Es war die perfekteste Wahlveranstaltung, die ich in Ahrensburg jemals erlebt habe: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) war aus Berlin angereist. Und aus Kiel kam der schleswig-holsteinische Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren Heiner Garg (FDP). Sein Fraktionskollege, Wirtschaftsminister (u. a.) Bernd Buchholz (FDP), der als Ahrensburger in Ahrensburg für den Landtag kandidiert, aber wegen einer anderen Veranstaltung verhindert war, begrüßte die Besucher von der Bühne in Ahrensburg via Bildschirm und auch auf unübersehbaren Plakaten im Saal.
Bundesfinanzminister Christian Lindner auf der großen Bühne in Ahrensburg
Der Ahrensburger Stadtverordnete und FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Bellizzi eröffnete die Veranstaltung im bemerkenswert gut dekorierten Alfred-Rust-Saal, der so gut wie gefüllt war. Die Security, die zusammen mit örtlichen Polizeikräften bereits Stunden vor der Veranstaltung im Einsatz rund um das Gelände gewesen war, hat die Besucher nicht am Eingang kontrolliert sondern nur in Augenschein genommen. Und: Ich habe nirgendwo ein Protestplakat gesehen; auch wurde die Veranstaltung durch keinen einzigen Zwischenruf gestört. Und als Besucher hatte man das beruhigende Gefühl, dass die Sicherheitsbeamten alles im Auge gehabt haben.
Heiner Garg (rechts) holte die jungen Wahlhelfer der FDP zum Dank auf die Bühne
Die Hauptredner des Abends – Christian Lindner und Heiner Garg – sind nicht nur brillante Rhetoriker, sondern sie verstanden es auch, die Menschen im Hinblick auf die ernste Welt- und Landeslage zuversichtlich zu stimmen, was durch viel Applaus des Publikums bestätigt wurde. Und auch heitere Untertöne in den Vorträgen der beiden Politiker sorgten dafür, dass die Menschen im Saal immer wieder applaudiert haben.
(Kleine persönliche Zwischenbemerkung des Bloggers: Was für eine sehr viel bessere Besetzung wäre Heiner Garg doch in der Bundesregierung gewesen an Stelle von Karl Lauterbach (SPD)! Aber dann hätte der Freie Demokrat uns ja in Schleswig-Holstein gefehlt, wo wir ihn dringend benötigen! 😉 )
Thomas Bellizzi (rechts), der die Gäste begrüßt hatte, freute sich anschließend mit Christian Lindner über die gelungene Veranstaltung
Apropos Menschen im Saal: Ich war außerordentlich beeindruckt von den Besuchern im Alfred-Rust-Saal! Es waren überwiegend jüngere Menschen, die sich dort eingefunden hatten. (Auch Bürgermeister Eckart Boege (SPD) war übrigens darunter!) Ein schönes Potential für die Zukunft der FDP, die ohnehin gerade im Aufwind ist.
Die Perfektion der Veranstaltung wurde noch komplettiert durch das Live-Streaming des Abends durch Martin Hoefling mit AhrensburgTV. Und somit muss ich Ihnen nicht ein einziges Wort zum Inhalt und Ablauf dieser Wahlkampfveranstaltung verlieren, denn wenn Sie nicht im Alfred-Rust-Saal gewesen sind oder online zugeschaut haben: Sie können das jetzt noch nachholen und selber auf AhrensburgTV sehen, was mich persönlich gestern Abend beeindruckt hat, wie Sie vielleicht aus meinen voranstehenden Worten entnommen haben.
Von links nach rechts: Christian Lindner, Bernd Buchholz, Heiner Garg
Hallo Herr Dzubilla,
kann es sein, dass sie hier Wahlwerbung für die FDP machen? 🙂
Müssen sie das dann nicht kenntlich machen?
Ich habe zwei inhaltliche Anmerkungen zu ihren Aussagen.
In der Vergangenheit war besonders eine Aussage von Herrn Garg, sehr bezeichnend.
Als 2018 das Hortsystem in Ahrensburg vor erheblichen Schwierigkeiten stand und etlichen Familien ein Verlust der Kinderbetreuung drohte, haben sich mehrere Elternvertreter*innen an Herrn Garg gewandt, weil sie schnell Hilfe brauchten.
Die Antwort von Herrn Garg lautete: Richten sie offene Ganztagesschulen ein. (Ein Prozess, der mindestens zwei Jahre benötigt)
Wieso sehen sie die FDP im Aufwind? Bei der letzten Landtagswahl haben 11,5 % der Wahlberechtigen für die FDP gestimmt. In der letzten Umfrage vom 05.05.2022 kommt die FDP auf 8 %.
Es freut mich, dass sie gestern einen schönen Abend hatten. Ich wünsche Ihnen ein ebenso schönes Wochenende.
