Dieser Blog-Eintrag ist sehr wichtig für alle Ahrensburger Bürger, denen das Wohl und die Zukunft unserer Stadt am Herzen liegen. Damit sie nach Lektüre erkennen, wie unsere Verwaltung und die mehr oder weniger gewählten Politiker in den Ausschüssen arbeiten, wenn es um Millionen-Projekte aus Steuermitteln geht. Zum Beispiel die Mitglieder im Bau- und Planungsausschuss, der gestern getagt und über das Thema Parkplätze diskutiert hat. Und wo Familie Levenhagen – sprich: CDU & Grüne – die Oberherrschaft hat, auch wenn der Vorsitz in der Hand der SPD liegt.
Wer an der Sitzung des BPA am 15. Januar 2020 teilgenommen hat, der konnte unter TOP 7 Zeuge eines bisher einmaligen Vorgangs werden. Ich selber war nicht anwesend, sondern ich hatte dort nur eine Wanze installiert, so einen Mini-Spion unter der Tischkante. (Anmerkung: Der Bürgervorsteher hat zwar das Fotografieren im Marstall verboten nicht aber das Abhören im Peter-Rantzau-Haus! 😉 ) Und so konnte ich mit anhören, was einige der Damen und Herren im Ausschuss geleistet haben. Oder besser gesagt: sich geleistet haben.
Schon in der Bürgerfragestunde vorab wurde deutlich, wie sehr das Thema Parkplätze die Ahrensburger Bürger beschäftigt. Ein Bürger verwies auf die anstehende Sanierung der Kunstrasenplätze in zwei bis drei Jahren hin und die Möglichkeit zur Verkleinerung und Drehung eines Sportplatzes, um Platz für ein Parkhaus zu schaffen. Und ein weiterer Bürger verwies auf offensichtliche Ungereimtheiten in der Kostenaufstellung der Variantenbetrachtung für ein Parkhaus bzw. eine Tiefgarage, wonach ein unterirdischer Tiefgaragenstellplatz günstiger sein sollte als ein Stellplatz in einem oberirdischen Parkhaus.
Die Verwaltung hatte innerhalb ihrer eigenen älteren Anlage 2 und neueren Anlage 4 zur Vorlage 2018-115-3 deutlich voneinander abweichende Stellplatzkosten für einen Tiefgaragenstellplatz angesetzt, sodass die Kosten der Tiefgarage mit 8,1 Millionen € konstant geblieben sind, während das Parkhaus sich von 9 auf 9,4 Millionrn € verteuert hatte. LINK
Mit nachvollziehbaren Kostenansätzen von ungünstigen 19.000,- € für einen Parkhaus- und 25.000,- € für einen Tiefgaragen-Stellplatz würde die Tiefgarage demnach mit insgesamt ca. 10 Millionen € netto ca. 2 Millionen € teurer werden als ein Parkhaus. Die Möglichkeit einer qualifizierten Abwägung gemäß Pkt. 4 b.) des WAB-Antrags AN-030-2019 waren demnach nicht gegeben. LINK
Der eingeladene Vertreter eines maßgeblichen Anbieters von Systemparkhäusern zeigte schließlich unter TOP 7 erhebliche Einsparmöglichkeiten bei Erhalt der Sportplätze und weitestgehendem Erhalt des Baumbestandes auf. Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse stellte die SPD-Fraktion einen Antrag auf Vertagung der Beschlussvorlage 2018-115-3, um sich erneut beraten zu können. (Hinweis: Einem solchen Antrag wurde bisher im Sinne eines verträglichen Miteinanders der Fraktionen grundsätzlich immer zugestimmt.)
Der Antrag wurde von CDU und Grünen abgelehnt, die keine neuen Erkenntnisse für sich gesehen haben und keinen weiteren Beratungsbedarf sehen wollten. Der Beschlussvorlage selbst wurde mit Stimmen von CDU, Grünen und WAB zugestimmt, sodass jetzt der Stadtverordnetenversammlung die endgültige Entscheidung für den Bau einer Tiefgarage vorbehalten bleibt, welche mittlerweile als sicher gelten dürfte.
Fazit: Alle Ahrensburger Bürger, die nicht wegschauen wollen, wenn in Ahrensburg blindlings Entscheidungen getroffen werden mit Millionen an Steuergeldern, die sollten in die nächste Versammlung der Stadtverordneten kommen und Fragen stellen. Je deutlicher, desto besser. Ebenso sollten Sie einen Link zu diesem Beitrag an alle Ahrensburger senden, von denen Sie glauben, dass sie sich dafür interessieren.
Da bleibt einem die Spucke weg: Eine so weitreichende Entscheidung auf Bais solch unausgegorener Grundlagen zu treffen ist fahrlässig und unverantwortlich. Und das Angebot der Firma Nessler, ein Parkhaus auf eigene Kosten zu bauen, so dass es die Steuerzahler überhaupt kein Geld kosten würde, wurde noch nicht einmal mehr in Betracht gezogen. Unglaublich!
H. Hilt
Dazu fällt mir auch nicht viel mehr ein außer vielleicht gesetzliche Möglichkeiten.
Gegen US-Präsident Trump wurde schon aus weniger spektakulärem Grund ein Amtsenthebungsverfahren in Gang gesetzt. Oder geht sowas nicht in Bezug auf Hobbypolitiker wg. Willkürentscheidungen zu Lasten der Bürger? Lindenhof, Alte Reitbahn und ein Umkleidegebäude für lese und staune 1.200 000 Euro sollten eigentlich schon reichen, bevor noch ein weiterer, unverantwortlicher Beschluss gefällt wird!
Die einzig richtige Entscheidung ist eine Tiefgarage!!! “Städtebau empfehlenswert und gut!
“Die einzig richtige Entscheidung ist eine Tiefgarage!!! „Städtebau empfehlenswert und gut!” –
Tja, das ist nun leider wahr, ABER NUR, weil die selbstherrlichen Freizeit-Stadtverordneten in den letzten Jahren bereits Nägel mit Köpfen gemacht haben: Ein Parkhaus auf dem ehemaligen Lindenhofparkplatz wäre die richtige und ZUKUNFTSWEISENDE Maßnahme gewesen. 1. Hätte man damit zukunftssicher die P+R-Situation in Ahrensburg am Laufen gehalten, und es wäre neben dem Platz für Pendler auch noch Platz für Stadtbesucher, Einkäufer und andere Steuerzahler gewesen. 2. Hätte man nun noch ein Parkhaus in ähnlichen Dimensionen wie das nun dort vorhandene Gebäude gebaut, so würde auch die Planung eines Kinos neben dem derzeitigen Parkhaus an der Bahn bezgl. der dann bestehenden Parkraumanforderung einigermaßen logisch erscheinen …
Das nächste Mal gehen Sie aber doch bitte wieder selber zum BPA, Herr Dzubilla. Als Mini-Spion unter der Tischkante konnte ich leider nicht alles verstehen, aber es wurde noch weitaus mehr gesagt. Auch wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, Sie sind stets herzlich willkommen,