Am vergangenen Dienstag habe ich prognostiziert, dass aller Unfug, den die Stadt und ihre Verordneten in Sachen von Bauvorhaben geplant und genehmigt haben, keine Vollendung finden wird. Das hat Janina Dietrich vom 3. Buch Abendblatt vermutlich gelesen und ist sofort an die Recherche gegangen. Heute ist ihr Bericht im Blatt erschienen; und die Reporterin bestätigt im Wesentlichen all das, was ich vorausgesagt habe.
Besonders interessant: Janina Dietrich hat auch meinen Verdacht bestätigt, dass der Vertrag für die Bebauung der Alten Reitbahn noch gar nicht abgeschlossen ist. Und ich bin, wie Sie ja wissen, überzeugt davon, dass er auch in Zukunft nicht abgeschlossen werden kann. Denn der Vertrag ist ein Kopplungsgeschäft: Die Stadt vergibt das Grundstück quasi unter der Hand und unter Wert, und der Käufer garantiert, dass er einen Kinopalast am Bahnhof bauen wird.
Der Leser erfährt aus der Stormarn-Beilage: “Wegen der Coronakrise hat die Stadtverwaltung in Ahrensburg zahlreiche große und kleine Bauprojekte vorerst gestoppt. Betroffen sind unter anderem der geplante Neubau des Schwimmbades Badlantic, die Umgestaltung des Stormarnplatzes mit Tiefgarage, Rathausanbau und einem urbanen Stadtpark sowie die Errichtung des Umkleidehauses für die Sportvereine.” Also all das, was ich schon gefordert hatte, als man Corona nur als Biermarke gekannt hat.
Den angedachten Kinopalast am Bahnhof wünscht man sich in der Redaktion vom 3. Buch Abendblatt mehr als alles andere. Vermutlich denkt man an die Programmanzeigen im eigenen Blatt. Und an die Freikarten für die Presse. 😉 Doch oh Wunder: In dem ganzen großen Beitrag von Janina Dietrich wird der Kinopalast nur am Rande erwähnt. Der Leser erfährt zur Alten Reitbahn: “Der Edeka-Markt soll von der Bahnhofstraße dorthin umziehen, um auf dem alten Grundstück Platz für ein Kino zu machen.”
Ich habe noch in Erinnerung, dass der Edeka-Markt umziehen will, weil das Gebäude am Bahnhof zu klein und der Markt dort nicht modern genug wäre. Jetzt also kommt’s raus: Der Edeka-Kaufmann will offenbar gar nicht umziehen, sondern er wurde genötigt, seinen guten Platz am Bahnhof zu räumen und ins Wohngebiet zu verschwinden, weil der Investor sonst das Grundstück Alte Reitbahn von der Stadt nicht zum Schnäppchenpreis und ohne landesweite Ausschreibung bekommen würde.
Ach ja, das Badlantic. Ich wiederhole mich: Das Badlantic gehört genauso wie das Dusch- und Umkleidehaus in den “Sportpark Ahrensburg”, der eines Jahres am Beimoor entstehen wird, wohin auch die Fußballplätze verlegt werden. Das Geld dafür würde durch Wohnbebauung des Stormarnplatzes und des heutigen Badlantic-Geländes in die Stadtkasse kommen.
Postskriptum: Und den Unfug mit dem Boulevard Hamburger Straße sehe ich auch weiterhin nicht in trockenen Tüchern, sondern in ziemlich nassen Windeln.