Es ist jetzt genau zehn Jahre her, als ich Mitglied gewesen bin in der Foodwatch-Jury, wo ich damals über die Verleihung des “Goldenen Windbeutels” mit entschieden habe. Der “Goldene Windbeutel” ist der Negativpreis für Firmen, die mit ihren Produkten den Verbraucher echt übers Ohr hauen, um nicht zu schreiben: bescheißen. Und ich hätte es damals nicht für möglich gehalten, dass es zehn Jahre später immer noch große Firmen gibt, die sich erdreisten, ein schräges Spiel mit ihren Kunden zu spielen, obwohl sie doch wissen müssten, dass das nicht verborgen bleibt und Folgen für die Unternehmen hat.
Es ist nämlich so: Wenn eine Firma mit einem No-name-Produkt den Goldenen Windbeutel bekommt, dann hat es nicht die gleiche Resonanz wie wenn es ein bekannter Markenartikel ist. Und weil das für große Marken zu einem Shitstorm führt, sollten die Hersteller bemüht sein, sich nicht vom Shit beschmutzen zu lassen, weil das im Internet ganz schnell große Kreise zieht und damit geschäftsschädigende Folgen hat.
Ich habe drei Beispiele herausgesucht, die in diesem Jahr mit dem Goldenen Windbeutel ausgezeichnet worden sind. Auf Platz 3 der Bio-Karottensaft von Hipp: Der Hersteller hat seiner Flasche eine neue Form gegeben, in der statt vorher 500 ml jetzt nur noch 350 ml zum unveränderten Preis angeboten werden.
Platz 4 nimmt REWE ein mit Wasabi-Erdnüssen, die gerade mal 0.003 Prozent von hochwertigem Wasabi haben und offenbar mit Aroma- und Farbstoffen behandelt wurden. Und Platz 5 hat „Corny“ von Schwartau bekommen, und zwar der Riegel „Protein Lower Carb“, der so beworben wird als würde er ein gesundes Produkt sein. Doch das Ding enthält 24% Zucker und 15% Fett.
Also achten Sie bei Ihrem nächsten Einkauf darauf, dass Sie sich keinen „Goldenen Windbeutel“ in Ihren Einkaufswagen legen! 😉