Wir sehen heute im Stormarnteil vom Abendblatt die Kinder der Kita Schäferweg. Und die proben ein Lied von Fabian Harloff. Und den Schauspieler, Musiker und Hörspielsprecher sehen wir ebenfalls im Bilde, und zwar mit einer Gitarre. Und Reporter Harald Klix berichtet, dass die Kinder das Stormarn-Lied singen werden zusammen mit Fabian Harloff, der den Song getextet und komponiert hat. Und soweit ist alles schön und gut und fröhlich. Aber:
Nicht gut ist allerdings, was der Reporter verschweigt. Zum Beispiel, dass uns diese Veranstaltung 7.500 Euro kostet, denn es ist ein Event von vieren in der Stadt, die zusammen 30.000 Euro kosten. Wozu der Vollständigkeit halber festgehalten werden muss: Es treten dabei noch weitere ortsbezogene Akteure pro Veranstaltung auf.
“Kultur4Ort”, nennt die Stadt das, was bedeutet: An vier Orten von Ahrensburg spielt die Musik. Die Idee dazu hatte Tanja Eicher, Leiterin des Fachbereichs Bildung/Familie/Kultur im Rathaus, die dafür sogar ein eigenes Logo erschaffen ließ.
Weiter: Tanja Eicher, Leiterin des Fachbereichs Bildung/Familie/Kultur im Rathaus, hat zwar mehr als 100 Mitarbeiter in fünf Fachbereichen, aber die waren allesamt nicht in der Lage, die vier Veranstaltungen über die Bühne zu bringen. Dafür holte man die Ahrensburger Veranstalterin Felizitas Schleifenbaum, deren “Ahrensburgr MusikNacht” in diesem Jahr ausfällt. Doch der Name Felizitas Schleifenbaum fällt in dem HA-Bericht nicht, sondern der Leser erfährt nur am Rande: “Künstler aus allen Bereichen von Musik bis Tanz und Theater, die noch mitmachen möchten”, die sollen sich nicht im Rathaus bei Tanja Eicher bewerben, sondern sie “können sich per E-Mail an info@ft-management.de bewerben”.
Mein Tipp an Fabian Harloff: Wenden Sie sich an das Ahrensburger Stadtforum, das für das Ahrensburger Stadtfest im kommenden Monat verantwortlich ist. Und dort auf der Bühne können die Kids der Kita Schäferweg das Stormarn-Lied singen und hätten dabei ein großes Publikum. Und dafür fallen keine Kosten an, weder für die Bürger noch für das ft-Management. Und die Kita-Kinder bekommen dort vielleicht auch ein Dankeschön in Form einer kleinen Gabe von Ahrensburger Kaufleuten – nur mal so als Idee von mir!
Wenn man eine Ware prüft, dann macht man das nicht nur bezüglich ihrer Qualität, sondern auch ihres Preises. Und 30.000 Euro für vier lokale Veranstaltungen sind kein Preis, der in diesem Fall gerechtfertigt ist. Ich hoffe, die Stadt gibt nach der 4. Veranstaltung vor Ort bekannt, wie sich diese 30.000 € (in Worten: dreißigtausend Euro) zusammensetzen, damit der Bürger erkennt, ob Kultur4Ort sinnvoll ist oder nicht.
Das Stormarner Tageblatt schreibt “Der Eintritt ist kostenlos”. Richtig ist aber, dass die Stadt dafür den Eintritt mit 30.000 Euro bezahlt hat, also rund 1 Euro pro Ahrensburger:in, egal, ob sie oder er dort hingeht oder nicht.