Presseschau: Die Stadt Ahrensburg soll wachsen – auch in der Höhe ihrer Schulden

Heute sind zwei Berichte in der örtlichen Presse beachtenswert. Da ist zum einen der Beitrag von Janina Dietrich im 3. Buch Abendblatt mit der Überschrift: „Wie soll Ahrensburg wachsen? Streit um dichtere Bebauung“. Hierzu stellt sich dem Leser erst einmal die Frage, die in dem Bericht nicht beantwortet wird, und zwar: Warum soll Ahrensburg wachsen – schließlich ist Ahrensburg im letzten Jahrzehnt gewachsen wie nie zuvor in der Geschichte der Stadt?!

Bemerkenswert: In dem Artikel über Ahrensburg ist auch von Itzehoe zu lesen, und zwar von einem „Stadtplaner Bernd Schürmann vom Planungsbüro Stadt Raum Plan aus Itzehoe“. Und dieser Itzehoer aus dem Kreis Steinburg äußert sich über Ahrensburg im Kreis Stormarn: „Die großzügig geschnittenen Gartenflächen könnten für Nachverdichtung genutzt werden, ohne das Ambiente der Siedlung wesentlich zu stören.“

Besonders bemerkenswert in diesem Bericht ist der Passus: „Nach Einschätzung von Stadtplanerin Andrea Becker aus dem Ahrensburger Rathaus parken an der Fritz-Reuter-Straße vor allem Menschen, die in der Innenstadt arbeiten. ‚Deshalb müssten wir künftig mal über Anwohnerparken diskutieren.’“ 

Und dann ist da auch noch die Politiker-Werbekolumne im „Markt“, die in dieser Woche gefüllt wird von Peter Egan, Fraktionsvorsitzender der WAB und Vorsitzender im Finanzausschuss. Und der klärt über die finanzielle Situation der Stadt Ahrensburg auf, was sich jeder Bürger vor Augen führen sollte! Zum Beispiel, dass wir zu Jahresbeginn noch ein Finanzpolster von 20 Millionen Euro gehabt haben, das durch Corona auf 0.5 Millionen geschrumpft ist. Und Corona ist bekanntlich noch nicht zu Ende.

Kernpunkte, die Egan anspricht: Das Stadtgeld von 1.3 Millionen Euro, mit dem CDU & Grüne (= Familie Levenhagen) sich beim Bürger wahlstrategisch anschmeicheln wollen, muss die Stadt als Kredit aufnehmen. Und: Weder die Tiefgarage hinter dem Rathaus noch den Bau eines neuen Badlantics kann Ahrensburg sich auf absehbare Zeit leisten.

In diesem Zusammenhang weise ich noch einmal darauf hin, dass im Ahrensburger Rathaus eine Beamtin sitzt, die zur Zeit ausschließlich für das Bauvorhaben Badlantic plant, was die Stadt Ahrensburg jährlich rund 100.000 Euro allein für diesen Arbeitsplatz kostet.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. November 2020

6 Gedanken zu „Presseschau: Die Stadt Ahrensburg soll wachsen – auch in der Höhe ihrer Schulden

  1. j

    Lieber Herr Dzubilla, ich bin auch für dichtere Besiedlung. Haben Sie etwas dagegen, wenn wir in Ihrem Garten eine Blockhütte bauen? Die Farbe dürfen Sie wählen!

    1. Fritz Lucke

      hallo J, sehr gute Idee, ich mache mit 🙂
      Farbe ist mir egal, Hauptsache Strom, Wasser, Abwasser auf Kosten des Grundstückseigentümer 🙂

      1. Harald Dzubilla Artikelautor

        Kennen Sie eigentlich die Bodenpreise in meinem Garten? Und wissen Sie, dass eine Zufahrt zu einer Blockhütte nicht nur genehmigungs-, sondern auch gebührenpflichtig wäre? Und die von mir ausgewählte Farbe: Blattgold, 999 ct.

  2. Stefan Skowronnek

    Hallo Herr Dzubilla,

    nachdem sich Politik & Verwaltung klar gegen Kunden (die mit dem Auto kommen wollen würden) positioniert haben, sind jetzt auch noch die Mitarbeiterinnen & Mitarbeitern (die keinen Stellplatz in der städtischen Tiefgarage haben) unerwünscht.

    Das Problem (in den Anwohnerstraße) ist mir bewusst, aber wie wäre es mit konkreten Lösungen? Wo darf, kann und soll ganztägig – bezahlbar – geparkt werden?

    Kein Stadtmarketingkonzept, kein City-Manager können reparieren, was mit solchen Aussagen angerichtet wird … so wird Ahrensburg eine „Schlaf-Stadt“ ohne soziales Leben & eigene Identität.

    Beste Grüße aus der Innenstadt!

    Stefan Skowronnek

    1. Stadtbewohner

      https://www.steuerklassen.com/steuererklaerung/ratgeber/parkgebuehren-absetzen/
      Arbeitnehmer können also die Aufwendungen für das dauerhafte Parken im Parkhaus nicht als Werbungskosten absetzen. Was hier durch Frau Andrea Becker versucht wird ist eine echte wirtschaftliche Schädigung derjenigen Arbeitnehmer, welche in der Innenstadt arbeiten. Es dürfte doch auch für Frau Becker nachvollziehbar sein, dass in der jetzigen Corona-Situation die Menschen lieber das eigene Auto als Verkehrsmittel nutzen. Anstatt wir in der jetzigen schwierigen wirtschaftlichen Lage zusammen halten, hat das Rathaus nur wieder neue Schikanen parat.

  3. Wölfin

    Müssen wir eigentlich immer weiter wachsen? Kann Ahrensburg nicht, wie Großhansdorf, einfach “voll” sein? Großhansdorf steht dazu, dass man keine Grundstücke für große Wohnblöcke bereitstellt, verweist auf die Lebensqualität und lebt damit ganz gut.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)