Hach ist das mal wieder putzig! Der Bürgerbescheid ist abgeschlossen, und heute erfahren Abendblatt-Leser im 3. Buch der Zeitung: Die Beschäftigten im Rathaus nehmen der Öffentlichkeit immer mehr Parkplätze weg! Das erklärt die CDU-Fraktion. Und deshalb möchten Verwaltung und CDU im geplanten Rathaus-Erweiterungsbau eine 1,2 Millionen € teure Tiefgarage mit 25 Plätzen bauen lassen. Für die Mitarbeiter im Rathaus. Begründung aus dem Denkmal am Rathausplatz: “Die Landesbauordnung schreibe zwingend vor, dass bei Neubauten ausreichend Stellplätze vorhanden sein müssen” – was natürlich nicht zwingend ist für das Lindenhof-Kolosseum.
Umgerechnet bedeutet das: Rund 45.000 Euro pro Stellplatz. Und außer der CDU sind alle Parteien dagegen, weil sie inzwischen bemerkt haben, dass sie sonst mit ihrer Argumentation für einen Parkplatzabbau in der City ins Straucheln kommen würden und noch dümmer dastünden als sie es heute schon tun – mit Ausnahme der FDP natürlich.
Zwischen den Absätzen: Wie Leser von Szene Ahrensburg wissen, halte ich den gesamten Rathaus-Erweiterungsbau für überflüssig. Es lassen sich Büroräume in der City anmieten für Abteilungen, die autark arbeiten und nicht unbedingt im Rathaus untergebracht werden müssen. Und: Wir leben im Digital-Zeitalter, wo überdies auch Home-Office möglich ist. Außerdem: Aus dem Gebäude der Stadtbücherei ließe sich ein direkter Anbau zum Rathaus machen, während die Stadtbücherei umziehen könnte in die Galerie am Marstall, wo die Besucher kostenlos auf dem dortigen Kulturparkplatz parken können.
Und ausgangs folgt ein Absatz aus dem Stormarn-Teil vom Hamburger Abendblatt zum Thema Parkplätze in der City. Bitteschön:
POSTSKRIPTUM: In der ganzen Diskussion um Parkplätze kommt von keiner Seite – außer von Szene Ahrensburg – der sachdienliche Hinweis, dass in der Tiefgarage unter dem Rathausplatz noch rund 90 Stellplätze seit 13 Jahren frei sind.
Dieser Hinweis ist sowohl von der FDP als auch von der SPD gekommen. Und auch Thomas Bellizzi (FDP) hat die Notwendigkeit des Neubaus als Ganzes in Frage gestellt. Aber das hat das Abendblatt natürlich vergessen zu berichten, weil das Abendblatt vieles vergisst zu berichten, nämlich das, was der Verwaltung nicht in den Kram passt.