Liebe Mitbürger, dieser Blog-Eintrag ist einer der wichtigsten, die ich in den vergangenen 15 Jahren auf Szene Ahrensburg geschrieben habe. Das Thema ist: Kinder & Schule. Aber nicht die Schule, über die in unserer Stadt gesprochen wird, denn Schulleitungen, Verwaltung und Politik sprechen ausschließlich über Schulgebäude, die Anzahl von Klassenräumen und über die Frage, ob die Cafeteria noch genug Platz hat für alle Schüler aus der Offenen Ganztagsschule (OGS). Hier aber geht es um eine sehr viel wichtigeres Schulthema, nämlich um den Unterricht in den Schulen. Denn: Wir brauchen dringend ein total verändertes Schulsystem, wo das Lehrprogramm kein Leerprogramm mehr ist!
Vorab bemerkt: Ich habe drei eigene Kinder aus den Jahrgängen 1977, 1995 und 2005. Ich habe also den Schulunterricht als Elternteil über Jahrzehnte verfolgt. Und wenn ich sehe, was heute im Schulunterricht passiert, dann empfinde ich das als grottenmäßig und würde mein Kind am liebsten von der Schule nehmen und selber unterrichten.
(Zwischen de Absätzen: Der Versuch, meine Kritik einer Lehrerin im Elterngespräch am Telefon (Coroanazeit) zu vermitteln, scheiterte kläglich, weil die Schulmeisterin mich offensichtlich garnicht verstanden hat. Vermutlich weil meine Ausdrucksweise in ihren Ohren viel zu kreativ gewesen ist. 😉 )
Nun fand ich aktuell ein Video auf TikTok, wo der Lehrer Andre Schnura mir aus der Seele spricht. Besser und pointierter hätte ich es selber nicht sagen können. Und deshalb meine Bitte, liebe Eltern: Hören Sie sich an, was der Mann mit Fachkompetenz aus eigener Erfahrung zu sagen hat!
Und wenn Ihre Kinder noch zur Schule gehen, dann werden Sie diesem Lehrer beipflichten und applaudieren. Mehr noch: Sie werden für den nächsten Elternabend beantragen, dass der kurze Film dort vorgeführt und anschließend mit dem Lehrpersonal (= Vokabel, mit der das blödsinnige Gendern verhindert wird 😉 ) diskutiert wird. Dafür ist es allerhöchste Zeit, liebe Eltern von schulpflichtigen Kindern! Und es ist nicht zuletzt auch die Aufgabe der Elternvertreter, die Diskussion in Gang zu bringen.
Meine Bitte an Sie: Sorgen Sie dafür, dass sich dieses Video in der ganzen Stadt verbreitet wie im Schneeballsystem! Es geht um die Zukunft unserer Kinder, die von der Schule heute nicht mehr ernstgenommen und für das reale Leben nicht geschult werden, sondern die schon in jungen Lebensjahren in ihren Schulen vom Lehrkörper frustriert werden bis zum Gehtnichtmehr und die Lust an der Schule verlieren. (Nicht wenige Kinder befinden sich schon in Therapie, was so gern auf Corona geschoben wird!)
Am Rande notiert: In der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule (SLG) müssen alle Siebtklässler das Buch “Der aus den Docks” kaufen (!) und lesen für die Bearbeitung im Deutschunterricht. Von einer Schriftstellerin mit Namen Selma Lagerlöf hingegen haben die Schüler bis dato noch nichts im Unterricht durchgenommen.
