Am vergangenen Sonntag gab es im Ahrensburger Marstall eine politische Veranstaltung. Hier war Wolfgang Kubicki (FDP), Vizepräsident des Deutschen Bundestages, zu Gast und stand den Bürgern zusammen mit dem Ahrensburger FDP-Landtagskandidaten und Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz nicht nur Rede, sondern auch Antwort – siehe dazu auch die nebenstehende Abbildung von AhrensburgTV, denn Martin Hoefling hat das Ereignis übertragen, sodass wir Bürger live vor dem Bildschirm dabei sein konnten. Und das Erstaunliche: Über diese FDP-Veranstaltung gab es im 3. Buch Abendblatt weder eine Ankündigung noch einen anschließenden Bericht.
Das ist mehr als bemerkenswert, das ist schon verdächtig. Besonders deshalb, wenn der Leser die Berichterstattung der Stormarn-Redaktion in Sachen Landtagswahl in den letzten Tagen verfolgt hat. Da wurde zum Beispiel ein großer Beitrag veröffentlicht über Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und den CDU-Direktkandidaten Lukas Kilian bei deren Auftritt in Reinbek.Und aus Glinde wird berichtet, dass der CDU-Kandidat Lukas Kilian “Gartengespräche mit Bürgern” angeboten hat.
Und über den offensichtlichen Liebling der Ahrensburger Redaktion, den Landtagskandidaten der Linken und AWO-Azubi Ali Haydar Mercan, gab es einen Bericht, wie der Stadtverordnete vor der Accent-Apotheke in der Großen Straße seine Fischbrötchen an die Bürger mit bloßen Händen verteilt hat. Und als Petra Pau (Die Linke) nach Ahrensburg gekommen war, wo die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestag ihrem Roten Bruder Ali im Wahlkampf zur Seite geeilt war, da hat die Stormarn-Redaktion dieses große Ereignis selbstverständlich in Wort und Bild angekündigt.
Auch als Vize-Ministerpräsidentin Monika Heinold (Die Grünen) nach Reinbek gekommen war, um ihren Parteifreund, den Direktkandidaten Nils Bollenbach, im Wahlkampf zu unterstützen, da hat die Stormarn-Redaktion dieses angekündigt. Und als Aydan Özoguz (SPD), Vizepräsidentin des Bundestages nach Bargteheide gekommen war, um den Stormarner Direktkandidaten und Genossen Mehmet Dalkilinç zu promoten, da hat die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt das in in Worten und mit Foto angekündigt.
Und wenn Sie nun noch einmal den Einstieg zu diesem Blog-Eintrag lesen, meine lieben Mitbürger, dann werden Sie mir bestätigen: In der Stormarn-Redaktion des Hamburger Abendblattes wird offenkundig Politik gemacht. Ob Chefredakteur Lars Haider das gutheißt oder überhaupt mitbekommt, was hier in der Provinz passiert, weiß ich natürlich nicht. Und nicht zuletzt darum habe ich es hier festgehalten, damit es später mal nicht in Vergessenheit gerät.
Auch ich habe diese überaus interessante Wahlkampfveranstaltung im Marstall am letzten Sonntag besucht
(obwohl ich nicht zu der typischen FDP-Wählerklientel gehöre).
Herr Kubicki gehört zu den wenigen Politikern dieses Landes, bei dem ich noch das Gefühl habe, dass ihm die Erhaltung der freiheitlichen Grundordnung wirklich wichtig ist (u.a. aufgrund seiner Kritik an dem Festhalten-wollen der Maßnahmen in der Corona-Politik und dem Ablehnen der Impfpflicht).
Erschreckt haben mich allerdings seine Aussagen zur Haltung im Krieg zwischen Russland und der Ukraine, in dem er sich für die Lieferung von Waffen und weiterem Kriegsmaterial aus Deutschland aussprach.
Ich hoffe sehr, dass die Politikerinnen und Politiker ALLER Parteien sich ihrer Versprechungen vor der Wahl (“keine Lieferung von Waffen in Kriegsgebiete” u.a. von Bündnis 90/Die Grünen) erinnern und der aggressiven Forderung von Waffenlieferungen, die der Präsident der Ukraine erhebt, nicht folgen.
Noch nie sind Kriege mit militärischen Geräten beendet worden.
Auch wenn es derzeit für unmöglich gehalten wird, es hilft nur verhandeln.
Herr Dzubilla, das Geld für die von Ihnen erwähnte Zeitung und viele anderen Leitmedien können Sie sich getrost sparen. Schon lange werden wir von den früheren s.g. Qualitätsmedien nur unzureichend informiert, und vielfach auch manipuliert.
Ihre Meinung, dass der Krieg nicht mit Waffen zu beenden ist, betrifft offensichtlich nicht das riesige Waffenarsenal der Russen. Und wenn Sie die Bilder und Berichte aus den ukrainischen Städten sehen und lesen und trotzdem sagen, dass wir das ukrainische Volk nicht mit Waffen unterstützen sollen, dann gucken Sie offenbar zu viel russisches Fernsehen. Verhandeln? Mit wem? Mit einem Massenmörder, der seine Sinne nicht mehr beisammen hat?
Bezeichnend ist auch, dass Sie Schiss haben, Ihre Meinung mit Ihrem Namen zu unterschreiben. Und was ist, wenn Putin demnächst erklärt, die ehemalige DDR wäre russisches Gebiet und dort mit Waffengewalt einfällt? Sollen wir dann mit Wattebällchen zurückwerfen…?
@Ahrensburger Buergerin: Warum fahren Sie nicht in die Ukraine und verhandeln mit den russischen Soldaten, dass sie nach Hause gehen sollen? Und nehmen Sie ein paar Leichensäcke mit, denn die sind in der Ukraine inzwischen Mangelware.