Was tut eine Ahrensburger Stadtverordnete, die nicht weiß, was Stadtmarketing bedeutet, wenn sie für uns Bürger darüber mitentscheiden soll, wie ein sinnvolles Stadtmarketing für eine Stadt wie Ahrensburg gemacht wird? Ganz einfach: Sie schreibt eine Werbekolumne im Anzeigenblatt MARKT über Stadtmarketing aus der Sicht von Klein Erna, die noch so grün ist hinter ihren Ohren wie kleine Kinder es nun mal sind.
Und Klein Erna fabuliert: Wenn Ahrensburger Bürger sich in Ahrensburg wohlfühlen, dann muss dieses Wohlgefühl nur nach außerhalb getragen werden, und schon ist das Werbung für Ahrensburg und der wichtigste Teil von einem Stadtmarketing überhaupt.
Ergänzend hierzu berichtet Klein Erna stolz, dass sie drei europäische Städte besucht hat, nämlich Kopenhagen, Wien und Paris, die sie nun im Zusammenhang mit der Weltstadt Ahrensburg nennt. Und die Eindrücke, die Klein Erna in Kopenhagen, Wien und Paris bei ihren mehrfachen Besuchen gesammelt hat: Die Menschen fahren mit dem Fahrrad in Kopenhagen. Und der ÖPNV in Wien ist billiger als bei Bus und Bahn in Ahrensburg. Und in Paris wurden ein paar Dächer, Fassaden und Mauern begrünt mit Reben, Kletterpflanzen und Sträuchern. Fazit von Klein Erna: „Alle drei Städte haben etwas für die Lebens- und Aufenthaltsqualität getan und haben damit ein positives Image für sich gestaltet.“ Und genau das ist es, was Ahrensburg braucht, meint Klein Erna.
Hören Sie auf zu grinsen, liebe Leser, das meint sie ernst, die Stadtverordnete Nadine aus der Familie derer von Levenhagen (CDU & Grüne GmbH)! Und der Blogger schlussfolgert daraus: Ahrensburg betreibt bereits intensives Stadtmarketing, denn bei uns gibt es nicht nur Fahrräder wie in Kopenhagen, sondern wir haben vermutlich mehr Grün in unserer Stadt im Vergleich zur Größe und Einwohnerzahl von Paris.
Und wenn der ÖPNV die Preise in Ahrensburg senken würde, dann muss die Stadt keinen Citymanager mehr einstellen, denn unser Stadtmarketing liefe bereits auf Hochtouren. Und Ahrensburg würde damit quasi so etwas werden wie das Offline-Gegenstück zu Amazon & Co. – wenn Sie wissen, was ich meine. Und die Einkäufe werden den Kunden von außerhalb mit dem Fahrdienst der Läden direkt an die Haustür geliefert.
Aber im Ernst: Vergleichen Sie mal die Sehenswürdigkeiten für Besucher, die nach Kopenhagen, Wien und Paris fahren, mit den Highlights, die Ahrensburg bietet! Nach dem Schlossmuseum wird Ihnen dann nicht mehr viel einfallen, was Menschen reizen könnte, ausgerechnet in die Kleinstadt Ahrensburg zu kommen. Und Menschen aus dem Umland, die nach Ahrensburg fahren, die wollen in den Geschäften der Innenstadt einkaufen inklusive Wochenmarkt. Und sie wollen Ärzte und Restaurants besuchen und sich auf dem Stadtfest vergnügen.
Und dafür benötigen die Menschen zuerst einmal Parkplätze in der Stadt – was auch dokumentiert wird durch die Stadtverordneten selber, denn wozu sonst haben sie einen kostenlosen Parkplatz mitten in der City?! Genauso wie auch die Kunden der Stadtwerke Ahrensburg mit ihren E-Mobilen, die sie auch auf Parkplätzen im Gewerbegebiet auftanken könnten statt in bester Innenstadtlage.
Zum Verfassen dieses Blog-Eintrages habe ich eigentlich wenig Lust verspürt. Weil menschliche Dummheit mir wehtut und mich zornig macht. Und mir kommt dabei die ganze Bandbreite und Tragweite vor Augen, die mit Ignoranz und Interesselosigkeit in Rathaus und Politik zu tun hat. Denn die Highlights für Ahrensburg im Rahmen eines Stadtmarketings sind in Wahrheit zwei Personen, die für Ahrensburg von großer Bedeutung sind: Waldemar Bonsels (1880–1952) und Alfred Rust (1900–1983).
Das sind zwei Männer von Weltruf, die eng mit unserer Stadt verbunden sind: Der Dichter Waldemar Bonsels, der die „Biene Maja“ geschrieben hat, ist in Ahrensburg geboren. Und Alfred Rust, der Prähistoriker, hat in Ahrensburg die Existenz von Eiszeitmenschen im Tunneltal entdeckt und erforscht, worüber sogar das Rentiergeweih im Ahrensburger Stadtwappen ein Zeugnis ablegt, ohne dass dieser Zusammenhang den meisten Menschen überhaupt bekannt ist.
An dieser Stelle weise ich auf einen TV-Beitrag hin aus dem Jahre 2016 in der Sendereihe „Terra X“ vom ZDF, der den Titel „Das Geheimnis der Eiszeitjäger“ trägt und das Leben und Werk von Alfred Rust behandelt. Ein Film, den jeder Einwohner von Ahrensburg gesehen haben sollte; und weshalb er auch im Unterricht unserer Schulen gezeigt werden müsste und im Alfred-Rust-Museum – wenn wir es denn hätten. Immerhin wurde Dr. Alfred Rust zum Ehrenbürger der Stadt Ahrensburg ernannt, was aber gern unter den Tisch gekehrt wird.
