Detlef Levenhagen (CDU) macht Werbung für sich und seine Familie mit dem Stadtgeld von Ahrensburg

Wenn die 35.000 Bürger von Ahrensburg heute das Anzeigenblatt MARKT in ihrem Briefkasten finden, dann finden sie darin auch die Politiker-Werbekolumne. Und dort macht heute das Familienoberhaupt derer von Levenhagen für sich und  seine Familie (CDU & Grüne) kräftig Reklame damit, dass alle Ahrensburger Geld bekommen. Nein, nicht von Familie Levenhagen bekommen sie das Geld, sondern es ist Geld von der Stadt, das die Stadt selber dringend nötig hat.

Detlef Levenhagen (CDU): Sozialgutscheine der Stadt für alle!

Und der Bürger liest das Wort vom Oberhaupt des Familien-Clans: “Sie können den Gutschein bei allen lokalen Händlern und Kulturbetrieben in Zehn-Euro-Schritten einlösen, die während der Pandemie schließen mussten.” 

Bürger, die darüber nachdenken, werden ihre Sozialgutscheine wirklich zu lokalen Ahrensburger Händlern tragen, will meinen: Familienunternehmen, die mit ihren Läden in unserer Stadt ansässig sind und nicht landesweit Filialen betreiben mit entsprechenden Steuerabzugsmöglichkeiten. Und Bürger, die selber gar keine Sozialgutscheine benötigen, die werden das Geld für gemeinnützige Zwecke spenden.

Familie Levenhagen (CDU & Grüne) ist aber der Meinung, dass auch überregionale Filialen von Großfirmen – siehe die in der Abbildung gezeigte Auswahl – das Geld aus der Ahrensburger Stadtkasse dringend nötig haben, weil sie während der Corona-Pandemie schließen mussten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Oktober 2020

11 Gedanken zu „Detlef Levenhagen (CDU) macht Werbung für sich und seine Familie mit dem Stadtgeld von Ahrensburg

  1. Stephan Lamprecht

    Hallo, Herr Dzubilla,

    wir sind ja nun nicht so oft einer Meinung. Aber das ist auch mein Kritikpunkt. Und natürlich habe ich die Kolumne aufmerksam gelesen. Ich hoffe, viele Bürger auch. Nur zur Verdeutlichung: Gegenfinanziert ist das Stadtgeld (so der Beschluss) durch einen höheren Ansatz der Gewerbesteuer im Haushalt. Für den weniger erfahrenen Bürger: Der Ansatz ist eine Prognose. Sollte die Prognose nicht eintreten, also das Volumen der Steuern geringer ausfallen, die Gutscheine aber voll abgerufen werden, ist das mit der Finanzierung Essig. Dann ginge es zu Lasten liquider Mittel der Stadt. Schlimmstenfalls dann nur über Steuererhöhungen oder Finanzierungen, wenn keine Liquidität da ist.

    Beste Grüße
    Stephan Lamprecht

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo, Herr Lamprecht –

      By the way: Könnte ich Sie vielleicht auch von meiner Meinung überzeugen, dass Sie geeignet wären, als Citymanager für Ahrensburg zu arbeiten? Das wäre bei Ihrem Know-how vielleicht als Halbtagsjob zu erledigen, sodass Sie auch weiterhin selbstständig arbeiten könnten. Für die Stadt hätte es den Vorteil, dass die Probleme dann an der Wurzel angepackt werden und nicht an den Blättern von Blüten, will meinen: Rokokokostüme und thematisch bepflanzte Blumenkübel.

      Mit freundlicher Empfehlung
      Harald Dzubilla

  2. Holger Reuter

    So ist es Recht, kik und Tedi profitieren von den Gutscheinen, obwohl Sie meiner Erinnerung nach während Corona nicht schließen mussten sondern noch gar nicht eröffnet waren. 🙁

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Moment mal! Es kann doch sein, dass KiK und TEDi nicht ge- oder eröffnet hatten, weil das wegen Corona nicht möglich gewesen ist! Außerdem sieht es so aus, als hätte Tedi auch jetzt nicht geöffnet – möglicherweise als Folge von Corona.

      1. Der Spatz vom Rathausdach

        Tedi hat geschlossen, weil die potentiellen Kunden nicht den Ersatzparkplatz für den Lindenhof gefunden haben. Die Kunden von KIK suchen noch.

  3. Wolfgang Schäfer

    Selbst wenn die Prognose der Gewerbesteuer eintreten sollte, so bleibt es doch dabei, dass die 1,3MioEuro aus einem nicht ausgeglichenen defizitären Haushalt finanziert werden. Das “Stadtgeld” wird also zu Lasten der für die Zukunft gebildeten “Rücklagen” gehen. Rücklagen in Höhe von 1,3MioEuro, die sinnvoller für zukünftige Vorhaben in den Bereichen Soziales, Umwelt, Bildung, Digitalisierung oder Kultur hätten Verwendung finden können, ja müssen.

    1. Torben Feddersen

      Ich kann das hier geschriebene nicht nachvollziehen. Quickborn und andere kleine Städte zeigen, dass zugesperrte Läden so schnell keine neuen Mieter finden. Wenn man reihenweise leere Läden will …. nun denn. Und wie Herr Lamprecht über den Jeans-, sowie Spielzeugladen auf seiner Webseite schreibt, ist einfach nur zum fremdschämen. Was wäre, wenn man die gleichen Maßstäbe bei seiner dahin siechenden Partei anlegen würde?

        1. Narrenhof

          Ich weiß es:
          Sie und die Kommentatoren wissen nicht wie das Stadtgeld in die Stadtkasse kommt.
          Tatsächlich handelt es sich um Steuergeld, das die Steuerzahler vorher hineingegeben haben – damit sie es hinterher als Stadtgeld zurück bekommen.
          Is das nicht toll ?

          1. Harald Dzubilla Artikelautor

            Stimmt nicht. Beim “Stadtgeld” handelt es sich nicht um reales, sondern vorerst nur um hypothetisches Steuergeld. Wird es vom Steuerzahler nicht zurückgezahlt, dann nennt man es “Schulden”.

  4. Narrenhof

    Ich Narr lerne:
    Es soll also Steuergeld aus der Stadtkasse entnommen werden, das noch ga nich drin is ?
    Dann kann man es auch nicht ausgeben. Denn die Moral besagt: Was nicht in der Kasse ist, kann auch nicht ausgegeben werden.
    Andererseits kommt ja wieder Steuergeld rein, weil die Steuerzahler zum Einzahlen gezwungen werden.
    Man muss nur lang genug warten . . .
    Ich sehe ein: Tatsächlich zahlen die Steuerzahler das Stadtgeld auch nicht direkt oder zu 100 % zurück – wenn sie es denn irgendwann haben.
    Denn Schwund is immer und überall: Mindestens der Gewinn der Geschäftskassen schmälert die Rückzahlung in die Stadtkasse. Und auch die Geschäftsleute müssen Steuern zahlen. Etwa Gewerbesteuern usw. usw. usw.. Aber auch die Mehrwertsteuer nimmt seinen Weg . . .
    Trotz allem is das ne ganz tolle Sache – irgendwie.
    Aber zumindest doch für Familie Levenhagen ?
    Und alle sind zufrieden. Toll.

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