Ich muss noch einmal zurückkommen auf ein Thema, über das ich in dieser Woche geschrieben habe, nämlich den Sieker Abmaler Bogomil (neuerdings: Bogo Bogomil). Denn heute schreibt Martina Tabel, Feuilleton-Chefin der Stormarn-Beilage, ebenfalls über den Mann und seine Kopien, die niemand haben will. Denn warum sollte sich jemand für viel Geld eine Kopie, die nicht an das Original heranreicht, kaufen, wenn er auch einen Druck vom Original auf Leinwand für wenig Geld erwerben kann?
Kein Kunstsammler wird sich nachgemalte Bilder an die Wand hängen, genauso wenig wie ein Sammler von Briefmarken sein Geld bewusst für gefälschte Marken ausgeben wird. Doch Martina Tabel zeigt heute, wie man Kunstfälschung und Abmalerei so manipulieren kann, dass Bogo Bogomils Tun und Treiben in positivem Licht erscheint. Die Redakteurin berichtet u. a., dass Bogomil dem ehemaligen Kurator der Hamburger Kunsthalle eine Kopie eines alten Meisters vorgelegt hatte. Wir lesen:
„Der Kurator sagte nichts. Aber er schaute das Bild von oben nach unten an. Dann von unten nach oben. ‚Er durfte keine Einschätzung geben’, sagt Bogomil. ‚Das hätte einen Eingriff in den Kunstmarkt bedeutet.’ Das wohlwollende Lächeln genügte dem Sieker jedoch vollauf. ‚Und dann verlangte er nach einer Visitenkarte’, sagt die Frau des Meisterkopisten. ‚Und ermahnte meinen Mann, keinen Schabernack mit dem Bild zu treiben. Das sagte alles.’“
Ja, mir sagt das wirklich alles, nämlich: Bogomil ist ein Meister der Eigenwerbung! Doch Martina Tabel kommt allen Ernstes zur Erkenntnis: „Eine Monet-Kopie begeisterte selbst den Kurator der Hamburger Kunsthalle“. Woher die Kulturschreiberin der Stormarn-Beilage diese Erkenntnis hat, lässt sich ahnen: von Herrn Bogomil und seiner Frau höchstpersönlich.
Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen: Fabelhaft, was Tabel schafft!
Und am Fuße des Beitrags steht eine Anzeige der Sparkasse Holstein. Dazu die Stormarn-Beilage: „Wer ein Bild kauft, spendet automatisch die Hälfte der Kaufsumme an die Tafel. Die Sparkasse Holstein stockt den Betrag am Ende auf.“
Meine Empfehlung: Wenn Sie ein Bild automatisch kaufen, lassen Sie sich für die Hälfte des Kaufpreises eine Spendenquittung ausstellen! Damit können Sie Ihre Steuererklärung abrunden.
Ich habe auch noch einen Spruch:
Dzubilla am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!
Fabelhaft, was Dzubilla alles schafft.
Mit plagiatischen Grüßen
Wolfgang König
Wo Sie Recht haben, kann ich Ihnen nicht widersprechen! 😉
Wenn Koch erzählt: “Ich habe eine Ausstellung im Himmel, und Professor Dr. Teufel hält die Laudatio”, dann wird es wohl so sein, denkt M. Tabel und schreibt: “Wissenschaftlich bestätigt: Teuflische Begeisterung über die himmlischen Werke von Bogobogomil!” 😉
Aber mal Scherz beiseite: Es gibt hier in Ahrensburg und im näheren Umkreis richtig gute Künstler. Die haben leider nicht die Traute, sich für Ausstellungen in Rathaus und Rantzauhaus und Bücherei zu bewerben. Koch hat jetzt mit seinen Abmalbildern innerhalb weniger Jahre meines Wissens nach fünf Ausstellungen in der Innenstadt von Ahrensburg gehabt. Das spricht für seinen Einsatz, nicht aber unbedingt für seine Exponate, die weniger künstlerischen Wert haben als ein “röhrender Hirsch”, der nicht nach Vorlage abgemalt wurde. Ich hoffe, dass die Laudatorin das mal ehrlich sagt. Und den Künstlern in Stadt und Land empfehle ich, sich für Ausstellungen zu bewerben!
Den Übergag haben Sie gar nicht erwähnt, Herr Dzubilla: Bogo Bogomil hat den Monet offenbar gar nicht vom Original kopiert, sondern von einem Foto oder einem Druck. Deshalb hat der Kurator wohl auch gelächelt ….. mitleidig, vermute ich.