Norderstedt ist die fünftgrößte Stadt in Schleswig-Holstein. Und weil Norderstedt im Kreis Segeberg liegt, ist sie ein Thema für den Kreis Stormarn und damit für die Stormarn-Beilage im Abendblatt – logisch, oder? Und das Thema lautet: In Norderstedt wohnt seit 50 Jahren eine Leiche. Richtig: Leiche. Und zwar die erste Leiche, die der „Tatort“-Krimireihe im Deutschen Fernsehen gezeigt wurde.
Donni, donni aber auch – war für ein irres Thema! Wir Bürger in Ahrensburg werden in Worten und Bildern darüber informiert, wie Petra Mahlau (59) im Alter von 9 Jahren einen toten Jungen in einem “Tatort”-Krimi gespielt hat.
Nun fragt sich der Leser: „Warum steht dieses Thema nicht in der Norderstedt-Beilage vom Hamburger Abendblatt, wo es doch vermutlich für die dortigen Leser sehr viel interessanter wäre als gerade bei uns in Stormarn?!“
Gemach, gemach, lieber Leser! Der Beitrag, der heute im 3. Buch Abendblatt steht, stand bereits in der vergangenen Woche in der Norderstedt-Regionalausgabe vom Abendblatt. Es wurde also für die Leser in Stormarn recycelt.
Es ist dieses offenbar ein Redaktionsmodell, das Kosten spart, indem man Beiträge aus den einzelnen Regionalausgaben mehrfach abdruckt. Der Vorteil: Kein Leser merkt es – höchstens Familie Levenhagen, denn die wohnt in Ahrensburg und hat ihren Küchenladen in Norderstedt.
Bleibt nur eine Hoffnung, und zwar: Hoffentlich bringt das Abendblatt nicht Themen aus Ahrensburg in seinen übrigen Regionalausgaben! Ob Muschelläufer, Rampengasse, Luxus-Lokus, Hecken-Posse, Ampel auf Radweg, Straßennamenprüfungsüberprüfung, Dusch- und Umkleidehaus, Kinopalast “Utopia” am Bahnhof oder Tiefgarage mit urbanem Stadtpark und Skaterbahn auf dem Betondeckel . . .
. . . kein Bürger unserer Stadt kann sich dann in Harburg, Pinneberg, Norderstedt und möglicherweise auch in Bergedorf mehr als Ahrensburger outen, ohne belächelt zu werden ;)!