Heute tagt der Bau und Planungsausschuss von 19:00 bis 23:00 Uhr in der Sporthalle des Schulzentrums Am Heimgarten. Punkt 15 der Tagesordnung: „Revitalisierung Speicher am Gutshof – Interessenbekundungsverfahren zur Nutzung von Räumlichkeiten“ – siehe die nachstehende Abbildung links!
Leser von Szene Ahrensburg erinnern sich vielleicht: Am 26. August 2019 hatte ich den Bürgermeister in der Einwohner-Fragestunde der damaligen Stadtverordneten-Versammlung gefragt, was denn nun mit dem Alten Speicher passieren soll. Die Antwort des Bürgermeisters: „Das Nutzungskonzept (öffentliche Vorlage 2018/056/1) wird derzeit überarbeitet und den zuständigen Ausschüssen im 4. Quartal 2019 vorgelegt. Inhalt ist zudem ein Vorschlag für ein konkretes Raumkonzept und Betriebsmodell für den Speicher. Sobald hierzu ein Beschluss gefasst wurde, kann die Realisierung entsprechend in die mittelfristigen Planungen aufgenommen werden.“
Im November 2020 erklärte dann der Ahrensburger Stadtplaner Kay Renner im Abendblatt: „Die Politiker haben sich mit einer Entscheidung schwer getan, weil ihnen konkrete Projekte und Nutzer fehlten.“
Zur Erinnerung, falls Sie es nicht mehr vor Augen haben: Im Dezember 2015 hat die Stadt Ahrensburg den Alten Speicher am Marstall vom Parkhotel für 600.000 Euro gekauft. Alles, was bis heute passiert ist, das war ein Show-Projekt im Jahre 2020 mit Innenarchitektur-Studenten der Hochschule Hannover, die sich Gedanken für das marode Gebäude gemacht hatten, die jedoch angesichts der Realität des historischen Speichers so umsetzbar wären wie ein Schatten in der Nacht.
Und immer wieder steht bis heute als Nutzung des Speichers das Thema „Gastronomie“ im Fokus. Was soll das? Haben wir in der Innenstadt vielleicht zu viel Gastronomie, sodass die Gäste dort abgezogen werden müssen? Außerdem: Die SPD hat für die heutige Sitzung unter anderen die folgende Frage eingereicht: „Das Speichergebäude wurde mit Mitteln des Städtebauförderungsprogramms erworben. Welche Auflagen sind damit verbunden? In welcher Höhe müssen diese Fördermittel bei einer kommerziellen oder Wohnnutzung zurückgezahlt werden?“
Eine lustige Frage, die nach über fünf Jahren städtischer Planung gestellt wird, finden Sie nicht auch, meine lieben Mitbürger?!
Postskriptum: Ich sehe für den historischen Alten Speicher keine sinnvollere Verwendung als ein Alfred-Rust-Museum. Und dort könnte dann tatsächlich auch Gastronomie stattfinden im üblichen Sinne für Besucher eines Museums. Es müssen dort ja auch nicht unbedingt Rentiersteaks serviert werden.
Und Bürgermeister Michael Sarach – Dienstende: 30. April 2022 – ist das sowas von egal, egaler gehts gar nicht mehr.
“Gut gemacht, Michael Sarach” (Zitat: SPD Ahrensburg)
Doch! Die Steigerungsform von “egal” ist: scheißegal.
Habe ich das richtig verstanden: Mit Steuergeld ist das angekauft worden, soll dann mit rund 4 Millionen Euro Steuergeld saniert werden und danach in Privathand zur Nutzung abgegeben werden? Is nich wahr, oder???!
warum nicht, die Rampengasse haben wir doch auch verschenkt
Ach ja, richtig! Und die Alte Reitbahn ist ja quasi auch ein Geschenk an den Investor. Oder warum wurde das Grundstück nicht landesweit ausgeschrieben und der Kaufpreis bis heute verschwiegen…?
Vielleicht entsteht nach der Modernisierung dort ein neues Küchenzentrum
Der damalige Kaufpreis ist nach aktueller Preisentwicklung ein Schnäppchen für die Stadt gewesen. Und auch die baurechtliche Stellung des Speichers als Denkmal ist kein Nachteil. Für die Ertüchtigung als Museum oder Wohngebäude gibt es reichlich Fördermittel vom Land. Allein die Lage des Speichers ist selbst für Ahrensburger Verhältnisse sensationell. Bei einem eventuellem Verkauf an einen Investor kann die Stadt einen zweistelligen Millionengewinn erzielen.
Ist nix. Kann nix. Ahrensburg