Mal angenommen, liebe Leser, Sie sollten Ahrensburg in fünf Fotos darstellen, und zwar für Unternehmer, die Sie überzeugen wollen, sich in unserer Stadt anzusiedeln. Zu diesen fünf Fotos gehört – völlig klar – das Schloss. Und die anderen vier…?
Christiane Link, Wirtschaftsförderin der Stadt Ahrensburg, sieht hier völlig klar: Ahrensburg wird mit dem Schloss dargestellt. Und durch einen Baukran, ein Bürohaus im Anschnitt, ein älteres Paar auf Fahrrädern und durch Tomaten, und zwar kistenweise – siehe die Abbildungen!
Das also ist Ahrensburg in fünf Bildern, die unsere Stadt kennzeichnen sollen. Darunter steht: „Kurze Wege – One Stop Agency“. Ja, Sie haben richtig gelesen: „One Stop Agency“. Und das ist Christiane Link, die sich als „Partner der Wirtschaft und “One Stop Agency” bezeichnet. Und diese “One Stop Agency” verspricht Unternehmen, die eventuell nach Ahrensburg kommen möchten …
…aber das können Sie selber lesen, wenn Sie auf die Anzeige klicken und sich ein wenig amüsieren wollen. Achten Sie dabei bitte auch auf den letzten Satz in diesem Inserat und also lautend:
„Gemeinsam können wir alles erreichen. Fordern Sie uns!“
Frage: Wirklich “alles”? Und was bedeutet dieses „Fordern“? Sollen die Unternehmer eine Wirtschaftsförderung abfordern? Oder den Bürgermeister anfordern? Oder die Stadtverordneten herausfordern? Oder einfach bloß Frau Link überfordern … was mir am wahrscheinlichsten erscheint.
Und warum die Tomaten in der Anzeige? Logo: Ahrensburg ist weltweit bekannt für seine Tomaten, die bei Hela verarbeitet werden zu Ketchup.
Hallo, Herr Dzubilla,
unter dem Strich betrachtet, handelt es sich eher um eine Verschiebung von Gewerbe als um Neuansiedlung von Gewerbe. Was wird aus den zurückgelassenen Freiflächen vom Dänischen Bettenlager, Famila usw.. Und was neu hinzukommt macht der Innenstadt Konkurrenz. Klar ist, dass verkaufte Flächen Geld in die Stadtkasse bringen, aber die Gewerbesteuer und Einnahmen über Lohnsteuer werden durch Verschiebungen kaum mehr. Da müssen noch die Verluste durch Abwanderungen aufgefangen werden.
Durch Umzug freigewordene Flächen werden wohl kaum durch die Verwaltung angeboten (vermakelt) werden. Das wäre unzulässig und die Eigentümer lassen sich nicht die Butter vom Brot nehmen.
Was ist mit dem Leerstand des Gewerbes, welches uns nach Siek und Barsbüttel in Autobahnnähe verlassen hat? Sicherlich ist ein Gewerbebegiet an der Autobahn im Flächennutzungsplan vorgesehen.
Ich interpretiere die fünf Bilder einmal so:
Kräne im Leerstand. Sie bewegen sich nicht und da hängt nichts dran.
Ein Rundturm, der nach seinem Partner sucht, bevor er von Rosen umrankt wird.
Ein kostbares Schloss (im Sinne des Wortes). Die Schlossstadt ist bundesweit sicherlich auf allen Touristikmessen vertreten.
Ahrensburg ist die Stadt der Senioren. In meiner Jugend gab es hier wohl nur die Gottesbuden. Meine Großeltern, Eltern, Onkels und Tanten wurden noch nicht abgeschoben. Aber es zeigt auch, wie rüstig wir Alten noch sind.
Das sind keine Hela-Tomaten, das sind die Tomaten, die wir auf den Augen haben, wenn wir Zeitungen und Stadt-Infos lesen.
Was heißt: “Fordern Sie “uns.””? Gemäß der Stadt-Anzeige besteht ein enormes Fachwissen mit weltweiten Verbindungen mehrerer Mitarbeiter im Rathaus. Dieses Fachwissen liegt brach, wenn offenbar nur wenige Nachfragen und kaum Ansiedlungen im Jahr erfolgen. Kann diese Gruppe nicht weltweit agieren wie ihre Mutter “One Stop Agency”? Zusammen mit Frau Philipp als Geschäftsführerin oder Vorstandsvorsitzenden der Ahrensburg…………GmbH könnte diese Gruppe weltweit agieren und Millionen in die Stadtkasse spülen.
Interessant ist auch, dass nach der Stormarnbeilage das Gewerbegebiet “unterhalb” des Beimoorweges erweitert wird und Internet “ausgelegt” wird. Dort gibt es dann Tiefgewerbe und Elektronen auf den Gehwegen. Oder meinen die südlich und Glasfaserkabel?
Mit phantastischen Grüßen
Wolfgang König