Es gibt in Ahrensburg zwei offiziell nominierte Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters: Thomas Schreitmüller, nominiert von der CDU. Und Christian Schubbert, nominiert von den Grünen vom Bündnis90. Und heute lesen wir im 3. Buch Abendblatt: „Eckart Boege (SPD) will Bürgermeister werden“.
Dazu muss man wissen: Wer für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, der muss zuvor entweder von einer der Parteien nominiert worden sein. Oder aber er muss bei den Einwohnern der Stadt so viele Unterschriften gesammelt haben, die ihn zu einer Kandidatur berechtigen.
Und was ist mit Eckart Boege (SPD)? Der Leser erfährt: Weder hat seine Partei ihn bis heute nominiert, noch hat er Stimmen bei Einwohnern gesammelt. Alles, was er getan hat: Der Mann ist zu Janina Dietrich (Stormarn-Redaktion) gegangen, hat die junge Frau angelächelt und eine Absichtserklärung abgegeben. Und dann ist das Unglaubliche passiert: Der Mann bekommt daraufhin einen großen Beitrag im Hamburger Abendblatt regional – siehe die Abbildung!
Ob diese Voreiligkeit von Eckart Boege seine Genossen erfreut, wage ich zu bezweifeln. Denn damit setzt Boege seine Parteifreunde moralisch unter Druck, dass sie ihn am 19. Mai 2021 auch nominieren werden, da er sonst ziemlich im Regen stehen würde.
Um den Unfug in der Berichterstattung einmal zu verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, liebe Mitbürger, ich gehe ebenfalls zu Janina Dietrich, grinse sie an und erkläre: „Harald Dzubilla will Bürgermeister werden!“ Glauben Sie ersthaft, dass ich dann auch einen so riesigen Beitrag über mich und mein Leben im Abendblatt bekomme…?
Und noch etwas: Bürgermeister Michael Sarach (SPD) hat in einem Interview mit den “Lübecker Nachrichten” ausdrücklich offen gelassen, ob er nicht doch noch einmal kandidiert. Janina Dietrich schreibt dazu heute im 3. Buch Abendblatt: “Die zweite Amtszeit von Bürgermeister Michael Sarach endet im April 2022. Er wird voraussichtlich nicht mehr kandidieren.”
Ob der Michi seine voraussichtliche Entscheidung der Jani vielleicht persönlich ins Öhrchen geflüstert hat…? 😉
Es stellt sich da die Frage, warum Herr Boege sch in die Öffentlichkeit begeben hat, obwohl seine Partei über eine Nominierung überhaupt noch nicht abgestimmt und eine Entscheidung getroffen hat. Daraus kann man tatsächlich nur schließen, dass der Genossen seine Parteimitglieder unter Druck setzen will, denn die knapp zwei Wochen hätte er auch noch warten können, bevor er seinen Kopf in der Presse hat veröffentlichen lassen. Egal, ob er nun tatsächlich nominiert wird oder nicht, bei den Wählern wird er mit seiner voreiligen Selbstdarstellung wohl weniger Zuspruch finden. Denke ich jedenfalls.
Nun guck mal einer an: Ganz schnell haben Vorstand und Fraktion nun reagiert und melden jetzt ganz aktuell auf der Homepage: “Bürgermeisterwahl: Vorstand und Fraktion schlagen Eckart Boege vor”
https://www.spd-ahrensburg.de/meldungen/buergermeisterwahl-vorstand-und-fraktion-schlagen-eckart-boege-vor/
Zwei Meldungen vom 06.05.21. Wer entdeckt den Unterschied?
Ahrensburg braucht dringend einen/e Mann/Frau aus der Wirtschaft, was Herr Boege zweifellos ist. Aber kann er sich auch gegen die pepperschen Seilschaften durchsetzen und diese in Quarantäne schicken ?