Ich zitiere aus der Regionalbeilage im „Hamburger Abendblatt“ vom Wochenende: „In Zeiten, in denen andere Kaufhäuser sich aus den Innenstädten zurückziehen, siehe Karstadt in Bergedorf, investiert Nessler eine Millionensumme für die Sanierung seines Hauses . . . an einem Standort, an den wir wirklich glauben’, betont Inhaber und Geschäftsführer Matthias Timm.”
Und weiter schreibt das Blatt: “Dafür nimmt Nessler richtig Geld in die Hand: Außenfassade, Parkplatz, Dach, Untergeschoss, zweites Obergeschoss und vielleicht sogar ein eigenes Restaurant – bei den Umbaumaßnahmen, die wohl noch bis ins Jahr 2024 hinein dauern werden, gibt es kaum einen Stein, der nicht umgedreht wird.
Wie teuer die Umbauten genau werden, das verrät Matthias Timm nicht, der die Geschäfte gemeinsam mit Stefan Skowronnek führt. Allerdings bestätigt er, dass es sich um einen siebenstelligen Betrag handelt und verrät auch die Gründe für die Investitionen. ‘Von der Stadtpolitik werden gute Entscheidungen getroffen. Hier gibt es einfach gute Rahmenbedingungen. Die Stadt wächst weiter und hat eine gute Funktion fürs Umland’, so Timm.”
Als Ahrensburger werden Sie sich beim Lesen des voranstehenden Textes vermutlich die Augen gerieben haben. ‘Von der Stadtpolitik werden gute Entscheidungen getroffen”? Ein Fake, den die Zeitung verbreitet, oder…?!
Nein, kein Fake. Aber das Nessler-Kaufhaus, von dem hier die Rede ist, steht nicht in Ahrensburg sondern in Geesthacht. Und während Ahrensburg die größte Stadt im Kreis Stormarn ist, ist Geesthacht die größte Stadt im Kreis Herzogtum-Lauenburg und vergleichbar mit Ahrensburg – siehe Abbildung rechts!
Und damit komme ich auf Nessler in Ahrensburg zu sprechen. Hier behindern Bürgermeister und ein paar Politiker das Kaufhaus Nessler, wo sie nur können. Inhaber Matthias Timm möchte ein öffentliches Parkhaus für alle Besucher der Stadt bauen – Steine werden ihm auf den Weg gerollt mit aberwitziger Begründung von Politikern, die in der Stadt das Sagen haben aber null Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen. Das ist schon gruselig.
Zur Erinnerung: In Vergangenheit habe ich auf Szene Ahrensburg berichtet: Der Nessler-Inhaber möchte sein Kaufhaus in Ahrensburg aufstocken und auf dem Dach einen neuen attraktiven Treffpunkt in der Ahrensburger Innenstadt schaffen für alle Menschen, die gern essen gehen und sich entspannen wollen, und zwar in einer Oase mitten auf dem Dach der City!
Animiert dazu wurde Matthias Timm nach eigenem Bekunden durch „Salling Rooftop“ in Aarhus, der zweitgrößten Stadt in Dänemark. Dort gibt es auf dem Warenhaus „Salling“ eine spektakuläre Dachterrasse mit einem Café und einer Entspannungs-Oase auf dem Dach des Gebäudes im Zentrum der Stadt. Und wenn Sie dazu mal auf die Homepage des Warenhauses in Aarhus gehen und sich das anschauen, dann werden Ihnen mit Sicherheit wohlige Schauer über den Rücken laufen, wenn Sie sich vorstellen, dass es Vergleichbares auch bei uns in der Ahrensburger Innenstadt geben könnte.
Aaaber zur Situation in Ahrensburg: Der Inhaber des Kaufhauses Nessler wäre ein Narr, würde er in so ein Projekt für Ahrensburg investieren, wenn Besucher aus dem Umland nicht in die Stadt kommen werden, weil sie dort nicht parken können oder lange herumfahren müssen, um endlich abseits in einer Wohnstraße einen Parkplatz zu finden. Da wäre Geesthacht schon sehr viel naheliegender, wo es reichlich Parkplätze gibt und wo die Autofahrer sogar kostenlos mit Parkscheibe parken dürfen.
Was Ahrensburg mit Geesthacht verbindet, dass sind die Bürgermeister, die beide genossenschaftlich derselben Partei angehören. Nur dass der von Ahrensburg eben Mathematik studiert hat und trotzdem Probleme hat mit dem Kleinen Einmaleins in der Verwaltung der Stadt. ;=)
Immerhin: Weil immer mehr Menschen an der Ahrensburger Tafel stehen und viele Bürger sich grade mal ne Tiefkühlpizza im Angebot bei aldi leisten können, da war Bürgermeister Eckart Boege so freundlich, seine Pizza in Italien mit uns Daheimgebliebenen in Ahrensburg zu teilen. Zwar nur auf Facebook, aber wir erkennen, wie lecker unser Mathe-Ecki gespeist hat. Und nur kein Neid, liebe Mitbürger! Nach 2 ½ Wochen Aufenthalt im Rathaus hatte sich der Bürgermeister doch seine 2 Wochen Urlaub redlich verdient oder etwa nicht…?
Postskriptum: Warum der Mann so unsensibel ist, das auf Facebook zu posten, kann ich auch nicht sagen. Vielleicht weil er mich neidisch machen wollte wegen meiner aldi-Pizza…? 😉