Bürgerbegehren in Sachen Parkplätze: Marta Johannsen will nicht unterschreiben :–) und die Politik könnte die Initiative der Kaufleute problemlos beenden

Gestern habe ich Filip Schwen noch gelobt für seinen sachlichen Beitrag über das Bürgerbegehren im 3. Buch Abendblatt. Heute ist das dort schon wieder ein großes Thema im Blatt, wofür der Reporter sich eine Kollegin an die Seite geholt hat, nämlich Juliane Minow. Und schon muss ich tadeln, denn der Bericht driftet ab ins Lächerliche. Wir lesen: „Bürgerbegehren: Das sagen Kunden und Politik“ mit der Ergänzung: „Initiative stößt aber auch auf Kritik“.

Stormarn-Redaktion zitiert alle Bürger, die für ersatzlosen Parkplatzabbau sind

So, und wer sind die Kritiker aus den Reihen der Politik? Es sind die Grünen, die WAB und die Partei Die Linke. Also genau die Damen und Herren, die das Auto als Feindbild vor Augen haben und sich für einen ersatzlosen Abbau von Parkplätzen in der Innenstadt eingesetzt haben! Was diesen Stadtverordneten im übrigen relativ leicht gefallen sein dürfte, denn sie können ja selber in bester Innenstadtlage gratis parken, nämlich in der Tiefgarage des Rathauses, wo Nadine Levenhagen, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, bei der Ausfahrt in einem BMW-SUV beobachtet worden war.

Und das Reporter-Team Schwen/Minow schreibt: „Doch es gibt auch Ahrensburger, die der Initiative kritisch gegenüberstehen“. Und wer sind diese Bürger? Diese Bürger sind Marta Johnannsen, die erklärt, dass sie in der CCA-Tiefgarage parkt. Und sie möchte an der Ausfahrt dieser Tiefgarage die Parkplätze beseitigt sehen – was der Initiative der Kaufleute nicht entgegensteht, denn sie wollen ja bloß Ersatzplätze an anderer Stelle.

Was lesen wir daraus ab? Ich lese: Marta Johannsen ist eine Person, die als Symbolbild für den persönlichen Bürger-Egoismus im Schilda des Nordens steht: Sie parkt im CCA, wo sie vermutlich auch einkauft – basta! Wo andere Menschen in der City parken und einkaufen möchten, geht Marta Johannsen völlig am Arm vorbei.

Detlef Levenhagen (links) bei einer Diskussion mit dem Stadtforum

Immerhin: Die Stormarn-Redaktion hat auch einen Bürger gefunden, der die Aktion unterstützt, Einen., den sie groß im Bilde zeigt. Und ganz erstaunlich ist es für mich zu lesen: „Die CDU steht der Initiative ebenfalls positiv gegenüber. ‚Mit uns wird es ohnehin keinen weiteren Stellplatzabbau im Zentrum geben’, sagt Fraktionschef Detlef Levenhagen“ und widerspricht damit seiner Grünen Tochter Nadine. (Hoffentlich gibt das heute Abend am Küchentisch der Familie Levenhagen keinen Zoff! 😉 )

Und damit komme ich zum Höhepunkt meines Blog-Eintrages: Da sich herausgestellt hat, dass SPD, FDP und CDU auf Seiten der Kaufleute stehen, sind das 24 Stadtverordnete und damit die absolute Mehrheit in der Ahrensburger Stadtverordneten-Versammlung!

Das bedeutet: Die Politiker könnten den Kaufleuten und Bürgern viel Arbeit und Zeit ersparen und der Stadt möglicherweise eine Brüskierung und Kosten, die bei einer Wahl an der Urne entstehen würden. Wenn die drei Fraktionen zur nächsten Stadtverordneten-Versammlung den Antrag einreichen, dass dem Antrag der Initiative entsprochen werden soll, dann ist das ganze Thema sofort vom Tisch. Und der Schwarze Peter würde dann auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters liegen, dem das allerdings eh schnuppe ist, da bekanntlich am 30. April 2022 sein letzter Arbeitstag im Ahrensburger Denkmal ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Januar 2022

Ein Gedanke zu „Bürgerbegehren in Sachen Parkplätze: Marta Johannsen will nicht unterschreiben :–) und die Politik könnte die Initiative der Kaufleute problemlos beenden

  1. Smart City Ahrensburg

    Bin für Parkplätze, aber Schrägparken statt Längsparken (schafft mehr Platz und trotzdem ausreichend Parkplätze) sowie max. Tempo 20 oder sogar besser ein Verkehrsberuhigter Bereich in der Hamburger Straße, also ca. 10 km/h (denn bisher gilt dort Tempo 50!). So wird man allen gerecht. Ruhige Straße, dadurch Aufenthaltsqualität, Parkplätze, neue Bäume, ein paar Bänke und eine Reihe Fahrradständer.

    Kaufhaus Nessler und Juwelier Werning und Herr Wendt, wenn es so kommt und Sie diese Massnahmen unterstützen, bin ich (sind wir) dabei und sage(n) JA!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)