MARKT: Kabarettreifer Text – unfreiwillig, versteht sich!

Über die Arbeit der Schreibkräfte vom Anzeigenblatt MARKT bin ich immer wieder verwundert. Weil es dort häufig mit Rechtschreibung und Grammatik hapert wie auch mit Interpunktion und Kontext. Besonders peinlich ist das, wenn sich ein Schreiber in seinem Text mit einer Künstlerin auseinandersetzt, die von der Sprache und der Aussage ihrer Beiträge lebt. Wie zum Beispiel Annette Meyer, die gerade im Marstall mit ihrem Kabarettprogramm aufgetreten ist.

Unbenannt-1Apropos: Was ist Kabarett? Kabarett ist Kleinkunst, die aus einer Mischung von Schauspiel und Gesang besteht. Im MARKT lesen wir: “Mit einer Mischung aus Kabarett, Schauspiel und Gesang unterhielt Annette Meyer im Marstall die Besucher.” 

Und weiter im Text, von mir rot korrigiert: “Kritische Liedermacherkunst, wie sie in dem Jahrzehnt entstanden (ist) und seine (richtig: ihre) Höhepunkte hatte, ist das Metier der Künstlerin, die sich in allen drei Bereiche (richtig: Bereichen) als gut ausgebildet präsentierte”.

Und: “...dafür gab es einiges an Zustimmung per stummen (richtig: stummes oder stummem) Kopfnicken.” 

Dazu noch ein paar Stilblüten: “…niemand sah sie zuerst, Annette Meyer kam singend von hinten durch die Zuschauer auf die Bühne.” 

“…die quirlige Künstlerin konnte stets gut unterhalten und gleichzeitig nachdenklich stimmen.”

“Mit … Michael Heiser am Bass (der auch sämtliche Musik komponiert hat) gab es ebenso eine Version von ‘What a wonderful world‘.” (Richtig: “What a wonderful world” ist komponiert von Bob Thiele und George David Weiss.)

“Zur Freude des Publikums kamen die markigen Sprüche allerdings wenig an, dafür bekamen sie einen gekonnten Sketch präsentiert.” (Womit gesagt wird: Die Sprüche bekamen einen gekonnten Sketch präsentiert.)

Und wie schrieb es doch schon Wilhelm Busch so treffend? Der Altmeister schreib: “Oft ist das Denken schwer, indes, das Schreiben geht auch ohne es!”

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Mai 2014

2 Gedanken zu „MARKT: Kabarettreifer Text – unfreiwillig, versteht sich!

  1. Jasmin Neuer

    Das stimmt schon, dass der Markt sehr seltsame Artikel schreibt. Hier und da haben sie ja auch Recht. Aber finden Sie nicht, dass sie aus lauter Langeweile mittlerweile über das Ziel hinausschießen. Es wirkt nur noch so, als wenn Sie hier den Oberlehrer geben wollen – und irgendwie ist das unnötig. Beziehungsweise ….. und das ist noch schlimmer…. es wird langsam richtig langweilig mit Ihnen. Wo sind denn die richtigen und wichtigen Themen hin? Symbolfotos, Zettel an Ampeln und die Rechtschreibfehler im Markt, das ist doch alles irgendwie zum Gähnen. Dazu der Eindruck, dass Sie nur noch Skandälchen suchen. Gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und schreiben Sie etwas mit Relevanz. Da haben dann auch die Leser wieder was davon.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)