Gestern war nicht nur letzter Tag der Schulferien, sondern es war auch der Geburtstag unserer Tochter (10). Und deshalb haben wir einen Familienausflug ins Kino gemacht, und zwar nach Hamburg ins UCI Mundsburg, wo wir am Nachmittag im großen Saal 6 mit vier weiteren Besuchern gesessen haben. Was den Vorteil hatte: Keine Sitzhnachbarn mit raschelndem Popcorn, Bonbons & Nachos. Und auf der Heimfahrt habe ich gedacht: Wie praktisch wäre ein solches Kino in Ahrensburg, denn dann hätten wir die lange Fahrt nach Hamburg sparen können.
In Ahrensburg ist bekanntlich ein Kino geplant. Nicht so’n lüttes wie in Bargteheide oder wie früher das Mini & Maxi in Ahrensburg, sondern für unsere Kleinstadt ist ein Großstadtkino angedacht. In der Bahnhofstraße. Mit sechs Vorführsälen für rund 700 Besucher, die dort auch parken können. Der Bau soll auf dem heutigen Edeka-Gelände passieren, wo zudem auch noch ein Wohngebäude mit 38 Mini-Wohnungen entstehen soll. Wohnen am Bahngleis also. Und wenn die S-Bahn kommt und möglicherweise auch noch die Donnerzüge, dann kann man den Bewohner ein Hardcore-Living versprechen – wenn sie nicht ihre Hörgeräte abschalten.
Ich habe von Anfang an bezweifelt, dass ein Investor tatsächlich so naiv sein kann, in der Kleinstadt Ahrensburg ein Kino mit sechs Vorführsälen für 700 Besucher zu bauen. Und deshalb habe ich empfohlen, den Vertrag für das Kopplungsgeschäft „Kino gegen Alte Reitbahn“ so festzuschreiben, dass der Vertragspartner der Stadt nicht nach der Bebauung der Alten Reitbahn gesteht: “Is’ leider nix mit Großkino“ und als Ersatz dann vielleicht ein Puschenkino à la Bargteheide anbietet. Oder ein Daumenkino.
Im August 2019 habe ich den Bürgermeister gefragt, wie es mit dem Stand dieses Vertrages aussieht. Seine Antwort finden Sie oben abgebildet. Und diese Antwort stammt vom 11. September 2019; und wenn ich auf meinen Kalender blicke, dann steht dort der 7. Januar 2020. Und die Vertragsverhandlungen zwischen Stadt und Investor sind offensichtlich immer noch nicht abgeschlossen.
Was bedeutet das? Es bedeutet: Zwischen Stadt und Investor besteht bis heute keine Einigkeit. Und das wiederum bedeutet: Das Grundstück Alte Reitbahn ist noch nicht verkauft und hat in der Zwischenzeit erheblich an Wert gewonnen.
Fernerhin bedeutet es: Wenn der Vertrag über das Kino nicht zustande kommt, dann kommt auch der Verkauf der Alten Reitbahn nicht zustande. Was ein Glücksfall wäre für die Bürger der Stadt Ahrensburg. Und auch für Edeka, denn was soll der Supermarkt in einem Wohngebäude am Rande der Innenstadt?!