Am 26. September 2018 konnte man es im 3. Buch Abendblatt lesen: „Politik beschließt mit großer Mehrheit Neubau für 150.000 Euro plus 15.00 Euro Jahresunterhalt“. Mit Neubau gemeint war die 20. barrierefreie öffentliche Toilette, die in der Stadt neu gebaut werden sollte als Nachfolgemodell des deutschlandweit bekanntgewordenen Luxus-Klos vor dem Rathaus. Wie gesagt: Am 25. September 2018 ist dieser politische Entschluss in der Stadtverordneten-Versammlung gefasst worden. (Warum, das konnte mir bis heute niemand glaubwürdig erklären.)
Und haste nicht gesehen: Schon am 27. Januar 2020 – also nur ein Jahr und vier Monate nach der Entscheidung – kam aus dem Rathaus die frohe Kunde für alle Bürger, die sich ihre Notdurft bis dahin kaum noch verkneifen konnten: „Ahrensburg hat eine neue öffentliche Toilette bestellt. Nachfolger für das ‚Luxus-WC’ soll bis Ende Mai an der Großen Straße stehen. Jährliche Kosten für die Stadt sollen dann geringer sein“ – siehe die nebenstehende Abendblatt-Meldung via Google!
Und nun haben wir Ende Mai 2020. Und Ahrensburgs Bauamtsleiter Peter Kania (gegen den ist unser Bürgervorsteher geradezu ein Quirl) – dieser Teufelskerl im Bauamt hat doch tatsächlich sein Wort gehalten: Die Toilette in der Großen Straße steht – siehe die Abbildung oben links! Und die jährlichen Kosten dafür dürften für die Stadt in der Tat geringer sein als geplant, da es sich um eine Unisex-Toilette handelt für alle drei Geschlechter mit Ausnahme von Rollstuhlfahrern.
Das bedeutet: Schon 20 (zwanzig Monate) nach städtischem Beschluss steht der neue Lokus in der Großen Straße (vormals: Adolf-Hitler-Allee) und wartet dort auf große und kleine Geschäfte. Den Schlüssel für die Klotür können die Bürger vermutlich direkt im Rathaus abholen bei Bauamtsleiter Peter Kania, der auch das Klopapier ausgibt und die Benutzungsgebühr kassiert. 😉
Pecunia non olet. Und wenns dem Bürger trotzdem stinkt, dann kann der ja seine Schutzmaske auch nach Corona noch tragen beim Gang ins Rathaus. Und nicht vergessen: Immer alles schön desinfizieren, meine lieben Mitbürger!
Postskriptum: Wie sich in den vergangenen zwei Jahren erwiesen hat, ist das neue Klo für Ahrensburg genauso nötig wie ein urbaner Stadtpark auf dem Deckel einer Tiefgarage, was ohnehin niemals gebaut werden wird, weil dagegen ein Bürgerbegehren in Gang gesetzt werden würde wegen einer beabsichtigten Veruntreuung von Steuergeldern.
Der Herr Kania ist zwar nicht gerade die hellste Leuchte im Rathaus, aber müssen Sie den Mann so vorführen? Genau besehen tut der doch nichts.
Oder was hat er bis heute in seiner gesamten Amtszeit geleistet … für Ahrensburg, meine ich?