Es erscheint mir äußerst wichtig, dass die Initiative für das Bürgerbegehren in Sachen Parkplätze vor der Abstimmung an der Wahlurne noch viel Aufklärung bei den Bürgern treiben muss. Denn selbst ein intelligenter Mensch wie unser Mitbürger Dr. Klaus Tuch zeigt heute in seinem Leserbrief im 3. Buch Abendblatt, dass er nicht verstanden hat, was die Kaufleute wirklich wollen.
Dr. Klaus Tuch ist 1. Vorsitzender vom Förderverein St. Johannes e. V.. wo Parkplätze für Besucher der zahlreichen Kulturveranstaltungen in der Sankt-Johannes-Kirche direkt vor der Kirchentür gelegen sind. Die meisten Menschen kommen zur Kirche eben nicht per pedes apostolorum; und die Autofahrer parken dort auch in den Wohnstraßen, was die dortigen Anlieger möglicherweise als störend empfinden. Ein Kundenparkplatz gehört eben zum Kundendienst, wenn man Kunden haben und auch behalten will. Für die Sankt-Johannes-Kirche genauso wie für die Kaufleute in der Innenstadt.
Nun gibt Dr. Tuch ausgerechnet Ralph Klingel-Domdey recht, der mit seinem umweltschädlichen Oldtimer durch die Ahrensburger Innenstadt kurvt – rein aus Lust, Freude und Vergnügen. Und dieser Egoist ruft die Einwohner im Abendblatt Stormarn dazu auf, beim Bürgerbegehren mit “nein” zu stimmen . (Meines Wissens ist dieser Aufruf der erste Meinungsbeitrag im Stormarn-Teil der Zeitung seit vielen Monaten. Allein das macht die Redaktion in Sachen Meinungsmanipulation schon sehr verdächtig in den Augen des Lesers.)
Ich halte es an dieser Stelle noch einmal fest: Die Initiative der Ahrensburger Kaufleute will auch eine Innenstadt mit Aufenthaltsqualität für die Besucher. Doch damit die Menschen und besonders Fremde überhaupt erst mal in die Innenstadt kommen können, benötigen viele von ihnen ein Automobil. Und wenn Dr. Tuch über die Große Straße schreibt: „Parksuchende Fremde fahren ahnungslos in den Blindsack – und zurück spätestens vor der Ausfahrt Tiefgarage“ – dann zeigt es doch, dass die Parkplätze in der Großen Straße gesucht werden und voll besetzt sind.
Und was machen die Fremden, die keinen “Park” suchen, sondern einen Parkplatz, wenn die Abstellplätze in der Großen Straße allesamt abgebaut worden sind? Sollen diese Menschen dann die Innenstadt weiträumig umfahren und möglicherweise in der Rudolf-Kinau-Straße parken, wenn sie beispielsweise eine Arztpraxis in der Großen Straße aufsuchen wollen, Herr Dr. Tuch?
Damit keine fremden Autofahrer hilflos durch die Innenstadt fahren, möchte die Initiative nur Ersatzparkplätze an anderer Stelle in der Innenstadt haben. So wie der Parkplatz hinter dem Rathaus dazu dient, dass Parkplatz suchende Fremde nicht ahnungslos in den “Blindsack der Großen Straße” fahren, zumal die Große Straße als solche ja nicht für Autos gesperrt werden soll – oder habe ich da womöglich eine weitergehende Forderung von Ralph Klingel-Domdey gar nicht mitbekommen…?