Dieses ist ein Blog-Eintrag ganz speziell für Peter Egan. Wer nicht weiß, wer das ist: Peter Egan ist Stadtverordneter in Ahrensburg und dabei gleichzeitig Fraktionsvorsitzender der Wählervereinigung Ahrensburger Bürger. Außerdem ist er Mitglied der Familie Levenhagen, welche die Herrschaft über Ahrensburg hat. Und diese Familie will den großen Parkplatz Alte Reitbahn unter Wert verscheuern, damit dort ein Edeka-Markt gebaut werden soll – mit kostenlosen Parkplätzen für Kunden, versteht sich. Und im Kopplungsgeschäft soll ein Kinopalast mit sechs Vorführsälen am Bahnhof gebaut werden für 700 Besucher und – man lese und staune: 75 Parkplätzen!
Warum dieser Beitrag ganz speziell für Peter Egan ist? Weil der sich heute im 3. Buch Abendblatt dagegen ausspricht, dass die Stadt Ahrensburg bis Jahresende die Parkgebühren aussetzt wg. Corona. Seine Begründung: “Er befürchte, dass eine solche Maßnahme für weniger Fluktuation auf den Parkplätzen sorgen und Dauerparker anlocken könnte. ‘Oder wir benötigen ein Kontrollsystem’, so Egan weiter.”
Hallo Herr Egan! Ihre Benötigung kann gestillt werden! Haben Sie schon mal etwas davon gehört, dass es ein Kontrollsystem gibt, das jeder Autofahrer bereits in seinem Fahrzeug hat? Das Ding heißt “Parkscheibe” und ist in der einfachen Papierform für ein paar Cent zu haben – manche Firmen verschenken es sogar mit Werbeaufdruck.
Meine lieben Mitbürger, was ist von einem Stadtverordneten zu halten, der nicht weiß, dass es Parkscheiben gibt? Dazu müsste Egan bloß mal nach Bargteheide fahren, wo das kostenlose Parken mit Scheibe schon seit Jahren möglich ist. Außerdem ist die Parkscheibe in Ahrensburg vonnöten, denn was sollten die Ahrensburger Ordnungskräfte denn sonst bis zum Jahresende machen – vielleicht Knöllchen an Stadtverordnete verteilen, die ein Kontrollsystem für sich selber benötigen…? 😉
Es wäre schön, wenn die Parkzeit des Herrn Egan in der Stadtverordnetenversammlung bald ablaufen würde. Der Mann, der sich als Marketingexperte versteht, hat soviel Durchblick wie der berühmte Ochs vor dem Berge. Bemerkenswert, dass die Reporterin ausgerechnet Egan befragt hat und kein Mitglied aus einer der anderen Fraktionen.
Herr Egan, welches Kontrollsystem gibt es eigentlich im alten Lokschuppen, ob die Autofahrer, die dort gebührenfrei parken, tatsächlich alles Bahnfahrer sind? Und wer kontrolliert die Dauerparker, die hier quasi einen privaten Garagenplatz kostenlos besetzen? Aber das wollen Sie persönlich ja noch alles ausweiten durch die Kinobesucher, die dort später parken sollen. Ich vermute: Kostenlos in einem städtischen Parkhaus!
Und die Frage aller Fragen an die Stadt Ahrensburg: Warum ist auf dem Lindenhof ein halb leerstehendes Mammutgebäude entstanden statt ein öffentliches Parkhaus, mit dem die Parkplatzsuche am Bahnhof beendet worden wäre? Kann man vielleicht die leerstehenden Läden als Parkflächen einrichten?
Interessant, dass sich Herr E. wohl als Marketingexperte versteht. Es ist wohl das Eigenmarketing, dass hier im Vordergrund steht.
Es ist nicht zu verstehen, dass der “Umbau der Innenstadt” seinem Verständnis nach wohl nur gegen die Autofahrer statt mit den Autofahrern (und allen anderen mobilen Bürgern) geschehen könne? Die Idee, bis zum Jahresende die Parkgebühren auszusetzen, finde ich durchaus charmant. Da würde der in den letzten Wochen arg gebeutelte Innenstadt-Einzelhandel durchaus profitieren. Wo bleibt da eigentlich die Stimme der wirtschaftsfreundlichen Liberalen und Christdemokraten? Ah ja, ich erinnere: zumindest die Christdemokraten verkaufen wohl Küchenmöbel 😉