Interessant: Wie die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt heute berichtet, hat Famila noch keine Baugenehmigung aus dem Rathaus bekommen für die Errichtung eines Warenhauses im geplanten Fachmarktzentrum, das doch schon Ende kommenden Jahres eröffnet werden soll. Und die ausstehende Baugenehmigung ist für mich auch nachvollziehbar, denn laut Beschluss der Stadtverordneten sollen in dem Fachmarktzentrum zwischen Kornkamp und Kurt-Fischer-Straße nur Fachmärkte einziehen. Wie beispielsweise ein Möbelmarkt. Oder ein Markt für Heimtierbedarf. Und ein Warenhaus ist kein Fachmarkt. Trotzdem wurde der Umzug von Famila abgesegnet mit der Sonderregelung, dass hier nur ein Bestand verlagert wird und dass außerdem am alten Standort kein neuer Einzelhandel für Nahversorgung entsteht.
Nun ist es aber so, dass mit Famila nicht nur ein Bäcker, ein Blumenladen und ein Friseur umziehen werden, sondern im Fachmarktzentrum soll auch eine neue Apotheke ihr Domizil finden. Das freilich geht gar nicht. Und ich mache Ihnen an einem tagesaktuellen Beispiel deutlich, warum das nicht geht:
Ich, der gemeine Bürger und Konsument, musste heute in eine Apotheke. Dazu habe ich auf dem Parkplatz Alte Reitbahn geparkt und 50 Cent in den Ticketautomaten gesteckt. Dadurch habe ich für meinen Einkauf in der Apotheke nicht nur 45,84 Euro bezahlt, sondern inklusive Parkgebühr = 46,34 Euro. Und danach bin ich noch zu Edeka gefahren, wo man zum Glück kostenlos parken kann.
Damit Sie mir das glauben, habe ich zwei Belege an den Rand dieses Eintrages gestellt.
Und was wird der gemeine Konsument machen, wenn tatsächlich eine Apotheke im zukünftigen Fachmarktzentrum etabliert wird? Er würde sagen: Ich kaufe heute nicht bei Edeka ein sondern bei Famila, denn dort ist ja auch eine Apotheke. Und bei Famila ist das Parken kostenlos. Und wenn ich schon dort bin, dann kann ich dort auch gleich zum Friseur gehen und danach noch einen Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen – wofür ich in der Innenstadt insgesamt für rund zwei Stunden die Parkgebühr entrichten müsste.
Womit ich sagen will: Eine Apotheke im Fachmarktzentrum ist zugleich ein Türöffner für das Famila-Warenhaus, genauso wie der Friseur, die Bäckerei und der Blumenladen. Und ganz besonders auch der Post-Schalter im Markt und die Lotto-Annahme. Und warum sonst ist Famila bestrebt, diese Läden in seinem Markt zu haben?!
Wenn die Stadtverwaltung von Ahrensburg ihr Einzelhandelskonzept ernst nimmt, dann dürfte keine Baugenehmigung für Famila erfolgen, wenn dort eine Apotheke einziehen soll.
Auch Edeka will ja umziehen vom Bahnhof auf die Reitbahn. Und die liegt nicht im Kern der City, Wäre besser, der alte Edeka-Laden in der Manhagener wäre geblieben und Woohlworth wäre auf die Reitbahn eingezogen. Oder überhaupt nicht nach Ahrensburg gekommen. Genausowenig wie Kik und Tedi, die keine Parkmöglichkeiten für Kunden haben. Alles so gewollt von Politik & Verwaltung?
Die Politik ist der Meinung, dass florierende Geschäfte der Innenstädte und das Aussperren des Auto-Individualverkehres miteinander vereinbar sind. Das zeigt sich an den neuen Verkehrsgesetzen in denen Fahrradfahrer bevorzugt werden. Nur das spricht unser Bürgermeister nicht offen aus, sondern schafft m.M.n. stückweise Tatsachen wie die Eliminierung jeglicher innenstadtnaher Parkmöglichkeiten. Zu bezweifeln sind die angeblichen Baupläne einer Tiefgarage unter dem Stormarnplatz. Deutschland wird nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU dessen Beitragsanteil mit übernehmen müssen, da bleibt dann kein Geld über für große und nicht unbedingt notwendige Infrastrukturprojekte. Die Ersatztiefgarage unter dem Stormarnplatz wird also niemals gebaut werden und das weiß der Bürgermeister auch.