Am Wege zur Grundschule in der Sklavenhändlerstraße: Ich brachte vor einigen Jahren eine Kritik über eine dortige Lehrerin, die zu einem Alptraum der Schüler geworden ist – auch Jahre später noch. Ich habe diese Frau in einer Karikatur mal auf die Schulbank gesetzt mit meiner Beurteilung. Weil’s hier und heute passt, folgt ein Dacapo:
Kein Gag: 14jährige Schüler:innen sollten im Unterricht ein Rad schlagen. Die Lehrerin saß daneben und vergab Noten für das Radschlagen. Wenn ein Kind körperlich in der Lage ist, ein Rad zu schlagen, dann ist das schön und beschert ihm eine gute Note. Falls es dagegen wie ein nasser Sack auf dem Boden landet, bekommt es eine schlechte Note und wird womöglich auch noch von anderen Kindern gehänselt. Wenn ich möchte, dass mein Kind später mit Radschlagen seinen Lebensunterhalt verdienen soll, dann würde ich es auf eine Zirkusschule schicken und nicht auf eine Gemeinschaftsschule.
Wie Herr Schnura sagt, haben Lehrer es heute wahrlich nicht leicht. Aber das ist kein Grund, warum sie den Kindern das Leben schwer machen müssen. Zum Glück gibt es aber sone und solche Lehrer. Leider sind die einen nicht belehrbar.
Mitunter hat man das Gefühl, dass Elternvertreter weniger die Interessen von Eltern vertreten sondern mehr die Interessen von Lehrern. Aber da sich selten jemand reißt, Elternvertreter zu werden, sind es immer dieselben und meistens Mütter.
Die meisten Eltern trauen sich nicht, sich bei Lehrern zu beschweren aus Angst, es könnte negative Auswirkungen auf ihre Kinder haben. Die besagte Lehrerin auf der Grundschule Am Reesenbüttel hat dafür gesorgt, dass Schüler sich in eine Therapie begeben mussten, um das Trauma wieder loszuwerden.
Mir hat damals eine Mutter eine E-Mail geschrieben und berichtet, wie ihr Kind von der Lehrerin fertiggemacht worden ist. Das klang grauenhaft. Aber als ich geantwortet habe, dass ich diese Erfahrungen gern als Kommentar veröffentlichen wollte, da hat die Mutter das nicht gewollt.
Was der Lehrer auf Tik Tok sagt, betrifft ja nicht einzelne Schulen, sondern das gesamte Schulsystem. Aber wenn dieser Lehrer es geschafft hat, seinen Unterricht in seinem Sinn zu gestalten, dann zeigt es doch, dass eine Veränderung möglich ist.
Was soll die Diskussion? In wenigen Jahren gibt es gar keine Schulen mehr, weil menschliche Intelligenz dann komplett durch KI ersetzt wird, was heute schon das Ah und Oh bei vielen Leuten ist, die diese Gefahr noch gar nicht einschätzen können. Satire? Ja, aber Realsatire.
Dass Mathematik immer noch zu den Hauptfächern gehört, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Stattdessen sollte Wirtschaftskunde ein Hauptfach werden. Oder was spricht dagegen?
Es wird so sein, dass Eltern, deren Kinder die Schule “mit links” machen und zuhause wenig erzählen, dass diese Eltern überhaupt nicht an dem Thema interessiert sind. Wenn ich mir aber die Kommentare auf TikTok anschaue, dann scheint der Lehrer aber voll in ein Wespennest gestochen zu haben.
Als Eltern hört man ja primär nur das, was die eigenen Kinder aus der Schule berichten. Deshalb ist es gut, dass auch mal ein Lehrer aus der Schule plaudert. Vielleicht macht das viele Eltern wach, die nicht verstehen, warum ihr Kind null Bock auf Schule hat.
mit dem Thema SCHULE – SCHULBILDUNG haben Sie ein Fass ohne Boden aufgemacht….
ich arbeite selber seit mehr als 20 Jahren im System Schule und kann nur sagen, dass es wahrlich nicht nur an den Lehrern liegt, dass die Aufenthalts- und Bildungsqualität seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten immer weiter abwärts geht. Die Gründe sind zahlreich, der wesentliche Punkt ist aber die Unterfinanzierung in den Jahren, wo die “schwarze NUll” heilig gesprochen wurde. Es gibt zu wenige Lehrkräfte und teilweise sind sie nicht für das ausgebildet, was sie an den Schulen unterrichten sollen.
