Der Wahlkampf um die zukünftigen Ämter in unserer Landesregierung in Kiel läuft mit vollem Werbeeinsatz. Dabei sah ich auch die Werbung der CDU, wo die Forderung erhoben wird: “In der Grundschule: Zusätzliche Stunde Mathe & Deutsch!” Eine Forderung, die ich persönlich allerdings nur zur Hälfte teile, denn ich fordere: Mehr Deutsch, weil alle Menschen das benötigen! Und weniger Mathe, weil das weniger Menschen brauchen. Außerdem muss der Mensch die Mathematik nicht im Kopf haben, wenn er einen Computer bedienen kann, wo mathematische Aufgaben digital gelöst werden statt analog in den eigenen Gehirnzellen. Was meint: Weniger Mathe als viel mehr Computer-Unterricht in unseren Schulen!
Der eigentliche Grund für diesen Blog-Eintrag ist aber ein anderer. Frage: Wer war in den vergangenen fünf Jahren in Schleswig-Holstein zuständig für Mathe & Deutsch an den Grundschulen in Schleswig-Holstein und ist das immer noch? Richtig: Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, ist das. Und diese Ministerin hat es nicht geschafft, die “zusätzliche Stunde Mathe & Deutsch” auf den Stundenplan der Grundschulen in Schleswig-Holstein zu bringen…?
Bemerkenswert ist nämlich, dass Karin Prien der CDU angehört, die im Wahlkampf die besagte Forderung stellt. Was zu meiner Frage führt: Ist der CDU die Forderung erst für den Wahlkampf eingefallen? Denn wenn Karin Prien schon immer mehr Deutsch und Mathe gewollt hat – warum hat sie sich dann nicht durchgesetzt bei den Stundenplänen in den Grundschulen von Schleswig-Holstein, zumal sie seit 2022 doch auch noch Präsidentin der Kultusministerkonferenz geworden ist…?!
Nein, ich erwarte keine Antwort von Karin Prien. Die Arroganz in der Kieler CDU gegenüber uns Bürgern ist mir in noch in lebhafter Erinnerung vom Beginn des Jahres: Dr. Sabine Sütterlin-Waack (CDU), Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung, der ich im Januar zu einem Thema eine persönliche E-Mail mit einer Frage geschickt habe, hat es bis heute nicht für nötig gehalten, mir zu antworten bzw. eine Antwort aus ihrem Ministerium zukommen zu lassen.
Sie haben kein Unwissen in Sachen Bildungspolitik, sehr geehrter Herr Dzubilla –
es ist das Übliche: in Wahlkampfzeiten wird viel gefordert, viel versprochen, gerne auch das, was man zu Regierungszeiten hätte tun können.
Möglicherweise ist DAS die Art der Selbstreflexion der Politikerinnen und Politiker, die damit zugeben, dass sie bisher versagt haben, zukünftig aber Besserung geloben.
Übrigens: der Herr Ministerpräsident des Landes stattet Ahrensburg einen Wahlkampfbesuch ab:
am 20. April soll er sich um 15.30 Uhr auf dem Grandplatz einfinden.
Leider ist es mir als berufstätiger Mensch nicht möglich, ihn persönlich und direkt zu fragen, wann die Bildungseinrichtungen (Krippe, Kindergarten, Schule, Hochschule, um nur einige zu nennen) vor allem personell, aber auch räumlich endlich so ausgestattet werden, dass das Arbeiten dort möglich ist, ohne, dass die dort Tätigen ständig überbelastet werden, und in den Kindern / Schülern / Studenten selbst bei maximalem Engagement auf Dauer nicht gerecht werden können.
Das was dort heute – vermeintlich – eingespart wird, muss morgen doppelt und dreifach ausgegeben werden.
Insofern vielleicht doch auch eine weitere Stunde Mathematik, denn diese Binse der Berechnung lässt sich mittels Computer nicht errechnen.
Aber selbst wenn ich ihn fragen könnte, ich würde eine “Sonntagsrede”-Antwort bekommen, wie wichtig doch die Bildung sei, bla, da es quasi die einzige Ressource ist, die das rohstoffarme Deutschland hat, bla bla, und dass man natürlich da mehr tun müsse, bla bla bla und am Ende bleibt alles wie es ist, wenn es nicht noch schlechter wird.
Aber wie ich gerade auf Stormarn Live lese, ist Herr Günther ein Zauberer:
zusammen mit Claus Christian Claussen, CDU-Kandidat für den Wahlkreis Stormarn-Nord, wird er um 20.04. um 15:00 Uhr auf dem Oldesloer Marktplatz nach einer einführenden Rede für Fragen zur Verfügung stehen und mit den Bürger*innen ins Gespräch kommen und bereits um 15.30 Uhr kündigt die CDU Daniel Günther als Gast von Tobias Koch, CDU-Kandidat für den Wahlkreis Stormarn-Mitte, auf dem Grandplatz an der Großen Straße in Ahrensburg an.
Wie soll das denn bitte schön gehen?
Die zusätzliche Mathestunde braucht das Wahlkampfteam um Herrn Günther um eine Wahlkampftour realistisch zu organisieren!!!
Nein, Günther ist weder ein Zauberer noch ein Fliegender Holländer. Sondern solche Termine sind gefickt eingeschädelt: Wenn die Leute in Ahrensburg stehen und auf Günther warten, dann hat Tobi Koch die Gelegenheit, die Menschen exklusiv auf sich aufmerksam zu machen und Vorfreude auf den Ministerpräsidenten aufkommen zu lassen, mit der Ansage: “Er wird jeden Moment hier sein … ist schon auf dem Wege von Bad Oldesloe unterwegs … und es wird nur noch ein paar Minuten dauern, in denen ich Ihnen etwas aus dem Wahlprogramm der CDU vortragen kann!” 😉