Immer wieder sollen arglose Bürger mit schrägen Werbemethoden übers Ohr gehauen werden. Und ich empfinde es als höchst erstaunlich, dass zum Beispiel ein Taschendiebstahl bei der Polizei angezeigt und verfolgt wird, während dubiose Methoden in der Werbung, mit denen schräge Vögel ans Geld der Konsumenten wollen, nicht geahndet werden.

Da ist zum Beispiel mal wieder Dr. Michael Eckstein, Inhaber der Firma Stifter-Service Ahrensburg GmbH & Co. KG, der auf seinem „Ahrensburg-Portal“ im Internet immer wieder verbotene Werbung schaltet. Verboten, weil diese Werbung redaktionell aufgemacht und nicht als Werbung gekennzeichnet ist.

Aktuelles Beispiel: Eckstein wirb für die Flora-Apotheke, wo die Heilpraktikerin Maria Lehrke den Leuten eine halbe Stunde ins Gesicht gucken und dafür 30 Euro kassieren will. Dabei bietet die Apotheke ihre Schüßler-Salze an, mit denen gesundheitliche Hilfe suggeriert wird.

Indirekt finanziert wird diese Werbung übrigens von der Hamburger Sparkasse (Haspa), die das Online-Portal mit Werbung unterstützt. Ob die Zentrale der Sparkasse in Hamburg davon weiß, wage ich zu bezweifeln.

Und im aktuellen MARKT findet der Leser eine Annonce von Goldstein. Und Goldstein will nicht nur Gold ankaufen, sondern auch Silber, Diamanten und Markenuhren. Und der goldige Clou: „Einmalig kaufen wir Pelze und Nerze und zahlen bis zu 5.000,- €/St.“ Und weil Nerze im Wortgebrauch auch Pelze sind, gehe ich davon aus, dass hier lebendige Nerze gesucht werden. Oder tote.

Allerdings: „Pelze u. Nerze nur in Verbindung mit Altgold“! Wozu ich gern gewusst hätte, was für eine Verbindung zwischen Pelz, Nerz und altem Gold besteht!

Außerdem will man Goldmünzen kaufen, z. B. Krügerrand wie abgebildet. Dass solche Münzen auch bei Banken und Sparkassen fair gehandelt werden, wissen die Besitzer hoffentlich.

Ja, und „für Senioren“, die man offenbar leichter übers Ohr zu hauen hofft, erklärt Goldstein: „Wir zahlen Ihr Taxi bis 20 Km“. Wozu man in der Annonce keine Antwort findet auf die Frage: Was ist mit dem Taxigeld, wenn die Senioren ihr Schmuckstück nach Bewertung gar nicht verkaufen wollen…?

Witz am Ende: Die Firma Goldstein in Bad Oldesloe weiß noch nicht mal, wie der Name der Straße, in der sie residiert, korrekt geschrieben wird: „Hamburgerstraße“ steht dort statt Hamburger Straße. Was bedeutet, dass es im Laden von Goldstein vermutlich Hamburger gibt.

Und dann bekam ich eine E-Mail von einem Absender, der so tut, als wäre er Rewe und mir mitteilt: „Gewinne einen 250€ Rewe Gutschein“. Und weiter: „Benutzerin Herzlichen Glückwunsch! Sie haben jetzt die Möglichkeit, unsere neuen Rewe! Nehmen Sie jetzt teil und vielleicht erhalten Sie und viele andere eine Auswahl unserer neusten Muster.“

Für den echten Rewe ist das natürlich rufschädigend. Und so wundert es mich, dass das Unternehmen noch nichts getan hat, um seine Kunden über solche Machenschaften aufzuklären. Denn solche Mail habe ich nicht das erste Mal bekommen.