Ich gehe mal davon aus, dass Bürgermeister Michael Sarach heute am Vormittag in seinem wohlig-warmen Büro gewesen ist und in seinen weichen Chefsessel gepupst hat. Der Blogger hingegen musste in eisiger Kälte stundenlang draußen in einer langen Warteschlange stehen. Am Jugendtreff Hagen, wo heute gegen Corona geimpft wird.
Schon der Weg zum Hagen ist beschwerlich und besonders für Bürger die kein Auto haben oder eine Mitfahrmöglichkeit. Und während ich in der Schlange beim Jugendtreff stand, habe ich an Bürgermeister Michael Sarach gedacht – siehe oben! Können Sie sich vorstellen, dass diese meine Gedanken nicht gerade von freundlicher Art gewesen sind?
Wir erinnern uns: Die städtische Verwaltung hat dem Gesundheitsministerium in Kiel mitgeteilt, dass in Ahrensburg keine Impflokale zur Verfügung stehen. Weder im Peter-Rantzau-Haus noch im Bruno-Bröker-Haus oder in der leerstehenden Casa-Rossa, die der Besitzer zur Verfügung stellen wollte. Auch in der leerstehenden Galerie am Marstall war scheinbar keine Impfstelle einzurichten. Und die Möglichkeit, sich in der Stadt impfen zu lassen, wurde von einem Mitbürger unserer Stadt geschaffen, nämlich von Hauke Wendt, der die Räume seiner Musicalschule als öffentliches Impflokal für alle Bürger zur Verfügung gestellt hatte – wahrhaft vorbildlich!
Meine lieben Mitbürger (w/m/d) – ich bin mir ziemlich sicher: Nach einem Bürgermeister Michael Sarach wird in Ahrensburg niemals eine Straße benannt werden wie beispielsweise für Manfred Samusch und andere.
Fürn Baustellenkonzert hat der Citymanager doch einen Laden in der Innenstadt gefunden. Warum kann dort nicht geimpft werden, nachdem das Konzert gecancelt wurde?
Hallo “Stiller Beobachter”,
aus unserer Erfahrung mit den offenen Impfaktionen weiß ich, dass versucht wirds, auf Dinge wie Privatsphäre der Impflinge, aber auch idealerweise einen “Einbahnverkehr” in der Impfstelle zu achten. Daher würde ich Vorbehalte gegen ein “Impfen im Schausfenster” durchaus verstehen. Das ändert aber natürlich nichts an der grundsätzlichen Problematik.
Viele Grüße
Hauke Wendt
Wer kein Auto hat kann allerdings, das sollte erwähnt werden, günstig mit einem ioki shuttle hier hin kommen.
Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass man auch mit dem Taxi dort hinfahren kann. Oder mit einem E-Lastenfahrrad vom ADFC. Das würde den städtischen Haushalt nicht noch mehr überstrapazieren.
Aber, aber Herr Wendt. Es gibt doch Vorhänge, Rollos, Gardinen etc. Und wenn die für die Stadt Ahrensburg zu teuer sind, dann kann man die Fenster noch teilweise abkleben. Was halten Sie davon?
Kann man alles, j. Übrigens sind einige unserer Fenster an der Musicalschule tatsächlich abgeklebt 🙂
Aber bei “man kann” stellt sich immer wieder die Frage, wer es macht und wer es bezahlt 🙂 Wir haben es in unserem Fall gern gemacht und unabhängig von einer möglichen bzw. nicht zu erwartenden Kompensation.
In anderen Fällen scheint es nicht so einfach zu sein… :-/