung der rund 75 Kunstwerke zu übergeben, da ich diese im Interesse der Bürger auf Szene Ahrensburg veröffentlichen will. Die Antwort von Eckart Boege am 26. Oktober 2023:
“Wie bereits in 2019 mitgeteilt besteht die Möglichkeit, die Liste der Kunstwerke im Rathaus nach vorheriger Terminvereinbarung einzusehen. Eine Zusendung dieser erfolgt aufgrund datenschutzrechtlicher Gründe nicht.”
Ich wiederhole: Ich bekomme die Liste der Kunstwerke aufgrund datenschutzrechtlicher Gründe nicht, habe aber die Möglichkeit, sie im Rathaus einzusehen. Ich bin kein Jurist, meine lieben Mitüber, und darum kann ich nur mutmaßen. Und meine Mutmaßung lautet: Der Boegemeister will mich verscheißern auf den Arm nehmen.
Hierzu eine Metapher: “Personalakten von Rathaus-Mitarbeitern dürfen dem Bürger aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zugeschickt werden, er kann aber im Rathaus nach vorheriger Terminvereinbarung in die Akten einsehen.
Fazit: Ich habe den begründeten Verdacht, dass ich die Liste zwecks Veröffentlichung nicht erhalte, weil darauf Kunstwerke zu finden sind, die im Rathaus nicht mehr zu finden sind.
Wie denn? Was denn? Wir Bürger haben kein Recht darauf zu erfahren, was die Stadt von unserem Geld gekauft hat? Herr Boege, ist das Ihr Ernst? Oder ist es möglicherweise Verzweiflung, weil es tatsächlich einen Fehlbestand gibt?
Die Liste ist wohl da, aber sind auch die Kunstwerker im Keller vorhanden ?
Was bitte hindert Sie daran, endlich einen gewieften Anwalt einzuschalten? Dass die Angelegenheit oberfaul ist, rieche ich bis hierher! Früher hätte ich Ihnen empfohlen, sich an die Presse zu wenden – aber die ist ja leider längst nicht mehr das, was sie früher einmal war und würde wohl nie einen Mucks äußern, wenn es sich um das Versäumnis (Ich drücke mich zart aus) eines Genossen handelt. – Also – nicht klagen – handeln, Herr Dzubilla! – Ich wette: Die unauffindbaren Kunstwerke befinden sich irgendwo an exponierter Stelle an exponierten Orten bei exponierten Persönlichkeiten!
Darf ich Ihnen dann die Rechnung vom Anwalt schicken? Oder kann er sie direkt an Sie senden?
Nö – also bleibt doch der Versuch mit der Presse. Alternative Medien scheinen Sie ja nicht zu mögen – na dann…
Mit welcher Presse? Und welche “alternativen Medien” meinen Sie, die entweder mich nicht mögen oder die ich nicht mag…?