Wie die Grünen berichten, hatte sich eine Abordnung der Partei am Montag aufs Rondeel gestellt und die Passanten an Tschernobyl erinnert. Aber nur von 18.00 bis 18.30 Uhr, also eine halbe Stunde lang. Länger hat der Fotograf für die Ablichtung offenbar nicht gebraucht. Und auf dem Foto der Grünen steht im Mittelpunkt der Bürgermeister-Kandidat für Ahrensburg, nämlich Christian Schubbert, und schwenkt die historische Fahne „Kernkraft? Nein danke!“ (Frage: Will tatsächlich jemand noch Kernkraft in Deutschland?)
Es ist lobenswert, an das Unglück in Tschernobyl zu erinnern. Das ist zwar inzwischen 35 Jahre her, aber wer die Zeit damals miterlebt hat, der wird das Ereignis bis heute auch nicht vergessen haben.
Nicht gut dagegen finde ich, dass der Bürgermeister-Kandidat ein Fass mit Atommüll nach Ahrensburg gebracht und in die Innenstadt gestellt hat. Was will er damit andeuten? Vielleicht dass er Ahrensburg zum Atommüll-Endlager machen möchte, wenn er im Rathaus sitzt? Hat er möglicherweise auch deshalb für einen Tiefbunker hinter dem Rathaus gestimmt…? Oder sollen die Fässer womöglich im Dusch- und Umkleidehaus am Stormarnplatz gelagert werden, wenn dieses kurz nach seinem Bau nicht mehr benötigt wird…?
Ironie, klar. Aber man muss nicht unbedingt “ein Fass aufmachen”, Herr Schubbert, wenn man an das tragische Ereignis in Tschernobyl erinnern möchte und damit die Endlagerung von Atommüll symbolisch in die Innenstadt von Ahrensburg verlegt.
Symbolfoto: Anorak schwarz – grün = Neue Koalition?
Nein, nicht neu. Die Koalition heißt “Familie Levenhagen”.
Glückliches Ahrensburg. Keine Probleme. Deshalb zaubern wir alte Hüte. Eine Anleihe an alte gelöste Themen.
Die CDU übernimmt ja geschickt deren Umweltpolitik ……. Und deshalb müssen die Realo-Grünen aus Not Themen der Ur-Grünen aufwärmen. Dass Herr Schubbert schon nach 30 min wieder verschwunden war, hat mit dem Umstand zu tun, dass aufgebrachte Bürger im Anmarsch waren, die ihn zu den gefällten Bäumen in der Hamburger Straße befragen wollten.
Was ist eigentlich aus SUV-Nadine geworden ? Ist sie noch Mitglied bei den Grünen ?
Genau so wie auf dem Foto stellen wir Ahrensburger Bürger uns unseren Bürgermeister vor. Herr Schubbert sollte das Bild auf seinem Wahlplakat abbilden. Überschrift: “Kein Atommülllager in Ahrensburg!” Und als Bürgermeister kann er dann auch dafür sorgen, dass die Stadtwerke Ahrensburg keinen Atomstrom anbieten.
Mahnwache Fukushima, Müllsammeln an U-Bahn West, Mahnwache Tschernobyl, Telefonseelsorge – was für eine tolle Werbekampagne der Grünen, bei der ihr BM-Kandidat Schubbert im Fokus des Fotografen gestanden hat! Und der CDU-Kandidat, Barsbüttels Bürgermeister Schreitmüller? Wo war denn der im April? Etwa in Barsbüttel? Und der SPD-Kandidat soll erst im kommenden Monat in Erscheinung treten. Was bleibt dem dann noch übrig für Werbeauftritte? Vor gar nicht allzu langer Zeit hätte er noch den Scheinheiligen Sankt Martin als Wahlhelfer nach Ahrensburg kommen lassen, aber der würde ihm heute auch nicht mehr viel helfen. 😉
Noch ein Tipp für Christian Schubbert: Bei der letzten Bürgermeisterwahl ist Ihr Parteikollege und Kandidat Jörg Hansen im Juze 42 mit der Beschriftung “Refuguees welcome” aufgetreten und hat damit bei den Jugendlichen ziemlich stark gepunktet. Vielleicht sollten Sie den Jörg mal fragen, ob er Ihnen das T-Shirt nicht für ein Wahlwerbefoto überlässt?!
Postskriptum: Okay, genutzt hat dieser höchst peinliche Auftritt dem Kandidaten Hansen nix, aber da heute auch die meisten Flüchtlinge sich an der Wahl beteiligen dürfen, erhöhen Sie damit bestimmt Ihre Chancen, ins Rathaus einzuziehen.
War eine tolle Aktion. Meine Stimme hat er für die Wahl zum Bürgermeister… 🙂