Es war gerade mal vor 9 (neun) Monaten als unsere Stadtverordneten das teuerste Projekt in der Geschichte der Stadt Ahrensburg beschlossen haben, und zwar den Neubau des Schulzentrums Am Heimgarten. Der Beschluss fiel, nachdem die Schätzungen (!) des Bauamtes vorlagen, und die betrugen 74,6 bis 86 Millionen Euro. Schon damals fragte Reporter Filip Schwen im Abendblatt-Stormarn: “Neues Schulzentrum – so teuer wie die Elbphilharmonie?” – siehe die Abbildung!
Ja, die Hamburger Elbphilharmonie sollte ursprünglich (!) soviel kosten wie für den Ahrensburger Schulneubau geschätzt und beschlossen worden ist. Doch das Schätzen von Baukosten ist im Ahrensburger Rathaus so vertrauenswürdig wie das Schätzen von Lottozahlen für die kommenden Ziehungen. Und so kommt es nun dicke, und zwar zu einer “Kostenexplosion”, wie das Abendblatt-Stormarn berichtet und die Summe von 105 Millionen Euro nennt, die der Bürgermeister jüngst bekanntgegeben hat – siehe die Vorlage!
Wenn das alles nicht so traurig wäre, dann könnten wir Bürger uns über Bürgermeister Boege und Bauamtsleiter Kania schieflachen. Der eine ist Azubi im Rathaus und hat noch gut vier Jahre Lehrzeit. Und der andere hat noch nie in seinem gesamten Berufsleben ein Bauobjekt in der genannten Größenordnung verantwortlich geführt. Selbst das Ahrensburger Duschhaus, das mit Kosten von 800.000 Euro begonnen hat, die sich dann in der Summe verdreifacht haben, ist eine Gartenhütte im Vergleich mit einem 105-Millionen-Schulzentrum.
Und die Pointe liefert der Rathaus-Azubi-Bürgermeister, der nun wie ein Sandmännchen daherkommt und versucht, den Bürgern seinen Sand in die Augen zu streuen, indem er auf allgemeine Kostensteigerungen hinweist. Klar, Kostensteigerungen werden im Bauamt im Vorwege nicht geschätzt – schätze ich jedenfalls.
Und als gemeiner Bürger frage ich mich: Wie schaut die Alternative aus? Oder ist der geplante 105-Millionen-Neubau die einzige Möglichkeit, ein sinnvolles Schulzentrum zu schaffen, weil es gar keine Alternative gibt…?
Nur mal so als Hinweis ins Rathaus: https://www.hessenschau.de/politik/ruecktritt-buergermeister-von-linden-joerg-koenig-kommt-abwahl-zuvor-v1,linden-bm-100.html
Wenn die Verwaltung im März 2023 plötzlich rund 30 Prozent Mehrkosten schätzt, dann hat sie offenbar mit Mai 2022 mit 0 Prozent Mehrkosten gerechnet oder was?