Viele Grüße
Christian Schmidt
Hallo Herr Schmidt –
auch Ihnen ein schönes Wochenende! Und (Achtung: Werbung!): Annalena Baerbock finde ich toll, auch wenn sie mir ihr Buch nicht signiert hat. 🙁 Hätte ich gewusst, dass sie anschließend in der Villa Romana zu Abend essen würde, wäre ich natürlich ebenfalls dort gewesen. Warum haben Sie mir das nicht verraten? 😉
Freundliche Grüße
Harald Dzubilla
Hallo Herr Dzubilla,
Frau Baerboch war vor der Veranstaltung in der Villa Romana. 🙂
Im Vorfeld hat sich unsere Kreisgeschäftführer bei uns erkundigt, wo man in Ahrensburg gut essen gehen kann.
Da Ahrensburg viele gute Restaurants hat, war die Liste so lang, dass man unmöglich vorhersagen konnte, auf welches Restaurant die Wahl fallen würde. 🙂
Viele Grüße
Christian Schmidt
Warum habe ich das Gefühl hier handelt es sich um Fake-News von einem immer nervöser werdenden politischen Mitbewerber. Sowohl die Horte als auch die Ganztagsschule fallen in die Zuständigkeit von Bildungsministerin Prien (CDU).
Kann es also sein, dass der Brief vielleicht an Herrn Garg gegangen ist aber von Frau Prien oder deren Mitarbeitern beantwortet wurde?
Hallo T. Dehler,
Hort sind Kindertagesstätten und fallen in die Zuständigkeit des Sozialministeriums. (Herr Garg)
Ganztagessschulen sind dirket bei den Schulen angehängt und fallen in die Zuständigkeit des Bildungsministeriums. (Frau Prien)
Diese geteilten Zuständigkeiten sind ein riesen Problem, z.B. bei der Geschwisterermäßigung.
Viele Grüße
Christian Schmidt
Danke Herr Dzubilla, wieder einmal für Ihre Anwesenheit vor Ort und den Hinweis, online die Vorträge nochmals sehen und hören zu können., da meine Verbindung gestern Abend nicht funktioniert hat.
Zu den anderen positiven Aussagen, gehört für mich, endlich die Macht der nicht mehr zeitgemäßen unfassbaren Zustände der deutschen Bürokratie zu verändern ( sprich Pass, Passverlängerung im Rathaus.
Wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Freundliche Grüße
Gertrud Twieg
Danke an den parteilosen FDP-Blogger für diesen wunderbar neutralen Bericht! 😉
Bitte, gern geschehen. Denn Sie haben gemerkt, dass ich keine Werbeworte der Politiker zitiert habe. (Das tut allerdings das überparteiliche Abendblatt, was Sie heute online und morgen gedruckt lesen werden.) Und ich habe auch über die Veranstaltung der Grünen auf dem Rathausplatz berichtet, ohne dass ich deren Werbeworte zitiert habe. Kurzum: Ich habe über meine Beobachtungen auf beiden Veranstaltungen der Parteien geschrieben, ohne dass ich dabei Bezug genommen habe auf deren Parteiprogramme .
Und noch eine Frage: Darf ein Parteiloser sich nicht politisch äußern? Dann hätte ich nämlich das Grundgesetz falsch verstanden, in dem etwas von Meinungsfreiheit zu lesen ist.
Abendblatt von morgen: Wunderbar neutrale Abbildung der Wahlwerbung!
Ich habe ebenfalls die Gelegenheit genutzt, zu hören, was inbesondere die Herren Garg und Lindner den Bürger_innen und vor allem den Wähler_innen zu sagen haben, um an deren begehrte Stimme am morgigen Sonntag zu kommen.
Ein Dank an alle, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben!
Sie bietet eine ganz andere Möglichkeit der Darstellung politischer Inhalte, als es über die Medien (Fernsehen und Presse) möglich ist, zumal die Ausgewogenheit – die Sie zu Recht insbesondere in unserem heimischen “Hamburger Abendblatt inkl. Stormarn-Teil” kritisieren, immer häufiger vernachlässigt wird.
Es wird immer wichtiger, sich über diverse Medien zu informieren, im Netz gibt es zahlreiche sehr gute Möglichkeiten. Immer mehr Journalisten aus den “alten” Medien kehren diese den Rücken und gründen eigene Medienformate auf auch unzensierten Plattformen.
Zurück zum 05.05. im Alfred-Rust-Saal:
beeindruckt hat mich, wie viele junge Leute im Publikum sassen.
Befremdet hat mich allerdings, wie viele Aussagen der beiden Herren offensichtlich komplett kritiklos beklatscht wurden. Dabei waren ja durchaus einige Statements zu hören, die nicht nur mir tiefe Runzeln in die Stirn getrieben haben.
Schade, dass es keine Möglichkeit gab, Fragen zu stellen. Das war am 10. April im Marstall, bei dem Wolfgang Kubicki und Bernd Buchholz Wahlwerbung gemacht haben, möglich, und war daher aus meiner Sicht eine noch gelungenere Veranstaltung, da ein Dialog möglich war.