Wir haben erst mal ein paar Wochen nach der Eröffnung abgewartet, bevor wir gestern zum Mittagessen eingekehrt sind in “La Villa Rossa”, vormals bekannt als “Casa Rossa”, das es inzwischen nur noch auf Facebook gibt. Und nachdem wir über “La Villa Rossa” nur Gutes gehört und gelesen hatten, wollten wir mit eigener Zunge testen, was dort in der roten Villa in der Manhagener Allee Nr.1 auf den Tisch des Hauses kommt und die Innenstadt belebt.
Wie Sie schon der Überschrift entnommen haben, waren wir – Mutter, Tochter und Vater – hoch zufrieden. Das Ambiente in diesem Haus war ja immer schon angenehm, aber der neue Inhaber beweist nach einer Umgestaltung des Gastraumes, dass er etwas von Gastronomie versteht. Die Tische sind perfekt eingedeckt und als kleines Indiz: Die Servietten sind aus Damast und kreativ gefaltet. Ein guter Auftakt für ein sonntägliches Mahl, wo zum Entree frisches Pesto mit Baguette auf den Tisch gestellt wurde.
Wir haben als Vorspeise bestellt: “Antipasti misti – frisch eingelegtes Gemüse der Saison, Caprese, Bruschetta, San Daniele Schinken mit Honigmelone, Salat von Pulpo und Vitello Tonnato für 2 Personen”. Diese Vorspeisen wurden serviert auf einer Etagere, waren bereits optisch ein Genuss und haben gut und gern für drei Personen gereicht. Und: Es gab nicht eine Antipasto, die wir nicht genossen haben.
Unsere Tochter hat ihre Lieblings-Pizza Salami bestellt. Wir Eltern haben aus der Tageskarte gewählt, die auch schon draußen angebracht war. Für meine Frau gab es: “Gebratener Weißer Heilbutt an Blattspinat mit Safran-Kartoffeln”. Und für mich: “Halbe Ente mit Rotkohl, Klöße und Preiselbeeren”.
Essen ist natürlich Geschmacksache. Und ich bin nicht Christian Rach, der seinem Kollegen Steffen Henssler bei “Grill den Henssler” immer erklärt, wie die Gerichte gekocht werden und schmecken müssen. Uns hat es ganz hervorragend geschmeckt, und wir haben in Ahrensburg noch niemals besser italienische Küche gegessen.
Nur ein kleines Bespiel: Klöße. Ich esse Klöße eigentlich nicht besonders gern, und meine Frau mag sie überhaupt nicht. Die Klöße bei meiner Ente sahen nicht nur appetitlich aus, sondern sie waren so delikat, wie ich Klöße zuvor noch niemals und nirgendwo gegessen habe. (Und Frau und Töchterlein haben mir die Hälfte davon vom Teller weggenascht.)
Und der Nachtisch war ebenfalls ein Gedicht! Es waren “CRÈME BRÛLÉÉ” für mich und “Schokomalheur” für meine Frau, die ihr Dolce am liebsten noch einmal bestellt und mit nach Hause genommen hätte. (Unter uns: Sie sprach von einem “kulinarischen Orgasmus”! 😉 ) Und unsere Tochter hat Zitroneneis-Sorbet bestellt.
Den Wein des Hauses haben wir nicht probiert, da wir zur Mittagszeit dort gewesen sind, wo Alkohol bei uns nicht unbedingt angesagt ist. Doch als wir am Ende gefragt wurden, ob wir einen Grappa oder lieber Sambuca auf Kosten des Hauses trinken möchten, da haben wir uns für Ramazzotti entschieden. 😉 Und den Wein werden wir dann bei einem Abendessen nachholen, denn “La Villa Rossa” steht seit gestern auf unserer Ahrensburger Familien-Restaurant-Hitparade ganz weit oben. So weit, so gut.
Last but not least lege ich persönlich immer großen Wert darauf, dass die Mitarbeiter/innen in einem Restaurant aufmerksam und freundlich sind und nicht einfach nur servieren. Und Gastfreundlichkeit war in “La Villa Rossa” wirklich der Fall.
Postskriptum: Kann ich heutzutage eigentlich noch schreiben, dass wir “beim Italiener” zum Essen gewesen sind, oder muss es politisch korrekt “bei/m Italiener/in” heißen oder gar: “Italiener (m/w/d)”…? 😉