Zudem sind sie heute Sozialarbeiter, Erzieher, Krankenpfleger und manchmal Ersatz für fehlende familiäre Bezugspersonen.
Es gibt Schulgebäude, die sind so marode, dass es schon an Verletzung der Würde heranreicht, sich dort den ganzen Tag aufhalten zu müssen. (in der Schule, in der ich tätig bin, stellen wir gerade Papierkörbe auf, um das Regenwasser aufzufangen !)
Eklatanter Raummangel besteht nicht erst seit dem Zugzug der Immigranten – hat sich seitdem nochmals massiv verschärft.
Natürlich gibt es gute und weniger gute Lehrkräfte, das ist in jedem Beruf so, aber wenn das Bashing gegenüber Lehrern im Allgemeinen nicht aufhört, dann wollen noch weniger diesen tollen Beruf, in dem man ja so gut verdient und so viel frei hat, ergreifen.
Ich begegne Kollegen, die sich weit überdurchschnittlich engagieren und Wochenarbeitszeiten von 50 Stunden und mehr haben, und die oft so erschöpft sind, weil auch sie unter dem System Schule leiden.
Der Fisch beginnt bekanntlich immer beim Kopf an zu stinken.
Und was aus den Ministerien so auf die Schulen einwirkt, können sich viele gar nicht vorstellen.
Und ja, die unsäglichen Maßnahmen während Corona hat tiefe Spuren hinterlassen.
Die Schulschließungen, die Propaganda, die Masken uvm haben viele Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung massiv beeinträchtigt. Depressionen, Angststörungen, Autoaggression, Aggression haben stark zugenommen. Manchen Kindern/Jugendlichen sieht man das nicht auf den ersten Blick an.
Auch die Verunsicherungen durch die “Nachrichten”-Lage bedroht die gesunde Entwicklung: wie soll es auf Kinder/Jugendliche wirken, wenn sie Angst vor Klimaveränderungen haben, vor den Kriegen, die immer näher rücken….???
Ich finde auch, dass Schule ganz neu gedacht werden muss, und in der Tat, ist es richtig zu hinterfragen, ob der Staat wirklich mündige und kritische Bürger haben möchte, oder nicht doch eher Menschen, die alles abnicken, was von oben vorgegeben wird.
Diese Frage können Pädagogen nicht alleine beantworten, dafür braucht es einen gesellschaftlichen Wandel, den ich leider noch?? nicht sehe.
Eine breite Diskussion Aller in diesem Land Lebenden ist nicht nur wünschenswert, sondern dringend erforderlich.
Radschläge vielleicht wichtiger als Deutschkenntnisse? https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article240027970/Bildungstrend-Schleswig-Holsteins-Schueler-stuerzen-ab.html
@Schule-quo vadis???
Danke für Ihren besonnenen, tiefgründigen Kommentar. Sie sprechen mir aus der Seele!
Der junge Musiklehrer, der hier in (unangemessen) drastischer Sprache über Schule herzieht, hat gut reden und kritisieren.
Er unterrichtet offensichtlich nur Musik – und hat nur wenig mit dem normalen Lehrerschulalltag zu tun, der schlimmstenfalls aus 28 Stunden Unterricht/Woche besteht, unzähligen (!) oft sinnbefreiten(!) Konferenzen, Respektlosigkeit von Kindern und Eltern etc. usw. und unzähligen Stunden Heimarbeit, die im Korrigieren von fehlerübersäten Arbeiten selbst von Gymnasiasten bestehen. – Richtig: Der Fisch stinkt vom Kopf her – und das ist hier seit Jahrzehnten das sogenannte Bildungsministerium, das in den letzten Jahrzehnten, als es noch “Kultusministerium” hieß, dafür gesorgt hat, dass es mit dem Schul- und Bildungswesen steil bergab gegangen ist. – Leistung ist nicht mehr gefragt, nicht erwünscht (siehe die neuesten Bestimmungen, die Bundesjugendspiele betreffend)- so mein Eindruck – und wer als Lehrer möchte, dass seine Schüler wirklich Leistung erbringen, auch, damit sie gute Voraussetzungen für ihr weiteres Leben haben, gilt als rückwärtsgewandt und Schlimmeres.
