In der Hagener Allee, wo früher mal das Kaiserliche Postamt stand, dort ist heute der Eingang zu einer Seniorenresidenz. Und statt Postamt befindet sich hier eine “Postbank Filiale/Partnerfiliale der Deutschen Post”. Aber der aktuelle Stand ist folgender: “Aufgrund von Personalausfällen ist diese Filiale bis auf weiteres geschlossen”. Und die Postkunden…?
Die Postkunden werden aufgefordert, die nächste Postbank/Partnerfiliale der Deutschen Post in der Carl-Backhaus-Str. 46 aufzusuchen. Diese Straße liegt draußen im Gewerbegebiet, wo die Kunden im Auto hinfahren, obwohl Politiker uns Bürger ständig darauf hinweisen, dass wir doch das Auto stehen lassen und zu Fuß gehen sollen oder mit dem Fahrrad fahren. Wegen Umweltschutz.
Und wer kein Fahrrad hat oder wie viele Menschen gar nicht Radfahren kann, der begibt sich von der Hagener Allee eben nicht per Pedal sondern per pedes ins Gewerbegebiet. Ein Weg von einer halben Stunde – es sei denn, man ist auf einen Rollator angewiesen oder mit Kind und Kinderwagen unterwegs.
Das ist ein Vorgeschmack für uns Bürger. Und zwar darauf, wie es sein würde, wenn die Grundversorgung in der Ahrensburger City nicht mehr vorhanden ist. Dann werden die Menschen ins Gewerbegebiet geschickt, wo sie auch ihre Lebensmittel einkaufen können und Medikamente in der dortigen Apotheke. Natürlich mit dem Auto, das sie dort vor der Ladentür parken können und das auch noch kostenlos. Von Umweltschutz ist dabei nicht die Rede; und auf dem zubetonierten Parkplatz vor dem famila-Einkaufszentrum wurde die Natur ja bereits zugrunde gerichtet, ohne dass auch nur ein einziger Grüner aufgemuckt und eine Tiefgarage gefordert hat.
Das ergibt eine Entwicklung für die Innenstadt, die vielen Bürger noch gar nicht bewusst ist, weil Politiker ihnen Sand in die Augen streuen. Hierzu zitiere ich aus einem älteren Beitrag im Stormarnteil vom Abendblatt, wo ein stadtbekanntes Grünhorn erklärt, wie es seine persönlichen “Einkaufserlebnisse” in der City schaffen möchte – wenn Sie bitte mal nach links blicken und klicken wollen!
Nein, das stammt nicht aus einem satirischen Kabarett-Programm, sondern das ist Realsatire aus dem Schilda des Nordens, wo Menschen entscheiden, die weder vom Tuten noch vom Blasen eine Ahnung haben, geschweige denn von Stadtmarketing und Citymanagement.
Ausgangs noch einmal zurück zum Postamt in der Hagener Allee: Natürlich könnten die Post-Mitarbeiter aus dem Gewerbegebiet auch vertretungsweise in die City kommen und in der Hagener Allee arbeiten – aber wo sollen sie denn dort parken, Herr Bürgermeister, nachdem die Grünen den Lindenhof mit dem erbauten Kolosseum zum Blindenhof gemacht haben?!