Heute sehe ich eine Anzeige im Hamburger Abendblatt vom Hamburger Abendblatt. Also eine Eigenanzeige der Zeitung. Angeboten wird: „Ina Müller & Band Live on Tour“. Und bei „Hamburger Abendblatt ticket“ können Sie dafür ein Ticket kaufen. Allerdings: „Die Hamburger Abendblatt-Ticketshops bleiben leider weiterhin geschlossen.“ Was bedeutet: Die Ticket-Bestellung kann nur telefonisch erfolgen. So weit, so gut und schön.
Was nachdenkenswert ist, das ist der Termin der Veranstaltung in der Hamburger Barclaycard Arena. Der ist nämlich am 5. November. Nein, nicht 2020. Und auch nicht 2021. Sondern: 2022!
Was bedeutet: Sie sollen heute schon die Eintrittskarte für eine Veranstaltung kaufen, die erst in über zwei Jahren stattfindet. Und die angegebenen Ticketpreise sind „zzgl. Gebühren“, über deren Höhe aber nichts verraten wird.
Frage: Was ist, wenn die Veranstaltung am 5. November 2022 ausfällt – aus welchem Grund auch immer? Und Sie wollen ihre Tickets beim Hamburger Abendblatt zurückgeben. Und die Ticket-Shops sind immer noch geschlossen? Und Sie schicken Ihre Tickets an den Verlag und bekommen zur Antwort: „Das Hamburger Abendblatt ist für diese Veranstaltung lediglich Vermittler.“ Und Sie sollen sich direkt an den Veranstalter wenden, um Ihr Geld zurückzubekommen. Und Sie schicken Ihre Tickets an den Veranstalter und bekommen zur Antwort: „Sorry, aber die zweijährige Garantiefrist ist leider abgelaufen!“…?
Natürlich ist sind meine Befürchtungen reine Spekulation. Aber es hat sich in Vergangenheit gezeigt, dass die Veranstalter sich ungern von ihrem Geld trennen.