Ich bin sicher – der junge Musiklehrer würde im Schulalltag nach wenigen Wochen total scheitern, wenn er auch andere Fächer unterrichten müsste.
Für mich gibt es nur folgende Heilmittel, das ein halbwegs erträgliches Schulleben für alle Beteiligten wieder herstellen könnte: Kleinere Schulen mit kleinen Klassen, bessere Arbeitsbedingungen für die Lehrer (Ach – die spielen nach der 6. Stunde doch nur Tennis!) sofortige Abschaffung der Inklusion, die für ALLE ein Desaster ist; Wiederherstellung der Sonderschulen mit ihren speziell ausgebildeten Lehrern, die hervorragende Arbeit geleistet haben; deutlich weniger Bürokratie und deutlich mehr Befugnisse von Lehrern/Schulen gegenüber von schwer verhaltensgestörten, aggressiven Schülern, die schlimmstenfalls nicht “nur” für Lehrer, sondern auch für Mitschüler einen halbwegs normalen Unterricht unmöglich machen. – Schule ist nun einmal dazu da, auch Wissen zu vermitteln (in meinen altmodischen Augen: VORRANGIG) – und da dies oft in jeder Hinsicht fehlt, wurde mir in Gesprächen mit Handwerkern bei Ausbildungsmessen bestätigt – schon vor Jahren. Noch vor wenigen Jahrzehnten konnten hier Schüler mit mittlerem und gutem Hauptschulabschluss ihren Meister machen, haben inzwischen eigene Firmen – heute können selbst etliche Gymnasiasten weder richtig schreiben, sinnerfassend lesen noch einfache Rechnungen ohne Zuhilfenahme eines Rechners durchführen. – Das von den besonders bildungsfernen Grünen verhasste Leistungsprinzip muss schnellstens wiederbelebt werden – sonst sind wir in ein paar Jahren auf der Entwicklungsstufe, in der das Rad erfunden wurde.
Zum Thema Schule gibt es drei Ansichten: 1. Die Sichtweise der Lehrer. 2. Die Sichtweise der Schüler. 3. Die Sichtweise der Eltern.
Ich gehöre zu den Eltern. Zu einem Elterngespräch mit einer Lehrerin wollte ich gern mein Kind mit dabei haben. Das wurde von der Lehrerin abgelehnt. Mein Kind war damals 14 Jahre alt.
@Mutter: Es wird Sie erstaunen: Aber nicht selten sind die Sichtweisen ähnlich.
Der Kollegin hätte ich empfohlen, mich dem Gespräch (nach einem Einzelgespräch zunächst nur mit den Eltern) zu stellen – aber nur im Beisein einer anderen Kollegin.
Der Mann hat 3,3 Millionen Aufrufe und 287.200 Zustimmungen (Stand heute). Und wissen Lehrer eigentlich, dass mehr und mehr ihrer Schüler kaum noch ihre Hausaufgaben und Schularbeiten zuhause selber erledigen, sondern das am Computer von “Künstlicher Intelligenz” machen lassen? Wir steuern mit dieser KI in eine höchst gefährliche Richtung, nicht nur was Kinder und Schule betrifft!
Apropos Computer: Zu meiner Schulzeit, als es noch keinen PC gab und auch der Taschenrechner noch nicht in Gebrauch war, da war Mathematik ein Hauptfach in der Schule. Warum es das heute immer noch ist, konnte mir bis jetzt noch niemand beantworten. Wenn Sie mich fragen: Mathe als Nebenfach und “Computer” als Hauptfach. Und viel, viel mehr Deutschunterricht!