Im Laufe des letzten Jahrzehnts habe ich immer wieder und wieder Blog-Beiträge geschrieben über die beiden berühmten Männer und ihre Bedeutung als “Marken” (sprich: Marketing) für Ahrensburg und für Besucher der Stadt. Aber in Ahrensburg ist weder Waldemar Bonsels noch Alfred Rust der Ruhm und die Ehre zuteil geworden, die ihnen gebührt. Weil es in Rathaus und Politik immer wieder Leute gegeben hat, die ihren Kleingeist demonstriert haben, allen voran die letzte Bürgermeisterin, die wir zwölf endlos lange Jahre in unserem Rathaus ertragen mussten. Und auch noch danach, denn sie hat uns zur Erinnerung den Blaumann auf dem Rondeel hinterlassen. Ein außerirdisches Monster als Zeugnis für Dreistigkeit und Diktatur im Rathaus der Stadt Ahrensburg.
Da ich mich über Waldemar Bonsels und Dr. Alfred Rust im Zusammenhang mit Ahrensburg schon ausführlich und mehrfach geäußert habe, werde ich hier und heute keine Wiederholungen schreiben – Sie können alles nachlesen auf Szene Ahrensburg.
Als Resümee halte ich hier und heute noch einmal fest: Ignoranten und Dumpfbacken haben in unserer Stadt verhindert, dass Ahrensburg mit dem Dichter Waldemar Bonsels und dem Prähistoriker Alfred Rust ein Stadtbild nach außen hätte schaffen können, das der Stadt Ahrensburg im Rahmen eines klugen Stadtmarkings einen Ruf wie Donnerhall weit über die Grenzen von Deutschland hinaus beschert hätte.
Das hätte sehr, sehr viele Besucher und damit auch viel Geld in unsere Stadt bringen können. Aber statt ein Alfred-Rust-Museum haben wir nur einen Saal, der nach Alfred Rust benannt wurde. Und statt einer Bronze-Statue von Waldemar Bonsels mit “Biene Maja” auf dem Rondeel steht dort ein verkrüppelter Blaumann aus Kunststoff. Und am Schloss gibt es weder “Biene-Maja”-Sommerfestspiele noch haben wir dort im Winter den ehemaligen Romantischen Schloss-Weihnachtsmarkt, der früher ein USP (siehe: Marketing!) für die Stadt gewesen ist.
Und nun erwarte ich, dass Klein Erna uns Bürgern den tollen Vorschlag macht, dass wir den Blaumann mit Moos bepflanzen und ihn mit Efeu umranken, damit die Innenstadt wieder lebenswert für lebendige Menschen wird. Und die Ahrensburger können dann mit ihren Fahrrädern drumherum fahren und aus “My fair Lady” singen: “Es grünt so grün…”. Und sich dabei so lächerlich vorkommen wie Klein Erna sich macht mit ihren Gedanken im Anzeigenblatt zum Thema Stadtmarketing, von dem sie soviel versteht wie Dick & Doof & Mister Bean.
Ich schlage vor, meine lieben Mitbürger, dass Nadine Levenhagen den Fraktionsvorsitz der Grünen abgibt und weiterreicht an die grüne Stadtverordnete Susanne Lohmann (Werkausschuss), damit “Familie Levenhagen” nicht bei den Bürgern zum feststehenden Begriff wird für ausgemachten Unfug in der Stadt Ahrensburg.
Postskriptum zum Thema Stadtmarketing: Wären einige Politiker nicht so borniert, auf die Fußballfelder in der City hinterm Rathaus – siehe Abbildung unten! – zu beharren, dann könnte am Beimoor-Süd in Ahrensburg ein Super-Sportpark gebaut werden, der ein attraktiver Anziehungspunkt für Sportler vieler Disziplinen wäre und für zahlreiche Zuschauer, die dort alle auch parken könnten – Autos genauso wie Fahrräder und Mannschaftsbusse und Hubschrauber. Und nicht nur aus der Stadt Ahrensburg können die kommen, sondern auch aus dem nahen und fernen Umland.
Aber: Familie Levenhagen möchte das nicht. Und die Bürger werden nicht gefragt, ob vielleicht sie das möchten, weil die Ahrensburger Herrscherfamilie Levenhagen mit ihrer politischen Stimmenmehrheit und mit Fraktionszwang erklärt: “Gewählt ist gewählt und damit basta, ihr unmündigen Bürger!” Nur ein Bürgerbegehren könnte hier noch helfen.
Auf die Frage, warum Ahrensburg für Nadine Levenhagen eine liebenswerte Stadt ist, hat die Grüne Stadtverordnete in einem Interview geantwortet: „Weil Ahrensburg alles hat, um glücklich zu sein“. Und nun erklärt die junge Frau, dass sie das Glücklichsein in Ahrensburg für die Zukunft ändern will, weil Paris, Kopenhagen und Wien für sie lebenswertere Städte sind als eben Ahrensburg. So ganz erwachsen scheint die wirklich noch nicht zu sein. Und was sie beruflich als Pendlerin in Hamburg macht, ist auch kein Zeugnis für Kenntnisse in Sachen Stadtmarketing für Ahrensburg. https://www.stellenwerk-hamburg.de/firmenprofile/fo4r-people-personalservice