Ahrensburg hat kein Stadtmarketing. Definitiv nicht. Und Ahrensburg hat auch noch nie ein Stadtmarketing gehabt – jedenfalls nicht, so lange ich denken kann. Denn für ein Stadtmarketing bedarf es nicht nur einer dafür zuständigen Person, sondern dafür muss auch ein Konzept vorliegen und nicht zuletzt auch ein entsprechender Etat vorhanden sein. Wer allerdings auf der Homepage von Ahrensburg die Vokabel „Stadtmarketing“ eingibt, der findet dort auch „Stadtmarketing“ – siehe die Abbildung!
Sie sehen im Bilde ein ganz besonders attraktives Panorama der Stadt Ahrensburg. Und darunter finden Sie unter der Überschrift „Stadtmarketing“ eine der unglaublichsten Geschichten, die sich seit der Aufstellung des „Muschelläufers“ in Ahrensburg zugetragen hat.
Zur Erinnerung: Ahrensburg war auf einem guten Wege, ein professionelles Konzept für sein Stadtmarketing zu entwickeln. Am Arbeitstisch saßen neben Fachleuten auch Angelika Andres und Mitglieder von CDU, Grünen und WAB, die bei der Vorbereitung mitgemacht haben. Und als die Arbeit abgeschlossen und bereits viel Geld dafür aus der Stadtkasse geflossen war und die Ergebnisse aus der Teamarbeit in einem Marketing-Konzept ihren Niederschlag finden sollten, da standen Detlef Levenhagen (CDU), Christian Schubbert (Grüne) und Peter Egan (WAB) entrüstet auf und sagten: „Wir wollen das nicht!“ Und was sie dann wollten und der Öffentlichkeit via 3. Buch Abendblatt präsentiert haben, das war zum Lachen und Weinen zugleich.
Stichwort zur Erinnerung und Belustigung: Menschen in Rokoko-Kostümen sollten durch die Innenstadt spazieren, vorbei an thematisch bepflanzten Blumenkübeln.
Um es kurz zu machen: Die Stadtverordneten-Versammlung hat dann im Februar 2020 mehrheitlich beschlossen, dass die Stadt einen sogenannten „Citymanager“ einstellen soll, der für ein städtisches Marketing sorgt, was immer damit auch gemeint sein könnte.
Von einer Einstellung so eines Wundermannes bzw. einer Wunderfrau oder eines diversen Geschlechtswunders habe ich bis heute nichts gehört. Aber gelesen habe ich, und zwar die ganze Geschichte des Findungskomitees für ein Marketingkonzept, das für die Stadt Ahrensburg erstellt werden solle. Und diese Story, die so hochnotpeinlich beendet wurde, steht – Sie würden es vermutlich nicht glauben, wenn Sie es nicht selber sehen könnten – auf der Homepage der Stadt Ahrensburg! Warum? Ich vermute: Um der Welt zu zeigen, dass Ahrensburg unangefochten das neue Schilda in Deutschland ist. Denn dümmer geht’s nimmer.
Oder mit einem Schlusswort gesagt: Selbstkasteiung als Marketingkonzept der Stadt Ahrensburg.
Wo finde ich auf der Website die Story über das Luxus-Scheißhaus am Rathaus? Die ist zwar nicht ganz so dramatisch für die Stadt, aber genauso blamabel wie die Sache mit dem Stadtmarketing, das statt Marketing nun Citymanagement heißt. Also etwas Ähnliches wie Centermanagement für das CCA, das es auch nicht gibt.
Aber vielleicht bewirbt sich für diesen Job auch ein Ahrensburger, der wirklich was für Ahrensburg tut.
Sollte sich niemand auf die Stellenausschreibung der Stadt beworben haben, dann hätte ich da einen Tipp für einen freiberuflichen Mitarbeiter, der die Menschen in der Stadt wirklich verzaubern könnte: http://www.georg-der-zauberer.de/