Ahrensburger sollen spenden, weil die Stadt das Geld der Bürger aus dem Rathausfenster geworfen hat

Viele von Ihnen, meine lieben Mitbürger, werden sich vielleicht noch erinnern an die Steuermarke Berlin. “Notopfer Berlin” war eine Zusatzabgabe zur Einkommensteuer, die im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom Absender einer Postsendung in der Zeit vom 1. Dezember 1948 bis zum 31. März 1956, zusätzlich zum normalen Postporto aufgeklebt werden musste.

Warum erinnere ich heute an dieses “Notopfer”? Ich werde daran erinnert durch die Aufforderung unseres Bürgermeisters, worüber das 3. Buch Abendblatt heute schreibt: “Ahrensburg ruft zu Spenden für ärmere Mitbürger auf”. Und dieser Aufruf zur bevorstehenden Weihnachtszeit ist in meinen Augen ziemlich scheinheilig. Und ich erkläre Ihnen auch, warum:

In diesem Monat wird das Ahrensburger Duschhaus für Kicker fertiggestellt. Kosten: rund 2,5 Millionen Euro + Grundstück und Folgekosten. Und die Stadt Ahrensburg hat den sogenannten “Deppenkreisel” gebaut, der eine Schikane ist für Auto- und Radfahrer genauso wie für Fußgänger. Kosten: 580.000 Euro. Und Ahrensburg hat eine Fahrradparkanlage hinterm Bahnhof gebaut, die nicht benutzt wird. Kosten: 680.000 Euro. Und Ahrensburg hat Parklets auf die Straße gestellt für 60.000 Euro, zu denen die Bürger nur den Kopf schütteln. Und Ahrensburg bezuschusst einen IOKI-Test mit 1,26 Millionen Euro, damit Schnorrer preiswert Taxi fahren können – voll der Irrsinn. Und nun fordert der Bürgermeister auch noch 1,182 Millionen Euro für 25 Tiefgaragenstellplätze unter einem Rathauserweiterungsbau, damit 25 Rathaus-Mitarbeiter bequem und ohne Mantel, Hut und Regenschirm an ihren Arbeitsplatz kommen sollen.

Ich lebe ja schon seit einigen Jahrzehnten in Ahrensburg und kann sagen: So rotzfrech, wie in den letzten Jahren die Steuergelder von Verwaltung und Politik aus dem Fenster geworfen wurden, so ist das wohl in keiner anderen Stadt oder Gemeinde im gesamten Kreis Stormarn passiert. Und ich habe noch nicht einmal alle Fälle genannt wie zum Beispiel den Fall, dass Ahrensburg die einzige Stadt in Deutschland sein dürfte, der einen Citymanager bezahlt, aber kein Citymanagement betreibt.

Nun hat die Stadt Ahrensburg scheinbar keinen Cent mehr übrig, um ärmeren Mitbürgern zu helfen. Ich empfehle eine Steuermarke “Notopfer Ahrensburg”, Herr Bürgermeister. Und Sie gehen zusammen mit den Stadtverordneten und Sammelbüchsen in der Hand durch die Stadt und an die Haustüren der Ahrensburger und verkaufen die Notopfermarken für 2 Cent Euro. Und sollte Ihnen das zu viele Umstände machen, dann bleiben Sie doch einfach zuhause!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. November 2022

4 Gedanken zu „Ahrensburger sollen spenden, weil die Stadt das Geld der Bürger aus dem Rathausfenster geworfen hat

  1. Peter Silie

    Und auch den Weihnachtsbaum auf dem Rondeel soll ein Bürger spenden, weil die Stadt dabei kein Geld übrig hat. Vielleicht könnte man analog zu den besprühten Stromkästen auch einen Weihnachtsbaum an eine Hauswand in der City sprühen lassen durch den City-Manager, der ja nur so vor Ideen sprüht und dann vielleicht als Weihnachtsmann durch die Stadt geht und Pustekuchen an die Leute verteilt.

  2. Horst Hausmann

    “Notopfer Duschhaus!”
    Damit die ärmeren Mitbürger Ahrensburgs in diesen erbärmlichen Zeiten kostenentlastend duschen können,
    sollten diese Mitbürger über den ganzen Winter bis weit in 2023 hinein in diesem Duschhaus kostenfrei duschen dürfen. Je nach politischer Lage auch länger.
    Somit bekommt der 2,5 Mio Schwachsinnsbau wenigstes etwas Sinn.

    Und das ist noch nicht alles: Gern wird auch immer wieder nicht daran gedacht, die Energie fressende Flutlichtanlage des innerstädtischen Sportplatzes rechtzeitig abzuschalten. Dank eines schusseligen sog. Platzwarts – oder wer auch immer dafür verantwortlich ist – wird das gern vergessen und das Licht brennt die ganze Nacht.

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