Ich war heute in unserem Denkmal am Rathausplatz. Hier gibt es im 1. Stock eine Treppe mit 8 Stufen, die nach oben führen. Geht der Besucher diese Treppe nach oben, dann steht er am Ende vor einer Wand, die mit einem Bild verziert ist – siehe die Abbildung! Mit anderen Worten: Eine Treppe im Rathaus von Ahrensburg führt gegen eine Wand. Und der Besucher fragt sich voller Verwunderung: Was hat das zu bedeuten?
Hier, meine lieben Mitbürger, ist die Erklärung: Karl-Heinz Scheuermann (1921–2003), der Architekt des Rathauses, hatte bei seinem Entwurf im Jahre 1967 schon sehr viel Weitblick bewiesen. Die Treppe sollte nämlich zu einem Übergang in ein Nebengebäude führen, das später gebaut und mit dem Rathaus verbunden werden sollte, wenn weiterer Platzbedarf entstehen würde und auch ein Versammlungssaal benötigt wird. Dazu kam es aber nicht; und stattdessen wurde nebenan in den 80er Jahren die Stadtbücherei gebaut, und zwar ohne Übergang vom Rathaus.
Was also liegt heute näher, als die Mauer am Ende der Treppe zu durchbrechen und eine gläserne Brücke zum Gebäude der Stadtbücherei zu bauen?! Dann könnte dieses Gebäude dem Rathaus direkt angegliedert werden, sodass ein angedachter Nebenbau zwischen Rathaus und Peter-Rantzau-Haus gar nicht vonnöten ist, was der Stadt etliche Millionen Euro ersparen würde, die man sinnvollerweise anderswo einsetzen könnte – wenn man dieses Geld denn hätte. 😉
Ach ja, die Stadtbücherei! Wie Leser von Szene Ahrensburg wissen, gibt es für die Stadtbücherei einen sehr viel besseren Platz, nämlich den historischen Marstall, wo die Galerie heute so gut wie leer steht, was eigentlich unverantwortlich ist! Und wenn unsere Stadtverordneten wirklich Verantwortung für ihre Stadt und uns Bürger übernehmen, dann können sie an diesem meinem Antrag gar nicht vorbei entscheiden, ohne dass sie sonst ein ziemlich schlechtes Gewissen haben müssen. Wobei die Damen und Herren auch daran denken sollten, dass dieser Blog-Eintrag noch viele, viele Jahre im Internet zu lesen sein wird. Und sollten die wirtschaftlichen Zeiten für Ahrensburg sich einmal ändern, sprich schlechter werden, dann werden sich unsere Kinder und Enkelkinder vor dem Schuldenberg fragen, warum das Geld der Stadt in Vergangenheit mit vollen Händen ausgegeben worden ist, obwohl das nicht nötig gewesen war.
Postskriptum: In diesem Zusammenhang nutze ich die Gelegenheit um festhalten, dass ich der Nachfolger von Karl-Heinz Scheuermann gewesen bin, und zwar als Vorsitzender des Vorstands der Kunstfreunde Ahrensburg e. V. Dieser Verein, der schon seit Jahren stillgelegt worden ist, hat früher einmal regelmäßige Kunstausstellungen im Foyer des Rathauses organisiert, was beendet wurde, weil ich die Kosten dafür nicht länger aus meiner eigenen Tasche bezahlen wollte, denn der Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss war damals nicht bereit, den Verein finanziell so zu unterstützen, damit wir die Ausstellungen im Rathaus hätten kostendeckend machen können.
Man sollte vielleicht in diesem Zusammenhang erwähnen, dass das Gebäude, in das dann “vorläufig” die Stadtbücherei -die damals im 5. Stock des Rathauses aus allen Nähten platzte- einzog, tatsächlich als Versammlungsstätte (u.a. explizit für die Stadtverordnetenversammlung) und nicht als Bibliothek konzipiert wurde…..
Die großvolumigen Lufträume und der Zuschauer-“Balkon” stören zwar den Bücherei-Betrieb kaum und haben eine angenehme Anmutung, sind aber für eine Bibliothek unnötig und hinsichtlich der langen Wege und Treppen kontraproduktiv……