Als ich heute vom Rathausplatz durch die Nessler-Passage in die Hamburger Straße gegangen bin, da kam ich am Ahrensburger Tunneltal vorbei. Genauer: Im Schaufenster des Kaufhauses Nessler sah ich nicht nur die sommerlichen Outfits der Saison, sondern dort stehen auch zwei Menschen aus der Steinzeit und geben den Passanten einen imaginären Einblick ins Tunneltal, wo unsere Vorfahren gelebt haben, quasi die ersten Ahrensburger Bürger, die dort Rentiere mit dem Speer und Pfeil und Bogen gejagt haben.
Die kleine Ausstellung ist eine Initiative der IG Tunneltal, die vom Kaufhaus Nessler in die Tat umgesetzt worden ist. Mehr darüber fand ich nicht im Stormarn-Teil vom Hamburger Abendblatt, aber ich bin auf einen Bericht in den Lübecker Nachrichten. gestoßen, auf den ich Sie hinweise. Ebenso auf einen diesbezüglichen Beitrag im Stormarner Tageblatt.
Mit diesem Blog-Eintrag möchte ich Eltern, Schüler und deren Lehrer anregen, mit ihren Kindern bzw. Schulklassen in die City zu kommen und einen Blick in die Steinzeit zu werfen. Und danach kann man auch noch einen Abstecher in die Eiszeit machen und am Rathausplatz ein schönes Eis schlecken – was ich heute getan habe. 🙂
Postskriptum: Von einem Insider aus dem Rathaus habe ich übrigens vernommen, dass die geplante und geplatzte Tunneltal-Ausstellung in der Stadtbücherei nun doch noch im Werden ist.
Und nach dem Eis am Rathausplatz könnte man noch zur Stadtbücherei hinüber schlendern, um einen weiteren Blick in die Vergangenheit zu werfen. Dort gibt es einen kleinen Schaugarten, in dem wir einige Pflanzen zeigen, die schon vor ca. 12.000 Jahren nachweislich im Ahrensburger Tunneltal wuchsen. Die Namensschilder der Pflanzen fehlen noch, aber für Biologielehrer*innen ist das kein Problem: Zwergbirke, Rausch- und Preiselbeere, Kleiner Sauerampfer, Mädesüß, schwarze Krähenbeere und Weiße Silberwurz (Dryas octopetala, die Namensgebern für die geologische Epoche “Jüngere Dryaszeit”, in der die Rentierjäger in Ahrensburg lebten).
Das Ahrensburger Tunneltal und unsere Stadt dürfen nicht durch die geplanten Baumaßnahmen einer neuen überflüssigen S4 -Trasse zerstört werden.
@Michael Kukulenz: Sehr geehrter Herr Kukulenz, Ihren Einsatz und den Ihrer Mitstreiter für das Tunneltal bewundere ich zutiefst! Wirklich klasse! – Wenn Sie doch bloß auf das unsägliche Gendern verzichten würden!
Liebe Liebhaberin,
zunächst einmal Danke für den ersten Teil. Meine wichtigste Mitstreiterin ist Svenja Furken und ich bin vielleicht auch ein wichtiger Mitstreiter von ihr.
Das Gendern ist ein Problem und ich möchte im Moment auch kein Buch lesen, in dem gegendert wird. Es gibt Gründe, warum ich es mache. Aber wenn das der einzige Punkt sein sollte, in dem wir im Moment nicht übereinstimmen, so ist das doch im Anbetracht der weltweiten Probleme kein wirkliches. Wenn wir Menschen sehr viel respektvoller mit anderen Menschen umgehen würden, gäbe es dieses Problem vielleicht gar nicht und von einer Gleichstellung sind wir noch immer sehr weit entfernt.
Wenn Menschen, die nur begrenzt respektiert werden, wenigstens eine sprachliche Gleichstellung einfordern, so kann ich das verstehen.
Einen schönen Abend noch,
Michael Kukulenz