Wovon lebt ein Immobilienmakler? Nach meiner Vorstellung lebt er von den Maklerkosten, also der Provision, die er nach Abschluss eines Kaufvertrages erhält. In Vergangenheit musste der Käufer dieses Geld allein bezahlen, nach neuster Rechtsprechung jedoch haben sich Käufer und Verkäufer die Maklerkosten zu teilen.
Heute sehen wir den Immobilienmakler & Projektentwickler Frank Karkow, und zwar in einer Annonce im MARKT. Und der behauptet, dass er “Keine Maklerkosten!” berechnet, sondern dass er “provisionsfrei” verkauft – siehe die Abbildung!
Verstehen Sie das? Ein Immobilienmakler berechnet weder Maklerkosten noch Provisionen und kann sich trotzdem die Kosten für eine Anzeige im MARKT leisten – wie das?!?
Und dann bietet Makler Karkow auch noch einen “Komplettservice für eine entspannte Abwicklung” – was immer das auch bedeuten mag. (Meine Vermutung: Diese Abwicklung lässt er sich entspannt honorieren.)
Ach ja, und noch etwas Fragwürdiges: Der Makler gibt als Adresse Großhansdorf an, zeigt im Hintergrund seines Inserates aber das Ahrensburger Schloss. Was bedeutet das? Will er diese Immobilie auch ohne Maklerkosten und provisionsfrei verkaufen? Oder hat er dort vielleicht ein Zweitbüro…?
Möglicherweise ein Druckfehler. Es solle nicht “Keine Maklerkosten!” heißen sondern “Keine Malerkosten!”
Oder aber der Mann ist gar kein Makler sondern Immobilienverkäufer.
Nun, es steht ja Makler & Projektentwickler in der Anzeige. Als letzteres, sind ja keine Maklerprovisionen erforderlich, um trotzdem einen „angemessenen“ Schnitt über den Preis der Immobilien erzielen zu können.
Büro und Wohnhaus des Herren liegen in Großhansdorf, die Objekte vermutlich in größerem Umfang auch in Ahrensburg, z.B. im Wulfsdorfer Weg, so dass ich das nicht wirklich fragwürdig finde.
Sie bestätigen das, was ich geschrieben habe: Augenwischerei.
Ich denke, dass unser Schloss das Wahrzeichen unserer Stadt ist. Daher frage ich mich, ob jeder Auswärtige das in seiner Werbung abbilden darf. Gibt es da nicht so etwas wie einen “Gebrauchsmusterschutz”?
Toll, wenn die Maklercourtage seit 1.12.2020 vermehrt auf den Kaufpreis aufgeschlagen wird, dann gibt es einen Verlierer und zwei Gewinner:
Auf den erhöhten Kaufpreis fallen zusätzliche Kosten für Notarhonorar und für Grunderwerbsteuer an. Und wer muß das bezahlen? Da hat sich der Gesetzgeber natürlich was tolles einfallen lassen, damit die Juristen und der Staat mehr verdienen. – Und wer ist der Dumme? – Oder meint jemand ernsthaft, daß ein Verkäufer bei Courtageteilung seinen Teil nicht im Kaufpreis kalkuliert?
Es ändert sich ja dann eigentlich nichts, denn bislang hat der Käufer die Maklercourtage ja allein gezahlt. Was auch seltsam ist, denn warum zahlt der Käufer die Dienstleistung die der Verkäufer beauftragt?
Eigentlich sollte doch bezahlen, wer bestellt…
Ich habe vernommen, dass ein Ahrensburger Autohändler seine Fahrzeuge den Kunden auch provisionsfrei anbietet. 😉
Noch ein Nachschlag zum Thema Makler: https://www.schnatterente.net/satire/adac-studie-makler-beliebtester-berufsstand
Was sagte schon Adsche aus Büttenwarder ? Nur der Mehrwert zählt