Nachdem Ahrensburg deutschlandweit berühmt wurde mit dem ZDF-Beitrag über den Luxus-Lokus vor dem Rathaus und vor kurzem im NDR mit der Beamtenposse um einen Heckenschnitt vorgeführt wurde, kommt ein neues Thema für die Medien hinzu: Ahrensburger Stadtgeld.
Auf der Titelseite (Titelseite!) vom Hamburger Abendblatt ist heute die Überschrift zu lesen: “Ahrensburg will an alle Bürger Einkaufsgutscheine verschenken”. Im Kleingedruckten steht dann etwas anderes, nämlich:
CDU, Grüne & Linke wollen das. Und die sind nicht “Ahrensburg”, obwohl sie über die absolute politische Mehrheit in der Stadt verfügen. Aber von “Ahrensburg” darf die Zeitung erst schreiben, wenn die Stadtverordneten-Versammlung mehrheitlich einen Beschluss gefasst hat. Und das kann frühestens am kommenden Montag passieren. Was im Kleingedruckten des Beitrags auch zum Ausdruck kommt.
Über den Unfug mit dem Stadtgeld habe ich bereits ausführlich meine Meinung gesagt. Die Stadt müsste dafür einen Kredit aufnehmen, weil sie das Geld gar nicht übrig hat. Hierzu äußerte sich der Ahrensburger Bürgermeister gegenüber der Zeitung: „’Kredite sind nur möglich für Investitionen und kurzfristige Engpässe’, sagte Sarach. ‘Der Antrag verstößt gegen geltendes Recht. Es fehlt ein Finanzierungsvorschlag.’“
Und nun wird sich Familie Levenhagen an ihrem Küchentisch in Norderstedt zusammensetzen und den Antrag überarbeiten mit dem Ziel: “Der beschlossene Bau des Dusch- und Umkleidehaus am Stormarnplatz ist eigentlich hirnrissig. Die dafür vorgesehenen 1,25 Millionen Euro nehmen wir stattdessen als Stadtgeld.” 😉
Aus einer nicht ganz eindeutigen Quelle will ich erfahren haben: Damit die Levenhagens nicht ihr Gesicht verlieren, haben sie beschlossen, einen Kredit auf ihr Küchenstudio in Norderstedt aufzunehmen über 1,3 Millionen Euro, um dieses Geld der Stadt Ahrensburg zu stiften als Stadtgeld. Der linke Ali Mercan hat bereits vorbehaltlos zugestimmt und die Summe aufgestockt mit seinem Sitzungsgeld der letzten Monate, sodass die Mehrheit aller Ahrensburger Stadtverordneten am 28. September mehr als erforderlich gesichert ist.
Und Familie Levenhagen will sich für ihr eigenes Stadtgeld neu einkleiden bei C&A und KIK und vom Rest des Geldes zum Shopping gehen zu Tedi, Woolworth und Deichmann. Und für das Geld, was dann noch übrig bleibt, will die Familie eine Reise im Union-Reisebüro der CDU buchen.
Natürlich zahlt Familie Levenhagen dabei drauf, aber genau das ist ja auch ihre Absicht, wie sie heute im HA Stormarn wissen lässt.
Ich kann mir nicht helfen, aber wenn Detlef Levenhagen spricht – es klingt immer so wie eingeschlafene Füße – dann denke ich immer: Warum sitzt der Mann ausgerechnet in der Politik statt im Rosenhof, wo er sich seinen Lebensabend doch nett machen könnte.