Janina Dietrich schreibt heute im 3. Buch Abendblatt: „Ahrensburgs Muschelläufer ist ein Totalschaden“. Eine Feststellung, die ich bereits gemacht habe im Jahre 2005, und zwar genau an dem Tage, als der blaue Alien auf dem Rondeel enthüllt worden war. Genauso wie ich auch schon seit ewiger Zeit darauf hinweise, dass das verwendete Material für diese Geisterbahnfigur keinen Bestand für rund 100 Jahre im öffentlichen Raum hat – siehe: Urheberrecht. Und ich fordere seit 15 Jahren, dass um den Schneckenmann herum ein weicher Bodenbelag angebracht werden muss, der zur Sicherheit für spielende Kinder dient, was auch Bestandteil der damaligen Ausschreibung gewesen ist.
Und genau diese meine langjährigen Hinweise werden heute aktuell in der Stormarn-Beilage genannt bei der Frage, wie es mit der Figur nun weitergehen soll, deren Instandsetzung sehr viel teurer werden würde als die Kosten, die bisher schon entstanden sind inklusive des Honorars für den Plastiker Martin Wolke.
Ich bin weder Materialfachmann noch Rechtsgelehrter, und deshalb hier meine ganz persönliche Meinung zum aktuellen Stand: Wären die Schäden allein mit äußerer Gewaltanwendung durch Dritte verursacht worden, dann hätte der Künstler Hersteller das Recht zur Forderung, dass die Stadt den Blaumann restaurieren lässt, egal, wie hoch die Kosten dafür wären.
Wenn es sich aber, wie ich behauptet habe (und wie es nun auch auch von Sachverständigen bestätigt worden ist) um einen Material- und Konstruktionsfehler handelt, dann ist es für die Stadt nicht zumutbar, einen quasi “Neubau” zu bezahlen, der weit mehr kosten würde als der ursprüngliche Preis der Plastik.
Problematisch für alle Gegner des blauen Monsters wäre es allerdings, wenn der Sch(r)öpfer erklären würde, dass er alle Kosten für eine Neuanfertigung selber tragen würde inklusive der aktuellen Kosten für den Transport und die Begutachtung durch die beauftragte Firma und was sonst noch alles an Kosten verursacht wurde und werden würde. Und diese Neuanfertigung würde mit einem Material erfolgen, das unabhängige Gutachter als tauglich für mindestens 100 Jahre Standfestigkeit im öffentlichen Raum garantieren. Dann hätten wir einen Klon auf dem Rondeel, der genauso abscheulich wäre wie sein Vorgänger.
Wäre ich der zukünftige Citymanager von Ahrensburg, dann würde ich vorschlagen: Der beschädigte Blaumann wird am alten Standort wieder aufgestellt. Aus Sicherheitsgründen jedoch wird er tiefgelegt, was meint: In die Erde hinein. Und darüber wird ein gläserner Deckel gesetzt wie man ihn kennt im Boden von Booten, wodurch man auf den Meeresboden blicken kann. Das wäre eine wunderschöne Geschichte, die sich schnell verbreiten würde im ganzen Land. Und Besucher, die nach Ahrensburg kommen, die werden nicht durch die Stadt gehen, ohne auf dem Rondeel einen Blick nach unten zu werfen, und zwar in den kommenden 100 Jahren. Eine Attraktion für die Innenstadt und ein Umsatzbringer für die Cafés, Restaurants und Läden in der City. (Copyright: Szene Ahrensburg.)
Vielleicht ließe sich zwecks Recycling aus dem Kunststoff ein Granulat herstellen, aus dem sich ein paar Gartenbänke machen ließen. Die könnte man den Bürgern, die den Blaumann vermissen würden, als Erinnerungsstücke verkaufen und den Erlös an den Blauen Elefanten geben.
Frau Pepper soll ihn einfach wieder abholen.
Ist der Vorschlag mit dem tiefergelegtem Blaumann ernst gemeint? Ernsthaft: Ich finde die Idee großartig. Ahrensburg hätte eine einmalige Attraktion in der Stadtmitte ohne das Rondeel mit einer hässlichen Skulptur zu verschandeln.
Ja. Ich habe es schon im Jahre 2008 bei einer Podiumsdiskussion geäußert. Und ich wüsste auch nicht, was dagegen sprechen würde. Siehe u. a. auch hier: https://www.szene-ahrensburg.de/2018/03/hilfe-der-natur-der-zahn-der-zeit-nagt-am-blaumann/#comments