Gastkommentar zum Sonntag: Mein rollender Lastenrad-Lokus auf dem Rondeel in Ahrensburg

Gestatten, dass ich mich Ihnen vorstelle: Mein Name ist Blond, Hell Blond. Und mein Laster ist das Lastenrad. Deshalt bin ich auch dem Ahrensburger Deppenkreisel-Fan-Club (ADFC) beigetreten. Und mit meinem Lastenrad radle ich durch die Ahrensburger City und transportiere Lasten im Kasten. Hierzu habe ich unter anderem auch das erste fahrbare Toilettenhäuschen für Ahrensburg entwickelt, wenn Sie mal einen Blick auf mein Helfie (= Selfie durch Helfer) unten links schleudern wollen, wo ich mich gerade auf der Veoloroute zum Rondeel hin befinde.

Ich schreibe heute auf Szene Ahrensburg, weil ich protestiere. Jawohl, ich protestiere, und zwar gegen die Verwaltung der Stadt und die Stadtneurotiker Stadtverordneten, die vor ein paar Tagen im Marstall beschlossen haben, dass wir Radfahrer auf unserer rasanten Veloroute über das Rondeel im kommenden Monat so behindert werden, sodass wir dann noch mehr behindert sind als wir Lastenradfahrer es ohnehin schon sind.

Wie ich vernommen habe, soll nämlich die Veloroute über das Rondeel auch in diesem Jahr wieder versperrt werden. Wegen Ausschank von Alkohol an die Bürgerinnen und Bürger durch den Bürgerverein, der dort im Namen des Heiligen Adveniat seinem Glühweinmarkt auf dem Radweg aufbauen darf mit Karussell, Bratwurstgrill und Schmalzgebäck. Wie gesagt: Mitten auf der Veloroute, wo außerdem auch noch eine tote Tanne den Radweg blockieren wird, vermutlich um auf das Waldsterben im Forst Hagen aufmerksam zu machen.

Ich frage in die Runde der Szene Ahrensburg: Was ist gesünder für die Menschen – das Radfahren an frischer Luft oder das Kippen von heißem Rotwein hinter die Binde? Ich denke, wenn man die Bürger diesbezüglich  befragen würde, dann gewinnt der Punsch mit einer Stimmenmehrheit, die in die Promille gehen dürfte.

Aber vielleicht könnten Beamte, Politiker und der Bürgerverein sich mit mir als Jungunternehmer arrangieren, denn ich mache den Vorschlag, dass ich mein Lastenrad mit Klosett auf dem Rondeel abstellen darf – ohne Standgebühr zu entrichten, versteht sich. Dann könnten die Schlucksprechte vom Glühweinstand ihre Notdurft direkt und spontan auf dem Rondeel verrichten, so wie das früher am Muschelläufer-Pissoir erledigt werden konnte – wenn Sie Ihre Pupillen mal auf das Foto rechts rollen lassen, das ja inzwischen zur Stadtgeschichte geworden ist genauso wie der damalige Luxus-Lokus vor dem Rathaus der Stadt!

Auf diese Weise könnte ich als Start-up-Unternehmer einen kleinen Obolus erwirtschaften nach dem berühmten Marketing-Konzept: “Pecunia non olet”, wie ich das noch aus dem Lateinunterricht in der Stormarnschule in Erinnerung habe, wo ich vor meinem Fäkalistikstudium die kostbare Zeit meiner Jugend totgeschlagen habe.

Und nach dem Adventsmarkt des Bürgervereins auf dem Rondeel? Dann stelle ich mein Toilettenhäuschen an die Stelle, wo bisher die Erdbeerbude von Glantz immer herumgestanden hat. Und ich vermute, dass auch der Delingsdorfer Erdbeerkönig keinen Cent für Standgebühren in die Ahrensburger Stadtkasse bezahlt hat. Was mir, ehrlich gesagt, stinkt.

Mit bester Empfehlung an alle Leser von Szene Ahrensburg verbleibe ich als Ihr Hell Blond auf dem Lastenrad.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. November 2023

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