Tiefgarage für Hochstapler: 72 (zweiundsiebzig) Vorschläge für das Ahrensburger Jahrhundertbauwerk

Peter Kania ist Baudirektor von Ahrensburg, Besoldungsgruppe A14. Er ist seit August 2016 in Ahrensburg tätig und hat in der Schlossstadt bereits bauliche Spuren hinterlassen: Ein öffentliches Toilettenhäuschen hat er in der Großen Straße aufgestellt, wofür er rund zwei Jahre benötigt hat. Und nun will er auch noch eine Tiefgarage hinterm Rathaus bauen mit urbanem Stadtpark auf dem Betondeckel.

Abb. frei nach HA; Symbolbild: Papa Razzo

Wenn ich mal vorrechnen darf: Die Stadt verkauft den Parkplatz Alte Reitbahn für 2,6 Millionen Euro (geschätzt) und baut dafür als Ersatz eine Tiefgarage für 12 Millionen Euro (geschätzt).

Und nun hat Baudirektor Kania einen architektonischen Orgasmus erlebt: „72 Entwürfe für Ahrensburgs Stormarnplatz“, posaunt Janina Dietrich heute im 3. Buch Abendblatt – donni, donni aber auch!

Und dazu das Zitat aller Zitate von Peter Kania und also lautend: „Solche Wettbewerbe sind bei Architektenbüros auch deshalb beliebt, weil ein erster Platz gut für das Renommee ist.“ Wow – das hätte ich niemals für möglich gehalten, habe ich doch immer gedacht, es geht den Architekten hauptsächlich um die Kohle. Aber ein Jahrhundertbauwerk ist nun mal etwas ganz Besonderes für das eigene Renommee. So wie die Hängenden Gärten von Babylon. Oder der Dom zu Kölle.

Zitat: Abendblatt

So, und nun lasset uns weiter abwarten und schauen, was da noch alles so kommen wird! Ich bin sicher, dass Bürgermeister Michael Sarach heilfroh ist, wenn er Anfang 2022 noch rechtzeitig die Kurve kratzen kann. Und Peter Kania, der heute 60 Jahre alt ist, könnte vielleicht vorzeitig in Pension gehen, noch bevor der Grundstein für sein Mausoleum hinter dem Rathaus gelegt wurde.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. August 2020

2 Gedanken zu „Tiefgarage für Hochstapler: 72 (zweiundsiebzig) Vorschläge für das Ahrensburger Jahrhundertbauwerk

  1. Torsten Schmidt

    Nach dem relativ starken Regen des heutigen Tages dürfte der Stormarnplatz wieder schön unter Wasser stehen. Das gleiche wird temporär auch einer (fiktiven) Tiefgarage an selbem Ort passieren. Was das für eine Hochvolteinrichtung Namens Elektroauto bedeutet, dürfte auch Laien klar sein. Es kommen also noch Sonderaufwendungen für die garantierte Ableitung des Regenwassers hinzu. Damit knackt man dann locker die 20 Mio.-Grenze. Und die sparsamen Stormarner bezahlen dann mind. 3€ pro Parkstunde? – Man muss auch mal gönnen können: Es wäre auch zu peinlich, wenn der Stadtschreiber die Verwicklung des Bürgermeisters in diesen Schildbürgerstreich in der Stadtchronik festhalten müsste. Insofern freuen wir uns, dass das Parkhausmausoleum mit urbanen Stadtpark nur Fiktion eines Comicfilmchens ist. Bei einer Milliarde Einnahmeausfall des Kreises Stormarn bis zum jetzigen Zeitpunkt allemal.

  2. Martens

    So, so, 72 Vorschläge hat Herr Kania also studiert. Was für ein irrer Zeitaufwand. Kein Wunder, dass man im Bauamt nichts schafft. Hätte Kania die Zeit benutzt, um über die Straßen der Stadt zu fahren und die Schlaglöcher zu notieren, dann hätte er etwas Sinnvolleres gemacht. Aber Bewegung fällt dem Mann offenbar schwer, körperlich wie geistig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)