Heute stellt uns die Stormarn-Beilage, die früher mal Ahrensburger Zeitung hieß und nun im Hamburger Abendblatt aus Essen beiliegt, auf ihrer Titelseite groß einen Mann vor, der den Namen Dieter Corstard trägt – siehe Abbildung!
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Park Manhagen und ist übertitelt: “Weg für neues Hotel wird geebnet”. Und da habe ich vermutet: Dieter Costard ist der Ebner des Weges, sprich: Der Investor für eine neues Hotel im Park Managen. Aber haste gedacht!
Dieter Costard ist auch nicht der Bürgermeister von Großhansdorf, oder der Bürgervorsteher oder ein bedeutender Politiker in der Gemeinde, der dort das Sagen im Bauausschuss hat. Darum sagt der Mann auch nicht, dass er den Weg für neues Hotel ebnet, sondern er sagt – im letzten Absatz des Artikels klein und bescheiden: “Das ist ist im Prinzip eine feine Sache.”
Für diese im Prinzip tolle Aussage ist Dieter Costard aus Großhansdorf zum Mann des Tages auf der Titelseite der Stormarn-Beilage geworden. Das wurde in der Redaktion am gestrigen Sonntag entschieden, dem Praktikanten-Tag des Blattes.
Was sonst noch in diesem Beitrag von Mia Frenzel steht? Ich habe nichts gefunden außer dem, was im ersten Absatz steht: Nachdem sich bereits der Kreis Stormarn bereiterklärt hat, seinen Anteil an dem Grundstück zu veräußern, haben auch die Stadtverordneten von Ahrensburg zugestimmt, den Anteil der Stadt zu verkaufen. Mehr Neues steht in dem gesamten Text nicht – wirklich nicht.
Hallo, Herr Dzubilla,
Herr Costard ist doch nur ein zufälliges Opfer des (Zeitungs-) Serien-Täters. Ungeplant vor die Kamera geraten, blieb ihm ja nichts anderes übrig, als die Planung zu loben. Und diese ist gut. Damit hätten wir ein weiteres Schlemmer-Restaurant. Und vor Ort aufgespießt hatte Herr Costard sicherlich nichts dagegen, großflächig auf die Titelseite zu kommen. Das hätte mir auch passieren können.
Aber Sie haben recht: Statt der vielen Informationen hätten dem Artikel noch weitere Fakten über den Park Manhagen hinzugefügt werden können. Es gibt dort einen uralten Schießstand der Großhansdorfer Schützen (geschlossen 1945), es gibt dort eine mutmaßliche Burganlage, es gibt dort Wälle und Kanäle mit unbekanntem Zweck, es gibt alte Pavillons von ca. 1900, es gibt eine im Wald verborgene uralte Eßkastanien-Allee, es gibt dort mehrere geheimnisvolle Seen, dort liegt eine glaciale Stauchmoränr, dort gab es eine Liegewiese mit Sitzecke und einen Eiskeller soll es auch dort auch gegeben haben. Was macht unser zur 700-Jahr-Feier angekündigter Eiskeller? Das alte Hotelgebäude war früher eine Villa und hat Geschichte wie die Villa Wulfriede (Krankenhaus und früher Wehrdorf Woldenhorn) und die ebenfalls historische Verwaltungsvilla des Institutes für Forstgenetik. Da könnte sich die Stormarn-Beilage einmal einklinken und im Archiv der Gemeinde Großhansdorf sowie in der Bibliotek Großhansdorf nachfragen. Solche fundierten Berichte wären besser als Bankgeschichten wie in der Regenbogenpresse.
In eigener Sache: Auf dem Gelände des Krankenhauses steht ein Findling mit einer Inschrift, die die dahinterstehende Eiche im Zusammenhang mit einem gewissen Herrn Bismarck erwähnt. Die Sachsenwälder Adelsfamilie Fürst Bismarck meint, dass sie mit dem Großhansdorfer Bismarck nichts zu tun hätte. Wer kann eine Erklärung über diesen Bismarckstein abgeben?
Mit historischen Grüßen
Wolfgang König